Gründung des Staatlichen Bauhauses durch Walter Gropius am 1. April 1919 in Weimar.
Johannes Itten wird zum Meister berufen und Leiter des Vorkurses den er selbst als Einführungssemester entwickelt hat.
Georg Muche wird durch Gropius zum Meister für Holzschnitzerei berufen. Die Werkstätten im Gebäude werden eröffnet.
Plau Klee und Oskar Schlemmer werden zum Meister berufen.
Anfang des Jahres orientiert sich Gropius neu mit seinen Vorstellungen über die Ziele des Bauhauses. Die Auseinandersetzung mit der Industrie
und ihren Konsequenzen für die Gestaltung tritt in den Vordergrung.
Johannes Itten verlässt das Bauhaus Weimar. Sein Nachfolger wird Laszlo Moholy-Nagy. Das Bauhaus nimmt mit Weberei-, Kermaik- und Metallarbeiten erstmals an der
Leipziger-Herbstmesse teil.
Die Wahlen im Thüringer Landtag ergeben, dass die bauhausfreundliche Regierung abgelöst wird. Die neue Regierung kündigt "vorsoglich" die Verträge der Bauhausmeister
zum April 1925.
Das Bauhaus wird wegen politischem Druck von Weimer in die Stadt Dessau verlegt. Einige ehemalige Bauhaus-Schüler übernehmen als Jungmeister die Werkstätten.
Walter Gropius verkündet ein neues Programm, in dem die Bedeutung von Industrie und Wissenschaft für die Gestaltung dominierend wird. Laut Gropius ist die Aufgabe des Bauhauses:"Zeitgemäße
Entwicklung der Behausung". Eine Töpferei sowie die Holz- und Steinbildhauerei werden in Dessau nicht wieder aufgebaut. Für die kommerzielle Vermarktung der Bauhaus-Produkte wird eine GmbH
gegründet.
Bauhaus Dessauer Zeit (1926 - 1932)
Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt erkennt den Hochschulcharakter des Bauhauses an. Die Bauhausmeister werden zu Professoren ernannt. Neben dem Schulgebäude entstehen
Wohnhäuser für die Bauhaus-Meister und im Auftrag der Stadt Dessau die Siedlung Dessau-Törten.
Die Architekturabteilung wird eröffnet und mit dessen Leitung wird Hannes Meyer betraut. Freie Malklassen bei Paul Klee und Wassily Kadinsky werden eingerichtet. Das ermöglicht erstmals
eine rein künstlerische Ausbildung.
Walter Gropius tritt im April als Direktor des Bauhauses zurück, um als Architekt in Berlin zu arbeiten. Mit Gropius verlassen Moholy-Nagy, Herbert Bayer und Marcel Breuer das Bauhaus.
Hanney Meyer wird neuer Direktor des Bauhauses. Zu diesem Zeitpunkt hat das Bauhaus 166 Studierende.
Im Mai findet das Richtfest der Gewerkschafts-Bundesschule in Bernau bei Berlin statt. An diesem wichtigsten Bauprojekt unter dem Direktor Hannes Meyer sind alle Werkstätten beteiligt.
Im Juli werden die Metallwerkstatt, die Tischlerei und die Werkstatt für Wandmalerei zur Ausbauabteilung zusammengefasst,
die von Alfred Arndt geleitet wird. Damit soll eine stärkere Unterordnung aller Werkstätten unter die Bauabteilung erreicht werden.
Im Frühjahr gestalten Walter Gropius, Herbert Bayer, Marcel Breuer und László Moholy-Nagy die deutsche Abteilung der Pariser Ausstellung der "Société des artistes décorateurs français".
Die Politisierung unter den Studierenden nimmt zu. Aufgrund seiner kommunistischen Orientierung wird der Direktor Hannes Meyer von der Stadt Dessau entlassen.
Durch Vermittlung von Gropius wird im April der Architekt Ludwig Mies van der Rohe als Direktor berufen, der seine Tätigkeit im Herbst aufnimmt.
Im November finden in Dessau Gemeinderatswahlen statt, die NSDAP wird zur stärksten Partei. In ihren Wahlaufrufen forderte sie erster Stelle die Streichung der Zuschüsse für das Bauhaus sowie den Abriss der Bauhaus-Gebäude.
Zum Jahresbeginn wird die Innenarchitektin Lilly Reich als Leiterin der Ausbauabteilung berufen. An der Schule verschärfen sich die politischen Auseinandersetzungen.
Am 22. August wird im Dessauer Gemeinderat der Antrag der NSDAP, den Lehrbetrieb des Bauhauses zum 1. Oktober einzustellen, mit 20 gegen 5 Stimmen der KPD und des Oberbürgermeisters Hesse angenommen.
Die Mitglieder der SPD, die das Bauhaus bis dahin politisch entscheidend mitgetragen hatte, enthalten sich der Stimme.
Bauhaus Berlin
Am 11. April, bei Beginn des Sommersemesters, wird das Bauhaus-Gebäude in Berlin polizeilich durchsucht und versiegelt. 32 Studierende werden vorübergehend festgenommen.
Es herrscht große Unsicherheit über das weitere Schicksal der Schule, die sich in einer finanziellen Notlage befindet.
Am 20. Juli beschließt eine Konferenz der Lehrkräfte, das Bauhaus aufzulösen. In einem Schreiben der Geheimen Staatspolizei
vom 21. Juli wird die Wiedereröffnung des Bauhauses von mehreren Bedingungen abhängig gemacht. Wassily Kandinsky und Ludwig Hilberseimer seien durch
Lehrkräfte zu ersetzen, die "auf dem Boden der nationalsozialistischen
Ideenwelt stehen", ein neu aufzustellender Lehrplan habe den "Ansprüchen des neuen Staates an seinen innerlichen Aufbau" zu genügen.
Die bekanntesten Bauhaus-Lehrer emigrieren in den kommenden Jahren, darunter Josef Albers (1933/USA), Wassily Kandinsky (1933 Frankreich), Paul Klee (1933 Schweiz),
Walter Gropius (1934/Großbritannien, 1937/USA), László Moholy-Nagy (1934/Niederlande, 1935/Großbritannien,
1937/USA), Marcel Breuer (1935/Großbritannien, 1937/USA), Ludwig Mies van der Rohe (1937/USA), Herbert Bayer (1938/USA) und Walter Peterhans (1938/USA).