Tanz am

Bauhaus

Oskar Schlemmers
Weg zum Bauhaus

Auf einer wahren Begebenheit

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Wir reisen zurück in das 20. Jahrhundert...

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Kapitel 1

— Das Grauen des 1. Weltkriegs - 1914 —

Wie ein Schleier legte sich die einbrechende Dunkelheit über den blutgetränkten Boden und damit auch über die starren Leichen französischer wie auch deutscher Soldaten. Mit der Finsternis stieg zunehmend der Zweifel bei den überlebenden Truppenmitgliedern. Wieder war ein grausamer Tag voller Luftangriffe und blutiger Gemetzel in den Gräben vorbei - doch kein Ende in Sicht.

Unter den Soldaten befand sich auch der junge deutsche Maler Oskar Schlemmer, der sich freiwillig zum Dienst gemeldet hatte. Zusammen mit seinen Kameraden war er dabei Schützengräben in Verdun anzulegen. Nach einer kleinen Diskussion beschlossen sie sich aufzuteilen, um mehrere Gänge auszugraben. Doch bevor er auf seinem Absatz kehrt machen konnte, klopfte ihm einer seiner Freunde auf die Schulter. "Sei achtsam", sagte er zu ihm. Daraufhin antwortet Schlemmer seinem Kameraden mit einem kurzen Nicken und machte sich schließlich auf die Suche nach einer geeigneten Stelle, wo er weitergraben konnte. Als er fündig wurde, fing er mit der schweißtreibenden Arbeit an. Während des stundenlangen Ausgrabens quälten ihn immer wieder dieselben Fragen:

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2. Kapitel

Ein gelungener Auftritt

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Kapitel 2

— Ein gelungener Auftritt - 1916 —

Bereits zwei Jahre seit Beginn des Krieges sind vergangen. Dieser wütete ununterbrochen weiter - Schlemmer selbst hatte in dieser Zeit zwei Verletzungen erlitten. Seine darauffolgenden Aufenthalte im Lazarett boten ihm die Gelegenheit an, wieder zu zeichnen. Doch der Krieg hinterließ seine Spuren und verschaffte seinem künstlerischen Dasein weiterhin eine neue Sichtweise. Er fühlte eine elementare Veränderung in ihm - irgendetwas war anders. In seinem Tagebuch schrieb er dazu:

"Ich muß den Bann brechen. Muß endlich mich fühlen. Ich will endlich ich sein, und mag ich dabei künstlerisch zugrunde gehen. Ich will die Fenster einschlagen meiner stickig-dumpfen Zelle und Farbe, Welt, Leben und mehr noch einlassen. Will nicht mehr wägen, will wagen. Will alles Menschliche, Erlebte gestalten. Meine malerische, unverleugbare Psyche wird schon drinstecken."
Mit der Zeit konnte man demnach in seinem künstlerischen Stil auch einen Wandel erkennen. Seine Werke wurden abstrakter und wirkten farbenfroher. Zu diesem Zeitpunkt merkte er darüber hinaus , dass er sich viel mehr denn je mit dem Tanz - insbesondere dem Ballett - befassen wollte.

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3. Kapitel

Das Weimarer Bauhaus

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Kapitel 3

— Das Weimarer Bauhaus - 1918 —

Der erste Weltkrieg endete schließlich nach zwei weiteren Jahren, in dem viele Opfer gefordert wurden. Schlemmer fühlte sich wie zerschlagen, doch endlich hatte das Ganze ein Ende. Er kehrte zurück nach Stuttgart an die Akademie, wo er einst studierte. Dort wurde er als Studentenvertreter gewählt und fertigte nebenbei Plastiken und Gemälde an. In diesen Werken machte sich sein neuer Hang zur Abstraktion bemerkbar. Die Unsicherheit plagte ihn deshalb. Wird sein neuer Stil anerkannt? Er hatte allmählich das Gefühl, dass er sich verrannt hatte. Doch im Gegenteil. Seine ausgestellten Werke fanden in den kunstinteressierten Kreisen große Beachtung. Das wiederum ermutigte ihn dazu seine Arbeit fortzuführen.

Ein weiteres Jahr verflog während sich Schlemmer gleichermaßen versucht seinem Triadischen Ballett zu widmen. Aber die anfallenden Aufgaben an der Akademie hindern ihn letztlich daran. Während einer Pause saß er an einem sonnigen Maitag unter einem prachtvollen Eichenbaum. Seine Blätter raschelten in der leichten frischen Frühlingsbrise, die den süßlichen Duft der umliegenden Veilchen aufwirbelte. Sie schafften eine harmonische Atmosphäre - als hätte der schreckliche Krieg nie stattgefunden.

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