Einsatz von Schulclouds in Deutschland

Autorinnen: Vanessa Block und Mareike Bolz


Wir befinden uns im digitalen Zeitalter und die Digitalisierung in Schulen ist ein Thema, das bereits seit einigen Jahren sehr präsent ist. Die Coronapandemie hat gezeigt, wie schlecht Schulen teilweise ausgestattet sind, wenn es um die Bereitstellung einer digitalen Infrastruktur geht, doch spätestens seit der DigitalPakt Schule des Bundes beschlossen wurde, kommen Schulclouds zunehmend zum Einsatz.

Übersicht

Sind Schulclouds notwendig?
Chancen
Herausforderungen
Verwendete Clouds in den einzelnen Bundesländern

Sind Schulclouds notwendig?

Digitale Technologien haben längst Einzug in den Alltag gefunden, deshalb sollte auch der Stellenwert der digitalen Bildung steigen. Es ist durchaus sinnvoll im schulischen Kontext einen bewussten und sozial verantwortbaren Umgang mit digitalen Technologien zu lehren und bereits erworbene Kenntnisse zu fördern.[1] Mit dem Einsatz von Schulclouds kann so eine Grundlage geschaffen werden, die nachhaltig, zukunftsoffen und datenschutzkonform ist und zu einer digitalen Umwandlung des deutschen Schulsystems beitragen kann.[2]
Der Einsatz von Schulclouds kann dabei nicht nur als Ergänzung im Unterricht dienen, sondern auch eine große Unterstützung für organisatorische Aufgaben von Schulleitung und Lehrpersonen sein.

“In den Unterrichtsstunden entlastet mich die Schulcloud: Ich kann viel von den normalerweise anfallenden strukturellen und organisatorischen Aufgaben abgeben, weil ich das im Vorfeld schon vorbereite. Somit habe ich im Unterricht selbst freie Kapazitäten für die Lernbegleitung.”

Anna Wagner, Lehrerin[3]

Am Beispiel des OSZ Gastgewerbes in Berlin wird deutlich, wie vielseitig Schulclouds eingesetzt werden können, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrpersonen davon profitieren.

Einsatz der schul.cloud im OSZ Gastgewerbe in Berlin

Chancen

Durch Schulclouds ist der Zugang zu Lern- und Lehrmaterialien mit entsprechender Hard- und Software jederzeit und überall möglich.[4] Schülerinnen und Schüler können gemeinsam an Lösungen arbeiten, da ihre Aufgaben zentral abrufbar sind. Lehrpersonen haben die Möglichkeit die Aufgaben individuell an das Lerntempo der Lernenden anzupassen.[5] Das selbstständige, selbstgesteuerte und kooperative Arbeiten in Clouds, ermöglicht nicht nur eine individuelle Förderung von Lernprozessen[6], sondern begünstigt auch binnendifferenzierten Unterricht und Inklusion.[7] Zusätzlich erwerben Schülerinnen und Schüler digitale Medienkompetenzen, die auch für den späteren Berufsalltag hilfreich sind, da diese immer häufiger gefordert werden.[8]

Herausforderungen

Natürlich bringen Clouds nicht nur Vorteile mit sich. Nachteilig zu nennen ist unter anderem die kostenintensive Anschaffung digitaler Geräte, welche die Lernenden zum Arbeiten benötigen. Auch eine gute Internetverbindung muss für die Nutzung durch Schülerinnen und Schüler jederzeit vorhanden sein. [9] Des Weiteren gelten mehr rechtliche Grundlagen als beim Einsatz analoger Medien. Dabei müssen nicht nur die umfangreichen Bestimmungen zum Schutz personenbezogener Daten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingehalten werden, sondern auch die Datenschutzvereinbarungen des jeweiligen Bundeslandes.[10]  Beim Einsatz von Cloud-Software muss dazu noch die Zustimmung der Lehrkräfte und Eltern eingeholt werden, damit das Recht auf informationelle Selbstbestimmung nicht verletzt wird. [11]  Die Schulen sind dann angehalten, ein Angebot mit alternativer Software zur Verfügung zu stellen, sollte die Zustimmung ausbleiben. [12]
Die praktische Vernetzung der Schülerinnen und Schüler, kann zu einem Rückgang des sozialen Austauschs führen, was wiederum Probleme wie soziale Ungleichheit verstärken. [13]

Verwendete Clouds in den einzelnen Bundesländern

Im System des deutschen Föderalismus liegt die Hoheitsgewalt über die Bildung in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer. Deshalb gibt es bei der Verwendung von Clouds und Lernplattformen auch keine bundeseinheitliche Lösung. Immerhin haben drei der 16 Bundesländer sich zusammengetan. Brandenburg, Niedersachsen und Thüringen nutzen als Basis für ihre landeseigene Cloudlösung die HPI Schul-Cloud, die vom Hasso-Plattner-Institut entwickelt wurde. Seit 2021 werden diese drei Clouds von der dbildungsclouds gehostet, doch aufgrund unterschiedlicher Ansprüche wie beispielsweise dem Datenschutz, gibt es weiterhin länderspezifische Versionen der Cloud. [14]
Andere Bundesländer, wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen, verwenden ebenfalls landeseigene Lösungen oder greifen auf vorhandene Software von Moodle oder itslearning zurück. Die Entscheidung, welche Software von den Schulen letztendlich verwendet wird, liegt bei den Schulen oder den Trägern der Schulen selbst mit Ausnahme des Landes Bremen. [15]

Übersicht der genutzten Schulclouds und Lernplattformen in Deutschland[16]

Quellen

Breiter, Andreas, et al. (2021): Digitalisierungsstrategien im föderalen Schulsystem: Lernmanagementsysteme und ihre Betriebsmode. Bremen: ifib. Online unter: https://www.telekom-stiftung.de/sites/default/files/ifib-lernplattformen-final.pdf S. 54 ➔[15]; ➔ S. 13-52 [16]

Bundesminsterium für Bildung und Forschung (o.J.): Die Schul-Cloud: Digitale Lernangebote für den Unterricht. Online unter: https://www.bmbf.de/bmbf/de/home/_documents/die-schul-cloud-digitale-lernangebote-fuer-den-unterricht.html [Abrufdatum: 30.12.2022] ➔[3] ➔[4]

Burchard, Amory (2021): Flickenteppich der Schulclouds: digitale Baustellen. Zuletzt aktualisiert: 07.10.2021, 11:54 Uhr. Berlin: Tagesspiegel. Online unter: https://www.tagesspiegel.de/wissen/digitale-baustellen-4282684.html [Abrufdatum: 30.12.2022] ➔[9]

Dataport Bildungscloud (o.J.): Dataport Bildungscloud. Online unter: https://blog.dbildungscloud.de/faqs/ [Abrufdatum: 30.12.2022] ➔[14]

Forum Verlag (2022): Digitale Medien im Unterricht: Vor- und Nachteile, Beispiele und Ideen zur Umsetzung. Zuletzt aktualisiert: 02.03.22, 08:45 Uhr. Online unter: https://www.forum-verlag.com/blog-bes/digitale-medien-im-unterricht [Abrufdatum: 05.01.2023] ➔[6] ➔[8] ➔ [13]

Meinel, Christoph (2020): Die HPI Schul-Cloud: Eine zukunftssichere IT-Infrastruktur für das deutsche Bildungswesen. In: Ternès von Hattburg, Anabel; Schäfer, Matthias (Hg.): Digitalpakt – was nun? Ideen und Konzepte für zukunftorientiertes Lernen. Berlin: Springer VS, S. 81-87. Online unter: https://doi.org/10.1007/978-3-658-25530-5 S. 83 ➔[1] ➔[7]; S. 82 ➔[2]

Schön, Nadine (2020): Digitalkompetenz für die Bildung der Zukunft. In: Ternès von Hattburg, Anabel; Schäfer, Matthias (Hg.): Digitalpakt – was nun? Ideen und Konzepte für zukunftorientiertes Lernen. Berlin: Springer VS, S. 9-19. Online unter: https://doi.org/10.1007/978-3-658-25530-5 S.15 ➔[5]

Wawrzyniak, Jessica (2020): Datenschutz in der Schule – (k)eine Herausforderung! Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. Online unter: https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/318529/datenschutz-in-der-schule-k-eine-herausforderung/ [Abrufdatum: 30.12.2022] ➔[10] ➔[11] ➔[12]

Bildnachweise

janeb13 (2016): Arbeitsplatz. Online unter: https://pixabay.com/de/photos/rechner-pc-arbeitsplatz-heimb%c3%bcro-1185626/ [Abrufdatum: 30.12.2022]

Luizzo, David (2006): Karte Bundesrepublik Deutschland. Online unter: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_Bundesrepublik_Deutschland.svg [Abrufdatum: 30.12.2022]

Spratt, Annie (2020): Young teen doing schoolwork at home after UK schools close due to the Coronavirus. Online unter: https://unsplash.com/photos/V_yEK9wOuPw [Abrufdatum: 30.12.2022]

Progressive Web Apps und SEO: PWA als Chance zur Verbesserung des Suchmaschinenrankings

Autor: Hannes Dieterich


Progressive Web Apps (PWA) sind Websites, die Eigenschaften nativer Apps mit sich bringen. Richtig eingesetzt bringt die immer noch recht neue Technologie einige Vorteile mit sich wie schnelle Ladezeiten, Offline-Funktionalität und eine bei Bedarf einfache Installation. Außerdem werden PWA wie „normale“ Websites über eine URL aufgerufen. Da Inhalte so für Suchmaschinen zugänglich sind, macht sie diese Eigenschaft auch interessant für den Einsatz von Suchmaschinenoptimierung (SEO). In diesem Artikel geht es deshalb darum, wie Progressive Web Apps zu einem guten Suchmaschinenranking beitragen können.


Progressive Web App – was ist das überhaupt?

Zunächst soll die Frage geklärt werden, um was es sich bei Progressive Web Apps überhaupt genau handelt.

PWA verknüpfen die Eigenschaften von Websites mit den Merkmalen nativer Apps, sie sind quasi Website und App in einem. So wie eine native App können PWA Funktionen des Gerätes wie etwa Kamera, Mikrofon oder GPS-Ortung nutzen.1 Jedoch lassen sie sich über eine URL im Browser aufrufen, womit sie grundsätzlich unabhängig vom Betriebssystem sind und keine Installation über einen App-Store voraussetzen.2 Gleichzeitig lassen sie sich über eine Anzeige bei Bedarf auch wie eine gewöhnliche App auf Handy, Tablet oder Desktop installieren:

Installation der ZDF-Mediathek im Edge-Browser. Mobil ist der Button ebenfalls verfügbar.

Da im Hintergrund aber immer noch der Browser zum Einsatz kommt, müssen sich Benutzer nicht um Installation von Updates kümmern. Insofern unterscheiden sich PWA auch vom bereits existierenden Prinzip der Hybrid-Apps und Web-Apps: Anders als bei Hybrid-Apps ist keine Installation notwendig. Web-Apps laufen hingegen zwar ebenfalls browserbasiert, im Unterschied zu ihnen passen sich PWA aber dem Nutzungsrahmen an. Konkret bedeutet dies, dass Benutzer, deren Geräte und/oder Browser nicht mit allen Funktionen kompatibel sind, die App dennoch nutzen können.2

Technisch gesehen basieren PWA wie auch Websites auf den Sprachen HTML, CSS und JavaScript. Eine Besonderheit ist die Integration sogenannter Service Worker. Diese werden im Hintergrund des Browsers ausgeführt und bei erstmaliger Anwendung mit dem dazugehörigen Cache im Browser gespeichert. Durch das Aufrufen von Inhalten aus Cache ermöglichen die Service Worker schnelle Ladezeiten oder auch die Nutzung ganz ohne Internetverbindung.1

Weitere Informationen zu technischen Einzelheiten und der Erstellung von PWA bietet eine Playlist der Google Chrome Developers. Google fördert die Entwicklung von PWA besonders.2

Playlist Progressive Web App Training der Google Chrome Developers

Progressive Web Apps und SEO: Gibt es da einen Zusammenhang?

Da PWA eine URL besitzen, können sie wie gewöhnliche Websites durch Suchmaschinen indexiert werden. Beachtet werden muss an dieser Stelle nur, dass PWA in der Regel viel JavaScript enthalten, welches die Suchmaschinen-Crawler lange Zeit nur begrenzt richtig lesen konnten. Zwar hat sich die Situation in den letzten Jahren verbessert, will man jedoch sicher gehen, dass alle Suchmaschinen PWA richtig und schnell interpretieren, sollte man sich mit der Fragestellung beschäftigen. Eine mögliche Lösung ist der Einsatz sogenannten dynamischen Renderings, durch das Suchmaschinen Seiten als vorgerenderte HTML ausgegeben bekommen.3

Verbessert nun alleine der Einsatz von PWA das Suchmaschinenranking? Diese Frage lässt sich recht simpel mit einem nein beantworten, zumindest ergeben sich alleine durch die PWA-Eigenschaft keine bekannten oder vermuteten Benefits. Google verneint eine Bevorzugung gegenüber konventionellen Websites sogar explizit.4 Vorteile entstehen vielmehr mittelbar: PWA bieten im Optimalfall eine sehr gute User Experience, welche dann das Ranking in den Suchmaschinen positiv beeinflusst.

Warum User Experience wichtig für SEO ist

Inwiefern ist also User Experience wichtig für ein gutes Suchmaschinenranking? Generell erklärte Marktführer Google bereits 2011:5

„Our advice for publishers continues to be to focus on delivering the best possible user experience on your websites and not to focus too much on what they think are Google’s current ranking algorithms or signals.“

Amit Singhal, Google Fellow

Gleichzeitig beharrte Google aber darauf, dass das Nutzerverhalten keinen Einfluss auf das Ranking nehmen soll. Dies dürfte aber nur die halbe Wahrheit darstellen: Schließlich trainiert Google seine Ranking-Algorithmen mit Sicherheit auch mit Nutzerdaten und nutzt dann das Trainingsergebnis als Rankingfaktor. So fließt Nutzerverhalten schließlich nicht direkt, aber doch mittelbar in das Ranking ein – nämlich indem die Algorithmen nach Merkmalen suchen, die auf ein positives Nutzererlebnis hinweisen.6

Im Jahr 2021 führte Google mit der sogenannten Page Experience schließlich offiziell einen Rankingfaktor ein, der Merkmale, die sich zur User Experience zählen lassen, erfasst. Zu den aufgezählten Signalen, die auf eine gute Page Experience hindeuten, gehören zum einem die Core Web Vitals. Dies sind Kennzahlen, die Ladezeiten, Interaktivität und visuelle Stabilität bewerten. Daneben sind aus Google-Sicht eine Optimierung der Seite für mobile Geräte, die Verwendung von HTTPS und der Verzicht auf störende Popup-Werbungen wichtig.7 Details lassen sich direkt bei den Google Developers nachlesen.

Zusammengefasst ist User Experience also wichtig für ein gutes Suchmaschinenranking, da sie für Zufriedenheit beim Nutzer sorgt und sich dies positiv auf das Ranking auswirkt. Hinweise darauf, was aus Google-Sicht weiterhin auf eine gute User Experience hindeutet, geben im Übrigen eine Reihe von „UX Playbooks“. In den Playbooks finden sich zusammengefasst folgende konkrete Kennzahlen:6

  • Time on Site (Verweildauer): Bleiben Benutzer länger auf der Seite, spricht dies dafür, dass die Erwartungen erfüllt wurden
  • Page Views (Seitenaufrufe): Je mehr Seitenaufrufe Benutzer auf einer Seite machen, desto höher scheint das Interesse zu sein
  • Bounce Rate (Absprungrate): Verlassen Benutzer eine Seite gleich wieder nach Aufruf, ist er vermutlich nicht fündig geworden

Mit Progressive Web Apps eine gute User Experience gewährleisten

Viele Eigenschaften von PWA lassen sich mit den eben genannten Merkmalen, die auf gute User Experience hindeuten, in Verbindung bringen. Beispiele finden sich viele: PWA sorgen für schnelle Ladezeiten, verfolgen für gewöhnlich den Mobile-First-Gedanken und können Benutzer durch Interaktion zu längerer Verweildauer motivieren, etwa durch Push-Benachrichtigungen wie bei gewöhnlichen Apps. Allgemein sorgt das Aussehen und die Handhabung einer nativen App für eine schnelle und flüssige Interaktion mit der Website; durch die Offline-Verfügbarkeit können Nutzer auch ohne oder mit nur schwacher Verbindung auf Websites zugreifen. Weiterhin nutzen sie das HTTPS-Protokoll.8

Aufgepasst werden sollte bei PWA allerdings, wenn sie zusätzlich zu einer klassischen Variante der Website angeboten werden. Wird auf beiden Seiten derselbe Inhalt verwendet, könnten Suchmaschinen dies als Duplicate Content werten und dann eine oder beide Seiten abwerten. Vermieden werden kann dies jedoch durch ein rel=canonical im Header der URL.9

Fazit

Alleine durch den Einsatz von Progressive Web Apps ergeben sich noch keine Vorteile im Suchmaschinenranking. Sie können aber richtig eingesetzt für eine sehr gute User Experience sorgen und sich so auch im Suchmaschinenranking gegenüber anderen Websites absetzen. Dafür müssen die Stärken von PWA ausgespielt werden, ohne aber gleichzeitig die sonst auch üblichen Faktoren der Suchmaschinenoptimierung zu missachten.

Verweise

  1. Ionos (2022): Progressive Web-Apps: Was versprechen die progressiven Apps? Online unter https://www.ionos.de/digitalguide/websites/web-entwicklung/progressive-web-apps-welche-vorteile-bieten-sie/ [Abruf am 31.01.2023]
  2. Upload Magazin (2020): Progressive Web Apps erklärt: Wann und wofür sich eine PWA eignet. Online unter https://upload-magazin.de/44744-progressive-web-apps/ [Abruf am 31.01.2023]
  3. Scandiweb (2022): Progressive Web Apps and SEO. Online unter https://scandiweb.com/blog/progressive-web-apps-and-seo/ [Abruf am 31.01.2023]
  4. Shogun (2022): Are PWAs Good or Bad for SEO? What Your Brand Needs To Know. Online unter https://getshogun.com/enterprise/pwa-seo/ [Abruf am 31.01.2023]
  5. Sistrix (2022): Google Panda Update. Online unter https://www.sistrix.de/frag-sistrix/google-updates/panda-update/ [Abruf am 31.01.2023]
  6. Sistrix (2019): Ist User Experience ein Rankingfaktor? Online unter https://www.sistrix.de/news/google-rankingfaktor-user-experience/ [Abruf am 31.01.2023]
  7. Google Search Central (2021): More time, tools, and details on the page experience update. Online unter https://developers.google.com/search/blog/2021/04/more-details-page-experience?hl=en [Abruf am 31.01.2023]
  8. Gomage (o. J.): How PWA Impacts SEO: Uncovering the Truth. Online unter https://www.gomage.com/blog/pwa-seo/ [Abruf am 31.01.2023]
  9. Content Manager (2019): SEO für Progressive-Web-Apps (PWA). Online unter https://www.contentmanager.de/cms/ryve/seo-fuer-progressive-web-apps-pwa/ [Abruf am 31.01.2023]

Menstruelle Überwachung durch FemTech-Apps – Wenn nicht nur Blut fließt

Autorinnen: Michelle Gaßner und Mira Le


Im Zeitalter der Selbstoptimierung gibt es unzählige Apps, die das Leben einfacher machen. Gesundheits-Apps werden genutzt, um zum Beispiel Kalorien zu zählen oder Sportübungen zu tracken, aber auch um mithilfe von Zyklus-Apps den Menstruationszyklus zu dokumentieren. Nutzende berichten, dass solche FemTech-Apps ein wertvolles Mittel sind, um mehr über sich und die eigene Gesundheit zu erfahren und den eigenen Körper besser kennenzulernen.[1][2]

Übersicht

Was ist FemTech eigentlich?
Profite durch sensible Daten
Aber es gibt doch Datenschutzbestimmungen!
Und nun: Apps löschen oder behalten?
Ausblick

Was ist FemTech eigentlich?

Der Begriff FemTech wurde 2016 von Ida Tin geprägt und in den letzten Jahren ist die Bandbreite an sogenannten FemTech-Apps, also nutzerzentrierten und technologischen Lösungen, die sich an feminine Bedürfnisse richten, stark gewachsen.[3]

Sie versprechen Autonomie und werden als empowerndes Tool vermarktet.[4] FemTech-Apps werden folglich genutzt, um die Menstruation und die eigene Fruchtbarkeit zu überwachen. So helfen sie dabei, unabhängig und selbstbestimmt agieren zu können, denn die App nimmt die lästige und zeitaufwendige Arbeit des Zählens und Dokumentierens ab. Dadurch fällt es vielen Menschen leichter, dies längerfristig und regelmäßig zu tun.[5]

Noch angenehmer fühlt es sich an, wenn man nichts dafür bezahlen muss. Aber das stimmt nur bedingt, denn auch bei kostenlosen Apps wird in Daten bezahlt und der Preis kann erschreckend hoch sein.[6] Personenbezogene Daten sind wertvoll und die Daten einer schwangeren Frau zum Beispiel noch mehr. Nutzt sie eine FemTech-App, werden diese Daten nicht zwingend ihr privates Eigentum bleiben.[7] Aber warum ist das eigentlich ein Problem?

Profite durch sensible Daten

Wenn wir betrachten, was FemTech-Apps machen, dann wird schnell klar, dass die gesammelten Daten intimer und persönlicher kaum sein können. Es entstehen große Mengen an Datensätzen, in denen neben Geburtsdaten auch Daten wie z.B. Gefühle und Stimmung, Ausfluss und andere körperliche Begleiterscheinungen oder sogar sexuelle Aktivitäten festgehalten werden.[8]

Screenshot aus der App ‘Flo’

Folglich sollte es also eigentlich selbstverständlich sein, dass solche Daten nur durch die nutzende Person weitergegeben werden dürfen. Tatsächlich sind sich die meisten aber häufig nicht über die Tragweite der Datenweitergabe bewusst.[9] Denn anders als bei Krankenakten, die bei den Ärzten und Krankenhäusern der Schweigepflicht unterliegen, gibt es keine Klarheit, wie datenschutzrechtlich mit den sensiblen Daten umgegangen werden soll.

Das bedeutet, dass es FemTech-App-Anbietern freisteht, welche Daten sie wie sammeln[10] oder welche Informationen sie an Werbepartner weitergeben, um personalisierte Werbung für bspw. Windeln zu schalten oder neue Nutzende zu rekrutieren.[11]

Aber es gibt doch Datenschutzbestimmungen!

Natürlich könnte man meinen, dass jede Person, die eine FemTech-App nutzt und durch die Nutzung den Datenschutzbestimmungen dieser spezifischen App explizit oder implizit zustimmt, auch weiß, worauf sie sich einlässt. So einfach ist es allerdings nicht. Das liegt an verschiedenen Gründen.

Zum einen sind Datenschutzerklärungen sprachlich so gestaltet, dass sie schwer zu verstehen sind und ein gewisses sprachliches Niveau Voraussetzung ist, um ihren Inhalt zu durchschauen. Zum anderen sind sie auch nicht immer offensichtlich und es gibt auch keine Möglichkeit, den Datenschutzerklärungen zu widersprechen.[12] Die Mozilla Foundation hat festgestellt, dass in der Mehrheit der FemTech-Apps Datenschutz nicht gewährleistet werden kann.[13]

Das heißt, auch wenn die Datenschutzbestimmungen gesehen, gelesen und verstanden wurden, heißt es noch nicht, dass sie positiv für die Nutzenden sind oder es bleiben.

Datenschutzbestimmungen sind angepasst worden im Verlauf der Lebensdauer der Apps, da es immer wieder kontrovers diskutiert worden ist, ob die sensiblen Daten sicher sind.

Erst 2021 gab es Empörung, als bekannt wurde, dass die meist genutzte Menstruations-App Flo Daten an Dritte weitergab.[14] Als Reaktion darauf hat Flo die Daten anonymisiert.

Und nun: Apps löschen oder behalten?

Es stellt sich letztendlich die Frage, wie unter diesen Gesichtspunkten mit FemTech-Apps verantwortungsvoll und doch persönlich bereichernd umgegangen werden kann. Gerade im Verlauf des Umwurfs von Roe vs Wade in den USA haben sich viele Nutzende dazu entschieden, die Apps zu löschen, da im schlimmsten Fall die Daten an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden können.[15] Wenn nicht klar ist, was mit den Daten passiert, wird sich zu der Lösung entschieden, erst gar keine Daten zu generieren.

Welche Folgen der Eingriff in die Privatsphäre im Zusammenhang mit dem Fall Roe vs. Wade haben könnte, wurde in diesem Video gut zusammengefasst:

Auch wenn FemTech-Apps keinen optimalen Datenschutz bieten, so ergeben sich dennoch Vorteile, die viele Personen nicht aufgeben möchten, denn der Nutzen ist für sie unumstritten.[16] FemTech blind gegenüber den Problematiken zu nutzen ist allerdings auch keine gute Idee. Apps müssen die Privatsphäre der Nutzenden wahren.

Ausblick

Anstatt auf absolute Lösungen zu setzen, sollte die Informationskompetenz der Nutzenden gefördert und für die Datenflüsse sensibilisiert werden. Die Risiken und der Nutzen müssen gegeneinander aufgewogen und eine persönliche Entscheidung getroffen werden,[17] die fundiert und informiert getroffen werden kann. Da diese Apps auch ein Bestandteil von reproduktiver und sexueller Selbstbestimmung und Freiheit sein können, brauchen wir Wege, die weiter gehen, als eine „ganz oder gar nicht“ Entscheidung.

Es werden Apps mit freier und offener Software benötigt und es braucht Transparenz, welche Daten verarbeitet und gesammelt werden. Das Verantwortungsbewusstsein für die Sensibilität der Daten sollte nicht nur bei den Nutzenden liegen, sondern auch bei denen, die diese Apps erstellen und anbieten.

Quellen

Amelang, Katrin (2022): (Not) Safe to Use: Insecurities in Everyday Data Practices with Period-Tracking Apps. In: New Perspectives in Critical Data Studies. Palgrave Macmillan, Cham, S. 297-321. Online unter https://doi.org/10.1007/978-3-030-96180-0_13 S. 307 [2] [16]

Bretschneider, Richard A. (2015): A Goal- and Context-Driven Approach in Mobile Period Tracking Applications. In: Springer, Cham, S. 279287. Online unter https://doi.org/10.1007/978-3-319-20684-4_27 S. 283-284 [8]

Campanella, Samantha: Menstrual and fertility tracking apps and the post Roe v. Wade era. Online unter https://ir.lib.uwo.ca/usri/usri2022/ReOS/238/ [Stand: 29.11.2022] S. 9 [15]

Epstein, Daniel A.; Lee, Nicole B.; Kang, Jennifer H.; Agapie, Elena; Schroeder, Jessica; Pina, Laura R.; Fogarty, James; Kientz, Julie A.; Munson, Sean (2017): Examining menstrual tracking to inform the design of personal informatics tools. In 2017/05/02. ACM. Online unter https://doi.org/10.1145/3025453.3025635 S. 6. [1]

Fowler, Leah R.; Gillard, Charlotte; Morain, Stephanie R. (2020): Readability and accessibility of terms of service and privacy policies for menstruation-tracking smartphone Applications. In: Health promotion practice, Jg. 21, H. 5, S. 679-683. Online unter https://doi.org/10.1177/1524839919899924 S. 681 [12] ; S. 682 [9]

Gilman, Michele Estrin (2021): Periods for profit and the rise of menstrual surveillance. In: Columbia Journal of Gender and Law, Jg. 41, H. 1, S. 100-113. Online unter https://doi.org/10.52214/cjgl.v41i1.8824 S. 100 [4] ; S. 103 [6]

Healy, Rachael L. (2020): Zuckerberg, get out of my uterus! An examination of fertility apps, data-sharing and remaking the female body as a digitalized reproductive subject. In: Journal of Gender Studies, Jg. 30, H. 4, S. 406-416. Online unter https://doi.org/10.1080/09589236.2020.1845628 S. 411 [11]

Hoppenstedt, Max (2019): Was Zyklus-Apps über ihre Nutzer verraten. In: Süddeutsche Zeitung, Ausgabe vom 27.12.2019. Online unter https://www.sueddeutsche.de/digital/zyklus-apps-datenschutz-36c3-1.4735916 [Stand: 08.10.2022] [7]

Kemble, Emma; Pérez, Lucy; Sartori, Valentina; Tolub, Gila; Zheng, Alice (2022): The dawn of the FemTech revolution. In: McKinsey & Company, Ausgabe vom 14.02.2022. Online unter https://www.mckinsey.com/industries/healthcare-systems-and-services/our-insights/the-dawn-of-the-femtech-revolution [Stand: 05.11.2022] [3]

Lomas, Natasha (2021): Flo gets FTC slap for sharing user data when it promised privacy. In: TechCrunch, Ausgabe vom 13.01.2021. Online unter https://techcrunch.com/2021/01/13/flo-gets-ftc-slap-for-sharing-user-data-when-it-promised-privacy/ [Stand: 30.10.2022] [14]

Mozilla Foundation (2022): Privacy not included: A buyer’s guide for connected products. Zuletzt aktualisiert am 15.11.2022. Online unter https://foundation.mozilla.org/en/privacynotincluded/categories/reproductive-health/ [Stand: 15.11.2022] [13]

Rosato, Donna (2020): What your period tracker app knows about you, Ausgabe vom 22.01.2020. Online unter https://www.consumerreports.org/health-privacy/what-your-period-tracker-app-knows-about-you-a8701683935/ [Stand: 03.11.2022] [10]

Siapka, Anastasia; Biasin, Elisabetta (2021): Bleeding data: the case of fertility and menstruation tracking apps. In: Internet Policy Review, Jg. 10, H. 4. Online unter https://doi.org/10.14763/2021.4.1599 S. 2 [5]

Torchinsky, Rina (2022): How period tracking apps and data privacy fit into a post-Roe v. Wade climate. In: NPR, Ausgabe vom 10.05.2022. Online unter https://www.npr.org/2022/05/10/1097482967/roe-v-wade-supreme-court-abortion-period-apps [Stand: 05.10.2022] [17]

Bildquellen

Beitragsbild und Bild 1: https://flic.kr/p/2nMcWpX, Bearbeitet durch Mira Le.

Bild 2: ©Flo Health Inc, Screenshot

Big Data und Datenschutz – Wunschdenken oder bereits Realität?

Autor: Philippe Paszkier


Wir alle kennen es, man spricht mit einem Freund oder Partner über irgendein Produkt o.ä. ohne dabei überhaupt das Handy entsperrt zu haben und dann möchte man etwas googeln und die Werbung handelt von dem eben besprochenen Thema. Ich meine klar, hat so seine Vorteile da weiter machen zu können, wo die Unterhaltung aufgehört hat. Aber ist das nicht eigentlich ein bisschen unheimlich, dass dir dein Smartphone immer zuhört und alles mitbekommt, was man in dessen Umgebung sagt? Passieren tut das durch Big Data.

Was ist denn eigentlich Big Data?

Der Begriff Big Data beschreibt eine große Masse an personenbezogenen Daten, die Unternehmen wegen ihrer Schnelllebigkeit und Komplexität zu Analysezwecken nutzen. Unter den Begriff fallen unter anderem Daten in Form von Zahlen, Texten, Standortverläufen, Videos, Zahlungsunterlagen, Bilder oder auch das gesprochene Wort.

3V-Modell

Der Branchenanalytiker Douglas Laney beschrieb Big Data mit dem 3V-Modell. Das erste V steht für Velocity, also die Geschwindigkeit, mit der neuen Daten ankommen und man diese verarbeiten muss. Dann gibt es noch das Volume, also die gesamte Masse an Daten aus den unterschiedlichsten Quellen. Als drittes V gibt es Variety, welches die Vielfalt der Formen der gesammelten Daten beschreibt. Aber im Laufe der Zeit kamen weitere Vs dazu. So auch das V für Variability, also der Schwankung des Datenflusses und Form der Daten. Des Weiteren gibt es noch Veracity, was die Richtigkeit der Daten beschreibt und diese einordnet und sortiert. Je nachdem wo man schaut, gibt es noch die Kategorie Value. Diese beschreibt den Geschäftswert der Daten.

Speicherung

Anfang der 2000er fand der Begriff Big Data das erste Mal Einzug in die Köpfe der Menschen. Da fing nämlich die Speicherung und Interpretation von Daten aus dem Internet an. Damals ging es noch eher um das Klickverhalten auf der eigenen Webseite oder die IP-Adresse des Kunden. Von damals zu heute hat sich aber einiges getan, die Form der Daten hat sich geändert und natürlich auch die Datenmenge. Allein im Jahr 2012 wurden weltweit 6,5 Zettabyte an Daten gesammelt. Was ist ein Zettabyte, fragt ihr euch jetzt? Ein Zettabyte steht für EINE MILLIARDE TERRABYTE. Im Jahr 2020 waren es dann auch schon 64,2 Zettabyte. Das bedeutet, dass jeder Mensch, der irgendwie mit dem Internet verbunden ist, durchschnittlich tagtäglich ca. 150 Gigabyte an persönlichen Daten übermittelt. Um sich das mal auf der Zunge zergehen zu lassen, der Film Titanic aus dem Jahr 1997, der wohlgemerkt über drei Stunden läuft, verbraucht in HD einen Speicherplatz von 8,5 Gigabyte.

Screenshot der Statista-Statistik zu Speicherplatz von Big Data

Zweck

Diese unfassbar riesige Menge an Daten wird für Unternehmen interessant, da diese dadurch Zeit in der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen einsparen. So analysiert man Trends um zu prüfen, wo es noch Marktlücken gibt. Ein offensichtlicher Vorteil der Big Data Analyse ist auch die personalisierte Werbung. Der Algorithmus weiß, wie man einen am besten anspricht und wofür man sich interessiert, vielleicht sogar besser als man selbst. Des Weiteren können klügere geschäftliche Entscheidungen getroffen werden, da man durch die Echtzeitanalyse, Veränderungen und Unsicherheiten bewerten und dementsprechend handeln kann. Zudem kann die Produktion effizienter gestaltet werden, da der Kunde einem sagt, was man braucht, wenn auch unfreiwillig. Das Gesprochene und geschriebene Wort, so wie Chats oder Sprachnachrichten, wird zum Füttern von Deep Learning KIs genutzt, um die maschinelle Art des Schreibens und Sprechens zu optimieren und menschlicher/natürlicher machen zu können.

Weitere Orte an denen Daten über einen gesammelt werden sind Autos die mit dem Handy und mit dem Internet verbunden sind. Außerdem auch Bankdaten, Smart-Home Gadgets und ihre Assistenten wie bpsw. Alexa oder halt klassische Überwachungsmaßnahmen.

Aufschrei Big Data

Facebook Skandal

Erinnert ihr euch noch ans Jahr 2018? Bevor die Pandemie über uns hereinbrach, brach etwas anderes zusammen. Die Reputation von Facebook. Damals kam nämlich raus, dass Facebook (Meta) Daten von mindestens 87 Millionen Nutzern durch Camebridge Analytica (C.A.) auswerten ließ, um so illegal Werbung für den Trump-Wahlkampf zu machen. Die Muttergesellschaft von C.A., die SCL-Group hat es sich zum Geschäftsmodell gemacht, politische Wahlen und Stimmungen durch Big Data Auswertung zu beeinflussen.

Auswertung

Big Data ist aber nicht nur für Meta ein Geschäftsmodell. Google und TikTok machen nichts anders. Es wird alles gespeichert, von der Sucheingabe (was suchst du, wie suchst du es, was schreibst du, welche Wörter nutzt du) bis zurzeit, die du brauchst um dich für ein Ergebnis zu entscheiden. Was klickst du auf der Seite an? Wie lange bist du auf der Seite unterwegs? Wo geht es nach dem Besuch der Webseite hin? Wie schnellt scrollst du weiter? Welche Webseiten besuchen deine Freunde und Familie? All das wissen die Unternehmen wie C.A. schon bevor du selbst irgendwas gemacht hast. Jeder Schritt wird verfolgt, jede neue Suche, jede Meinungsänderung wird wahrgenommen. Man wird komplett durchleuchtet.

Social-Credit-Score

Kleiner Funfact am Rande, wusstest du, dass Big Data der Grundbaustein für den Social-Credit-Score in China ist? So wird genau erkannt, wo du wie viel reininvestiert, was du mit deinem Alipay Account bezahlt und ob du dein Leihfahrrad auch wieder am richtigen Ort abgestellt hast. Das in Verbindung mit ausgereifter Gesichtserkennungssoftware an öffentlichen Plätzen und du bist durchsichtig. Dadurch, dass heutzutage alles miteinander verbunden ist und alles einfacher werden soll, wird auch vieles noch komplizierter. So auch das Profil was Meta über Nicht-Nutzer anlegen kann, welches auf Daten basiert, die von Bekannten irgendwie irgendwo gespeichert worden sind und die Organisation Zugriff drauf hat.

kurzer Einblick in das System Social-Credit-Score

Wert

Es gibt noch ewig viele Beispiele, was mit Big Data überall auf der Welt gemacht wird und wie man mehr und mehr die Entscheidungsgewalt über sich selbst abgibt. Aber eine Frage ist noch interessant, auf die ich noch nicht eingegangen bin. Wie viel sind diese Daten eigentlich Wert? Auch wenn man Big Data als das Erdöl der digitalen Wirtschaft bezeichnet, kann ich hier leider keine sichere Zahl nennen. Aber ich möchte nur so viel sagen, dass die E-Scooter, die man überall in der Stadt sieht, mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von wenigen Monaten, so viele Daten über uns sammeln, dass die Unternehmen locker an die Börse gehen können. Und das nur durch den Verkauf der gesammelten Daten.

Emissionen

Ach so, ganz vergessen. Diese Zettabyte an Daten, die anfallen, müssen irgendwo gespeichert werden. Und wo macht man das? Genau. In riesigen Rechenzentren, die weltweit im Jahr 2020 zwischen 100 und 500 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen haben. Und das Problem hierbei ist, dass es nur noch mehr wird. Es werden mehr Menschen -> mehr Menschen, die einen Internetzugang haben -> mehr Daten -> mehr Server -> mehr Rechenzentren -> mehr CO2. Aus einer ARTE Dokumentation habe ich entnommen, dass im Jahr 2025 geschätzt wird, dass 25 % des gesamten Energieverbrauches nur auf Rechenzentren zurückzuführen sind.

Rechenzentrum von Meta in Odense

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Doch wie sieht das Ganze in der Europäischen Union aus? Was für Vorgaben gibt es hier?

In der EU wurde im Jahr 2016 die DSGVO eingeführt. Die erste Datenschutzbestimmung kam aus dem Jahr 1995, als das Internet noch lange nicht den Umfang angenommen hat wie heute. Die DSGVO soll somit alle datenschutzrechtlichen Themen und Rechte aus den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten für die gesamte EU festhalten. Der Grund für die Einführung der neuen Verordnung ist, dass Unternehmen einen festen Fahrplan brauchen, wie sie mit den personalisierten Daten umzugehen haben, um nicht das Persönlichkeitsrecht der Nutzer und Besucher zu verletzen. Folgende Grundlagen werden deshalb in der DSGVO festgehalten:

  1. Rechtmäßigkeit (Ob die Daten verarbeitet werden dürfen/ wenn ja wie)
  2. Transparenz (welche Daten werden verarbeitet)
  3. Zweckbindung (nur für bestimmten Zweck)
  4. Speicherbegrenzung (Daten müssen gelöscht werden, wenn irrelevant oder gewollt)
  5. Richtigkeit (keine falschen Daten verwenden)
  6. Datenminimierung (Menge für Zweck angemessen)
  7. Integrität und Vertraulichkeit (Schutz vor unfreiwilliger Weitergabe)
  8. Rechenschaftspflicht (Dokumentation des Verarbeitungsprozesses)
Neue Datenschutzregeln

direkter Widerspruch

Das Problem hierbei ist jedoch, dass Big Data ein Sammelbegriff für solche Daten ist. Somit ist festzuhalten, dass Big Data an sich gar nicht den Prinzip der Datenminimierung einhalten kann. Big Data sammelt nicht nach einem Zweck, sondern die Daten an sich bestimmen zu welchem Zweck sie dienen. Vergleichbar ist das mit der Vorratsdatenspeicherung, die hierzulande für Aufsehen gesorgt hatte, da diese ab 2015 gegen das EU-Recht verstoßen hat. Big Data ist das, nur in noch größer… Die einzige Ausnahme sind Kinder, denn ihre Daten dürfen nicht analysiert werden. Da frage ich mich nur, woher wissen die denn, ob es sich um ein Kind handelt?

Witzige finde ich persönlich ja auch, dass in der DSGVO der Begriff Big Data unter dem Punkt Profiling fällt. Allein dieses Wort beschreibt die Existenzgrundlage der Big Data. Man versucht damit ein Bild oder Profil des Nutzers zu schaffen, mit all seinen guten und schlechten Seiten, Kreditwürdigkeit, Essgewohnheiten und alles was zum Leben dazugehört. Sozusagen ein Freundebuch, nur dass wir keine Freunde sind, sondern ein Stalkingopfer, ohne uns darüber bewusst zu sein.

Positive Entwicklung

Aber es muss trotzdem festgehalten werden, dass die restlichen Maßnahmen einen ernsthaften Unterschied im Umgang mit unseren Daten ausmachen. So wird beispielsweise die Dokumentation des Verarbeitungsprozesses eine besonders wichtige Aufgabe, denn dadurch kann nachvollzogen werden, was ausgewertet worden ist und ob das Unternehmen die Analyse solcher Daten valide begründen kann. Außerdem muss eine Risikoanalyse der Datenverarbeitung entwickelt werden und aufgefallene Risiken an die dafür zuständige Aufsichtsbehörde weitergeleitet werden. Einen weiteren positiven Faktor bringt die DSGVO noch mit sich. Dadurch, dass die Datenschutzproblematik mitten in der Öffentlichkeit steht, werden die unterschiedlichen Umgänge mit personenbezogenen Daten ein durchaus wichtiger Wettbewerbsfaktor für viele Unternehmen. Aber nur für die Unternehmen innerhalb der EU. Im EU-Ausland sieht das ganze anders aus.

Eine Expertenmeinung

Die Expertin ist Prof. Yvonne Hofstetter. Sie ist Autorin, Juristin und Essayistin, welche in Softwareunternehmen tätig ist und sich um die “Positionierung von Multi-Agentensystemen bei der Rüstungsindustrie und für den algorithmischen Börsenhandel” kümmert, schilderte in einem Vortrag vom YouTube-Kanal BildungsTV aus dem Jahr 2014, wie das Geschäft mit Big Data funktioniert. So beschreibt sie unter anderem, dass der Finanzmarkt durch die Auswertung jeglicher verfügbaren Informationen, dem Militärsektor sehr ähnelt. So funktioniert der teilweise illegale Hochfrequenzhandel, bei dem Händler und Banken zusammenarbeiten, um dem Investor die Aktien möglichst teuer, weiterzuverkaufen. Auch Aktienpreise werden durch Algorithmen, die durch Unmengen an Finanzdaten gefüttert werden, gedrückt bzw. manipuliert. Außerdem zeigt sie das Ziel der Big Data Analyse im Wirtschaftssektor auf, welches ist, den Menschen zu manipulieren.

Das Beispiel

Der Wirtschaftlicher Erfolg ist nicht der einzige Zweck der durch Verarbeitung großer Datenmengen verfolgt wird. So habe sie einst an einem Projekt dem LKA Bayern mitgeholfen, bei dem man überprüfen wollte, ob sich der Drogenhandel von der einen Stadt in die andere verlegt hat. Dafür wurde ausgewertet, welche Delikte begangen worden sind, wer mit wem im Gefängnis saß, wer mit wem verwandt ist oder wer mit wem schonmal etwas zu tun hatte. Durch diese Analyse wurde dann klar, dass sich sowohl die Gruppierung, verantwortlich für den Drogenhandel geändert hatte, als auch Informationen über den Hintermann. Problematisch ist es nur dann geworden, als die Vorstrafen des Mannes gelöscht worden sind, jedoch das Wissen der Hintermann-Tätigkeit noch immer bestand. Das LKA entschied sich dann für den Datenschutz und das Löschen dieser Informationen, nachdem das Löschdatum von einem Rohdatensatz überschritten worden war.

Das Problem

Frau Professor Yvonne Hofstetter sieht das große Problem darin, dass die Technik, die zur Überwachung von Personen einst nur dem Militär zur Verfügung stand, jetzt auch im Privatsektor zu finden ist. Aber der Zweck ist kein anderer. So sagt sie unter anderem: “Wir, wir sind die Ursache für riesige Milliardengewinne bei Google oder Facebook, aber wir kriegen nichts dafür. Wir werden wie ich gerade gesagt habe, ausgebeutet.”

Forderungen

So fordert sie zu einem das Recht auf Gegenleistung für die eigenen Daten. Zudem ein Recht der Kontrolle und die damit verbundene Löschung der Daten. Zuletzt das Recht auf negative Freiheit, was so viel heißt wie, dass man keinen Nachteil durch die Nicht-Nutzung von digitalen Technologien erleidet. Diese Punkte wurden zum Teil in der DSGVO von 2018 umgesetzt und zu EU-Recht gemacht. So beispielsweise das Fenster, in dem man seine Cookies bestimmen kann.

Fazit

Nun denn, was halten wir nun von Big Data? Big Data hat sowohl Vorteile als auch massive Nachteile. Die Analyse der Daten hat zur Folge, dass zukünftige Ereignisse vorhergesagt werden oder bessere Entscheidungen getroffen werden können. Prozesse und Lieferketten können optimiert werden. Werbung wird immer besser die Zielgruppe ansprechen und Dinge über die man gerade gesprochen hat, schon als Werbung angezeigt bekommen. Irgendwie entsteht das digitale Abbild eines Selbst. Nur kommt man hier wieder zu dem unausweichlichen Kritikpunkt, dass der Mensch zum Produkt gemacht wird und eigentlich nichts von der Analyse der eigenen Daten hat. Der Mensch wird manipuliert und unterbewusst zu Entscheidungen gezwungen. Klar sollte sein, dass das eine kritische Entwicklung des Kapitalismus ist. Nur nicht von staatlicher Seite, sondern von Milliardenunternehmen, die nichts mehr interessiert, als uns zu Geld zu machen. Daher, passt, auf was ihr macht. Alleine seid ihr nie.

Die Datenschutzgrundverordnung, versucht hier die Sicherheit für die Nutzer zu wahren, bzw. wiederzuerlangen. Problematisch hierbei ist jedoch, dass nur 20 % der bei einer Bitkom-Umfrage befragten Unternehmen die DSGVO komplett umsetzt. 60 % der Unternehmen sagen, dass man in Deutschland mit dem Datenschutz übertreibe. Gut 80 % der Unternehmen haben fünf Jahre nach DSGVO Verabschiedung noch immer Probleme die Vorgaben durchzusetzen. Aber zumindest haben 60 % der Befragten angeben können, zumindest den Großteil der DSGVO umsetzten zu können. Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber fertig sind wir noch lange nicht.

Quellen

Finden die Roboter den Weg in die Bibliothek? – Wir treffen unsere zukünftigen Chatbot-Kollegen

Autor*innen: Laura Dembowski und Erit Grünefeld


Wie oft unterhältst du dich im Alltag mit Robotern? Wenn du Siri oder den Assistenten von Google auf dem Handy benutzt, dann könnte es schon mehrmals am Tag sein. Seit ChatGPT im November letzten Jahres der breiten Öffentlichkeit zu Verfügung steht, ist das Thema Künstliche Intelligenz zudem wieder präsenter in den Medien vertreten. Aber hast du schon mal einen Roboter in einer Bibliothek getroffen? Vielleicht sogar auf eine Tasse Kaffee? Das gibt es wirklich, am Ende dieses Blogbeitrags siehst du, wo. Aber zuerst ein paar Grundlegende Informationen über Chatbots.

  1. Was ist ein Chatbot?
  2. Geschichte der Chatbots
  3. Chatbots in Bibliotheken
  4. Drei Chatbot Unterhaltungen
  5. Fazit

Was ist ein Chatbot?

Was ist eigentlich ein Chatbot? Wir könnte jetzt lang und breit erklären, was ein Chatbot ist und wofür so etwas genutzt wird. Einfacher und knapper fassen es jedoch diverse Definitionen aus dem Internet zusammen:


„Ein Chatbot ist eine Anwendung, die Künstliche Intelligenz verwendet, um sich mit Menschen in natürlicher Sprache zu unterhalten. Benutzer können Fragen stellen, auf welche das System in natürlicher Sprache antwortet. Er kann Texteingabe, Audioeingabe oder beides unterstützen.“

IBM

„Chatbots sind Dialogsysteme mit natürlichsprachlichen Fähigkeiten textueller oder auditiver Art. Sie werden, oft in Kombination mit statischen oder animierten Avataren, auf Websites oder in Instant-Messaging-Systemen verwendet, wo sie die Produkte und Dienstleistungen ihrer Betreiber erklären und bewerben respektive sich um Anliegen der Interessenten und Kunden kümmern – oder einfach dem Amüsement und der Reflexion dienen.“

Gabler Wirtschaftslexikon

„Bei einem Chatbot handelt es sich um ein technisches Dialogsystem, mit dem per Texteingabe oder Sprache kommuniziert werden kann. Chatbots werden häufig eingesetzt, um Anfragen automatisiert und ohne direkten menschlichen Eingriff zu beantworten oder zu bearbeiten.“

Big Data Insider

Im Grunde sind diese Definitionen alle gleich. Chatbots imitieren die menschliche Kommunikation, um individuelle Fragen von Personen zu beantworten. Zudem erklärt IBM, dass Chatbots auf Künstlicher Intelligenz (KI), oder im englischen Artificial Intelligence (AI), basieren, also kurz gesagt: auf Anwendungen, die programmiert werden, um menschenähnliche Intelligenz zu erlangen. Zurzeit ist das nur sehr begrenzt, und wenn überhaupt, in gesonderten Teilbereichen möglich.

Das Gleiche gilt auch für Chatbots. Gibt eine Person über Schrift oder Sprache eine Frage in das Chatfenster ein, versucht der Chatbot diese auf Basis von vorhanden Informationen zu beantworten. Mit Hilfe von maschinellem Lernen werden Künstliche Intelligenzen wie Chatbots trainiert, um langfristig aus Erfahrungen und Feedback der Fragenden zu lernen und stetig passendere Antworten zu liefern.

Für Organisationen, wie Bibliotheken, können Chatbots eine hilfreiche Serviceergänzung für die Kundschaft sein, wenn sie in der Lage sind einfache Fragen zu beantworten und Informationsbedarfe der Menschen zu stillen.  

Geschichte der Chatbots

Der erste Chatbot erblickt schon im Jahre 1966 das Licht der Welt. Er heißt ELIZA, und soll oberflächliche Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen darstellen. Doch selbst ELIZAs Empathieansätze – es kann Aussagen wiederholen und Fragen dazu stellen – reichen aus, um ein Gefühl der Verbindung in den Chat-Partner:innen hervorzurufen. Von diesen Anfängen entwickelt sich die Chat Technologie in verschiedene Richtungen: Psychologieforschung, Computerlinguistik, und die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Einige Jahrzehnte lang ist es hauptsächlich ein akademisches Projekt, Menschliche Kommunikation so gut wie möglich abzubilden. Um die Jahrhundertwende werden die ersten Chatbots entwickelt, die sich wie Assistenten oder Customer Support verhalten, so wie SmarterChild, welches die Nutzer:innen von AOL und MSN im Jahr 2001 z.B. nach Informationen über das Wetter und Sportnachrichten fragen können.

Chatbots in Bibliotheken

Mittlerweile sind Chatbots vielen vertraut, sei es der persönliche Assistent auf dem Smartphone oder der Hilfechat auf der Webseite eines Onlinehändlers oder beim Online-Banking. Eine Bibliothekswebseite ist vielleicht weniger vertraut für neue Nutzer:innen. Da bietet ein Chatbot als erste:r Ansprechpartner:in möglicherweise eine niedrigere Hemmschwelle: ein Chatbot wird auf jeden Fall nicht die Augen verdrehen bei einfachen Fragen über die Verwendung des Bibliothekskatalogs oder nach einer Auflistung der verfügbaren Dienstleistungen. Auch aus der Sicht der Bibliotheksangestellten gibt es Vorteile. Sie können sich auf komplexe Recherchefragen konzentrieren, und gleichzeitig sammelt der Chatbot Daten über die Arten von Fragen, die Nutzer:innen der Webseite haben.

Aber im Moment sind wenigstens im deutschsprachigen Raum kaum Chatbots auf Bibliotheksseiten vertreten. In den 2000er Jahren wurden in einigen Bibliotheken Bots entwickelt, so wie zum Beispiel Stella an der SUB Hamburg, aber viele wurden in den 2010er Jahren wieder abgeschafft. Die Kosten sind ein möglicher Grund dafür. Auch wird angemerkt, dass die jüngeren Generationen Textchat als zu aufwendig ansehen. Frank Seeliger und Anna Kasprzik zählen in einem Interview im ZBW Mediatalk die Herausforderungen auf, die Bibliotheks-Chatbots bewältigen müssen. Darunter sind mangelnde Trainingsdaten und Datensicherheitsbedenken, aber auch das Vertrauen der Nutzenden zu dem Chatbot. Und zwar nicht nur, was das Übertragen von Daten angeht, sondern auch das Vertrauen, dass der Chatbot eine Frage verstehen wird und den Aufwand der Unterhaltung im Vergleich dazu, die Informationen eigenhändig auf der Webseite zu suchen, sich lohnt.

Wir wollten selbst einige Bibliotheks-Chatbots ausprobieren, um uns ein Bild von den Vor-und Nachteilen zu machen. Wir haben einige gefunden, und uns ein bisschen mit ihnen unterhalten.

Drei Chatbot Unterhaltungen

ANTswers

ANTswers ist ein „interaktives FAQ“ auf der Bibliothekswebseite der University of California, Irvine. Dieser Chatbot ist seit 2014 online, und soll zum Beantworten von einfachen Fragen verwendet werden. Da wir uns nicht in Irvine auskennen, wollen wir zuerst wissen, wo wir hinmüssten, um die Bibliothek zu besuchen

ANTswers: Hi! I am ANTswers, an experimental computer program here to answer your questions.
Guest Anteater:	hello
ANTswers: Hello! How can I assist you?
Guest Anteater:	what’s your address?
ANTswers: Are you asking about my address?
Guest Anteater: yes
ANTswers: Ugh.
Guest Anteater: :(
ANTswers: Can you rephrase your question please? Tip: try simplifying your question or break it into several questions!
Guest Anteater: what is the library’s address?
ANTswers: That information is confidential.
Guest Anteater: where is the library located?
ANTswers: The UC Irvine Libraries have four different locations: the Langson Library, the Science Library, the Gateway Study Center, and the Grunigen Medical Library. Which location would you like to get to?

Wären wir nicht mit Recherche für diese Blogbeitrag beschäftigt, hätten wir zu diesem Zeitpunkt sicher schon aufgegeben. Auch bei einem weiteren Versuch ist unsere Kommunikation von Missverständnissen geplagt.

Guest Anteater: what is the address of the science library?
ANTswers: Did you want articles or books on the address of the science library? Say: "articles" or "books".

Empfehlungen kann uns ANTswers leider (noch!) nicht geben, aber dafür ein Link zur Katalogsuche.

Guest Anteater: do you know any books about genetics?
ANTswers: No, tell me about him, her or it.
Guest Anteater: can you recommend a book about genetics?
ANTswers: Not at the moment but check back with me in a few months, we have something we are working on!
Guest Anteater:	where do I find books about artificial intelligence
ANTswers: Sorry, but I could not find an exact match for "artificial intelligence". For books, search our ANTPAC catalog.

Diese Chats wurden vor einigen Monaten durchgeführt, und ein weiterer Versuch im Januar 2023 hat zwar immer noch keine Empfehlungen geliefert, aber immerhin reagiert ANTswers jetzt besser auf das Schlagwort Adresse:

Guest Anteater:	what's your address?
ANTswers says: Would you like the mailing address or the carrier address (the carrier address is used for express delivery companies such as UPS, FedEx, etc.)?

Trotzdem sind wir am Ende nicht besonders angetan von ANTswers. Experimentell zu versuchen, die beste Fragestellung zu finden hat zwar etwas Spielerisches, aber hätten wir einen ernsthaften Informationsbedarf gehabt, wäre schnell eine Frustrationsgrenze erreicht.

Kingbot

Kingbot ist der Chatbot an der Dr. Martin Luther King Jr. Library der San Jose State University in Kalifornien, USA. Nach dem Produktionsstart 2020 konzentrieren sich die Entwickler*innen, vor allem durch den Beginn der Pandemie, in den letzten Jahren vermehrt auf den Chatbot. Schließlich ist der Bedarf, auf Informationen von daheim aus zugreifen zu können, nun höher als zuvor. Das Ziel grundlegende Fragen zu der Bibliothek und deren Dienstleistungen zu beantworten, erfüllt Kingbot ganz gut. Hilfreich ist dabei, dass er bereits beim Öffnen des Chatfensters einige Vorschläge zu Suchanliegen bietet, die direkt angeklickt werden können.

Sympathisch wirken dabei auf uns die Emojis, die Kingbot in seine Nachrichten integriert. Auch das typische Design einer Chatoberfläche verleiht der Anwendung ein legeres Gefühl, das vielleicht auch anfängliche Berührungsängste mindern mag. Beim Testen des Kingbots merken wir, dass das Chatten mit ihm intuitiver und natürlicher verläuft, als bei ANTswers.

Der erste Kontakt mit Kingbot

Dennoch versteht auch er nicht auf Anhieb unsere Frage nach der Adresse der Bibliothek. Erst nachdem wir die Frage zweimal umformulieren, erhalten wir die ausführliche Beschreibung der Adresse, die sogar durch Zusatzinformationen, wie Parkmöglichkeiten, ergänzt werden.

Die Frage nach den Öffnungszeiten der King Library beantwortet der Chatbot jedoch souverän. Als wir ihn dann bitten uns ein Buch zum Thema Deutsche Geschichte zu empfehlen, muss er uns leider enttäuschen. Bestimmte Ressourcen und Artikel zu empfehlen, entzieht sich seinem Aufgabenbereich. Dennoch verweist er gekonnt mit Link auf den Bibliothekskatalog und bietet uns noch weitere Links, die zu Hilfeseiten und Tutorials für die Suche im Katalog führen. Kingbot schlägt sich gut und weiß in unseren Versuchen oft, wie er unsere Fragen beantworten kann.

Uns fällt auch positiv auf, dass Kingbot um Feedback bittet, um seinen Service in Zukunft bei Bedarf verbessern zu können. Nachdem wir ihm ein positives Feedback gegeben haben, bedankt Kingbot sich und erfragt, ob er noch etwas für uns tun kann.

Kingbot ist sehr zuvorkommend und höflich

Auch dieser Versuch liegt schon ungefähr zwei Monate zurück. Als wir Kingbot im Januar 2023 erneut mit der ersten Formulierung nach der Adresse fragen, versteht er ebenfalls sofort unser Anliegen.

Wir haben auch einen deutschen Chatbot gefunden und ausprobiert. Die Ergebnisse seht ihr auf der nächsten Seite!

Wilma

Eine deutsche Variante eines FAQ-Bibliothekschatbots ist die in der TH Wildau ansässige Wilma. Leider hat sie uns nicht in voller Gänze überzeugen können.

Beim Aufrufen der Seite, begrüßt auch Wilma uns freundlich und ähnlich wie Kingbot bietet sie uns einige mögliche Themen, die uns interessieren könnten.

Wilma begrüßt uns sehr förmlich.

Da es sich hierbei aber um einen Test handelt, erfragen wir bei Wilma zunächst mit einer Nachricht im Chat die Öffnungszeiten und ignorieren den dazu passenden Themenvorschlag. Mit Wilmas Antwort sind wir sehr zufrieden, zumal sie auch anzeigt, dass die Öffnungszeiten, wegen der aktuellen Prüfungsphase bis Ende Januar, zurzeit länger sind, als während der folgenden Vorlesungsfreien Zeit.

Wilma beantwortet Fragen auch mal mit einer philosophischen Note.

Leider kann auch Wilma nicht alle unserer Fragen zufriedenstellend beantworten. Die Frage nach der Adresse der Bibliothek erweist sich als fast ebenso schwierig, wie bei ANTswers und Kingbot vor einigen Monaten. Es erweckt fast den Anschein, als wäre Wilma nur bei der Erwähnung der Silbe „Wil“ darauf programmiert uns ihren Freund Wilbert vorzustellen, die hauseigene Bibliothekssuchmaschine der TH Wildau. Das ist zwar nett, war für die Beantwortung unserer Frage aber nicht sehr hilfreich.

Kann Wilbert uns die Adresse nennen?

Ein ähnliches Phänomen können wir beobachten, als wir die Silbe „Bib“ in anderer Zusammenstellung erwähnen. Denn bei Wilma entsteht bei der Silbe „Bib“ sofort die Assoziation zu Bibliografie. Wir fragen uns nun, wie sinnvoll diese Assoziation wirklich ist, wenn man nur nach Informationen zur Bibliothek sucht.  

Leider war das auch nicht richtig.

Schlussendlich war es uns dann doch möglich, Informationen zur Adresse mit Hilfe von Wilma zu finden. Sonderlich galant war die Suchanfrage „Adresse“ jedoch nicht.

Trotzdem fällt positiv auf, dass Wilma uns, wie Kingbot um Feedback bittet.

Nun verstehen wir uns.

Nach der ernüchternden Adressenanfrage sind wir jedoch beeindruckt von Wilmas Antwort auf unsere Bitte uns ein Buch zum Thema Künstliche Intelligenz zu empfehlen. Wilma verlinkt, ähnlich wie Kingbot, zum Bibliothekssuchportal. In diesem Fall ist das ihr Freund Wilbert. Zusätzlich gelangen wir über den Link aber direkt zu einer bereits erfolgten Suche zu dem Suchbegriff Künstliche Intelligenz. Wilma und Wilbert arbeiten also Hand in Hand, wobei Wilma in ihrer Antwort zusätzlich noch auf andere Recherche-Tools, die an der TU Wildau nutzbar sind, verweist.

Wilma basiert auf dem Pepper-Modell, einem Roboter, der in in französisch-japanischer Zusammenarbeit entwickelt wurde.

Interessant ist auch, dass Wilma in der Bibliothek der TH Wildau nicht nur als Chatbot vorhanden ist. Vor Ort kann man sie direkt bei der Arbeit sehen, denn dort bewegt sich ein Roboter namens Wilma durch die Regale und betreut die anwesenden Besuchenden der Bibliothek. Ab und zu darf Wilma sogar eine Kaffeepause einlegen.

Fazit

Chatbots haben großes Potenzial, Angestellten in der Bibliothek etwas Alltagsarbeit abzunehmen. Teilweise ähneln sie aber noch Azubis, die eher Arbeit verursachen, oder Nutzende verwirren können. Aber die Technologie entwickelt sich jeden Tag weiter: wir haben schon in den zwei Monaten zwischen unteren Versuchen große Verbesserungen gesehen. Und auch die Entwicklung von Programmen wie ChatGPT treiben Funktionalität und Wissen immer weiter vorwärts. Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr schon mal mit einem Bibliothekschatbot gesprochen? Erzählt uns davon in den Kommentaren.

Quellen

Stricken und Programmieren: von 1 links/1 rechts zu 1010

Autorin: Lena-Marie Hoppe


Crafting meets Coding

Wenn Stricken und Programmieren im selben Satz erwähnt werden, dann meist zur Verbildlichung von Gegensätzen: Tradition trifft auf Moderne, analog trifft auf digital, belächelnswertes DIY-Hobby trifft auf zukunftsorientierten Skill. Es mag widersprüchlich erscheinen, doch die Jahrhunderte alte Handarbeitstechnik und Programmiersprachen haben mehr gemein, als es auf den ersten Blick vermuten lässt. Jemand sitzt stundenlang vor unzähligen Zeilen mit kryptisch anmutenden Kürzeln, oft bis tief in die Nacht hinein und an einem bestimmten Punkt stellt sich das Gefühl ein, die Arbeit einfach nur noch in die Ecke pfeffern zu wollen. Dieses Gefühl kennen sowohl Programmierer:innen als auch Strickende.

Die binäre Basis

So groß wie die Vielfalt an Programmiersprachen ist, so groß ist auch die Vielfalt an Stricktechniken und Mustern – wahrscheinlich sogar größer. Beiden ist jedoch gemein, dass sie sich jeweils auf zwei Grundbausteine zurückführen lassen: Einsen und Nullen bzw. rechte und linke Maschen. An dieser Stelle soll kein Stricktutorial folgen, doch die grundlegenden Strickbegriffe sollten für ein besseres Verständnis bekannt sein.

Eine Strickschrift ist die grafische Repräsentation eines Strickmusters mit Hilfe eines Kästchenrasters und Symbolen für die verschiedenen Maschenarten. Der binäre “Übersetzung” ist im Vergleich komplexer.

Strickarbeiten können in Reihen oder Runden angefertigt werden. Die Strickrichtung verläuft dabei von rechts nach links. Eine Reihe oder Runde besteht aus Maschen, die während der Arbeit auf der Stricknadel liegen. Rechte Maschen bilden oft die Vorderseite des Gestricks und sehen aus wie “V”s. Sie bilden eine glatte Oberfläche. Linke Maschen erzeugen dagegen kleine Knötchen, wenn sie einzeln auftauchen, bzw. eine Wellenstruktur in der Fläche.

Außer rechten und linken Maschen gibt es noch viele weitere Techniken, etwa Ab- und Zunahmen, um das Gestrick zu formen oder dekorative Elemente wie Zöpfe, Umschläge oder tiefer gestochene Maschen. Sie alle beruhen jedoch auf den rechten und linken Maschen, mit denen sich komplette Strickstücke inklusive komplexer Strukturmuster stricken lassen.

Genau dieses Strukturmuster mit binärer Basis sind es, die das Stricken zum perfekten Nachrichtenmedium gemacht haben, lange bevor es ausgefeilte digitale Chiffrier- und Dechriffiertechnologien gab. Selbstverständlich war der Wollpullover mit Noppenmuster nicht der Vorläufer der E-Mail. Besonders in Kriegszeiten hat das Stricken jedoch eine wichtige Rolle beim verschlüsselten Sammeln und Weitergeben von Informationen gespielt.

Steganografie: gestrickte Geheimbotschaften

Eine ältere Dame sitzt am Fenster und strickt. Von ihrem Platz hat sie einen guten Blick auf die Züge, die nicht weit von ihrem Haus entfernt vorbeifahren. Eigentlich eine idyllische Vorstellung, wenn es sich dabei nicht um Kriegsgerät der deutschen Besatzer und eine französische Spionin während des Ersten Weltkrieges handeln würde. Als Spion gilt es unauffällig zu sein, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch das Stricken ist nicht nur Teil der Tarnung. Die Strickware selbst kann zur geheimen Botschaft werden, indem ein Code in die Maschen eingebaut wird. Diese Form der Steganografie, die verborgene Übermittlung von Informationen, kam sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz.

“Drop one for a troup train, purl one for an artillery train” – so lautet es in der BBC-Dokumentation MI6: A Century in the Shadows, also eine Masche fallen lassen für einen Truppenzug, eine linke Masche stricken für einen Artilleriezug. Man kann davon ausgehen, dass statt “drop one” hier eher ein Umschlag gemeint ist, der zwar ein Loch erzeugt, aber das Gestrick nicht weiter auflöst. Den Militärhistorikern sei an dieser Stelle ihre Strickunkenntnis verziehen. Wie gut, dass die richtige Spionagearbeit den älteren Damen überlassen wurde …

Eine noch naheliegendere Form der Informationsübermittlung mittels Gestrick ist der Einbau von Morsebotschaften. Die erhabene Struktur der linken Maschen ist ideal, um mit ihnen Strich- und Punktkombinationen nachzubilden. Für das ungeübte Auge wirken sie dabei lediglich wie ein Strukturmuster, besonders, wenn der eigentliche Code durch andere Musterelemente kaschiert wird.

Es ist jedoch nicht nur das Gestrick an sich, das als steganografisches Medium genutzt werden kann. Der Mix aus Kürzeln und Ziffern bietet sich gerade dafür an, verschlüsselte Informationen darin zu verstecken. Aus diesem Grund haben sowohl die USA (im Zweiten Weltkrieg) als auch Großbritannien (im Ersten Weltkrieg) den Auslandsversand von Strickanleitungen verboten. Die durch Abkürzungen bestimmte Form von Strickanleitungen lassen sie für Außenstehende nahezu unverständlich wirken – ganz so wie Programmcode … 

Buchtipp: Blended learning environments to foster Self-Directed Learning

Blended learning environments to foster Self-Directed Learning

Ein wunderbares und gesundes 2023 allerseits!

Da wir uns hier im WebLab öfter mal mit selbstgesteuertem Lernen befassen, möchte ich heute ein neues Buch zu dem Thema empfehlen:

Blended learning environments to foster Self-Directed Learning

Van der Westhuizen, C., Maphalala, M.C. & Bailey, R. (eds.), 2022, Blended learning environments to foster self-directed learning, NWU Self-Directed Learning Series, Vol. 8, pp. i-306, AOSIS Books, AOSIS Publishing (Pty) Ltd, Cape Town.

Es ist auf Englisch verfasst und über Open-Access frei verfügbar als pdf.

Synopsis

This book on blended learning environments to foster self-directed learning highlights the focus on research conducted in several teaching and learning contexts where blended learning had been implemented and focused on the fostering of self-directed learning. Several authors have contributed to the book, and each chapter provides a unique perspective on blended learning and self-directed learning research. From each chapter, it becomes evident that coherence on the topics mentioned is established. One of the main aspects drawn in this book, and addressed by several authors in the book, is the use of the Community of Inquiry (CoI) framework when implementing teaching and learning strategies in blended learning environments to foster self-directed learning. This notion of focusing on the CoI framework is particularly evident in both theoretical and empirical dissemination presented in this book. What makes this book unique is the fact that researchers and peers in varied fields would benefit from the findings presented by each chapter, albeit theoretical, methodological or empirical in nature – this, in turn, provides opportunities for future research endeavours to further the narrative of how blended learning environments can be used to foster self-directed learning.

Back Cover

In this book, self-directed learning is comprehensively examined as an indispensable 21st-century skill on the path to successful, lifelong learning in the most diverse facets.

Blended learning environments open the way to the future in order to promote and improve self-directed learning in the long term, taking into account metacognition, differences in socio-economic background and digital capability, among other factors. Since COVID-19, blended learning has gone from being optional to mandatory, so that the need for concepts, strategies and solutions for self-directed learning in blended learning environments has increased immensely.

The book is highly recommended as an introduction to the theory and practice of self-directed learning, but also of particular interest to researchers and teachers experienced in this field. It provides a comprehensive insight into contemporary concepts, challenges and practical solutions with precious experiences. The basics of self-directed learning in blended learning environments are explained in detail and, building on this, new trends and developments are discussed and formulated in a plausible way. The results presented are very well transferable to the international context, as educators and institutions worldwide are certainly in need of assistance and such valuable empirical evidence on precisely these points.

The contributions in this book definitely help to adequately underpin the importance of self-directed learning in science and education and to postulate it as a particularly important prerequisite for success in the 21st century. The diverse teaching strategies and practical examples in the book are an inspiration for lecturers and offer scientific orientation for designing one’s own teaching settings, with a focus on self-directed learning. The promotion of self-directed learning through blended learning scenarios becomes a symbiotic, future-oriented premise in the educational context.

Prof. Dr-Ing. Monika Steinberg, Department of Information and Communication, Faculty 3 – Media, Information and Design, University of Applied Sciences and Arts Hannover, Hannover, Germany

Consider to contribute: International Conference on Education Technology Management (ICETM 2022)


The 5th International Conference on Education Technology Management (ICETM 2022)
 will be held in Lincoln, United Kingdom, during December 16-18, 2022.

The conference has added online attendance / presentation for participants in case of you cannot attend the conference.

Call For Papers ICETM2022

The submission deadline is still open until Oct. 15, 2022.

Please consider to contribute.

Student contributions are welcome.

H5P in digitalen Lernplattformen

Autorinnen: Lisa Sommer und Leonora Zullufi

Im Gegensatz zum statischen Content wird bei interaktiven Inhalten der dynamische Content herangezogen. Das heißt, dass es nicht nur gewöhnliche Texte zum Lesen gibt oder Bilder nur betrachtet werden. Bei interaktiven Inhalten wird der Benutzer auch aktiv in das Geschehen eingebunden. Dadurch wird die Aufmerksamkeit erregt und gewonnen. Daher steigt auch die Motivation sich mit den Inhalten des jeweiligen Themas auseinanderzusetzen. Doch wie kommen diese interaktiven Inhalte zustande? Dafür ist es wichtig zu verstehen, was H5P ist, was es anbietet und wie es funktioniert.

Was ist H5P?

  • Optimierung Ihrer Website mit H5P
  • Mobilfreundlicher Inhalt
  • Reichhaltige Inhalte teilen
  • Kostenlos zu verwenden
  • Vorteile von H5P

Anwendungsmöglichkeiten

  • Arten der H5P-Einbettung
  • Content Typen

H5P in Moodle einfügen

  • Plug-ins einfügen
  • Erstellen einer H5P Aktivität 



Was ist H5P?

H5P [b]

In den letzten Jahren hat H5P zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei handelt es sich um eine Open-Source-Software, die von der Firma Joubel im Jahr 2013 im Auftrag der NDLA (“Norwegian Digital Learning Arena”) entwickelt wurde. Für den Einsatz in (Hoch-)Schulen bietet H5P seit einigen Jahren einen kostenpflichtigen Hosting-Dienst mit zusätzlichen hochwertigen Funktionen an. Diese sind auch für den Einsatz in der Firmenumgebung interessant.

H5P basiert auf modernen Standards wie HTML5, CSS3 und Javascript. Der H5P-Kern ist dabei teils in Javascript, teils in einer Server-spezifischen Programmiersprache wie z. B. PHP geschrieben. Da aber die meisten Funktionalitäten aus Javascript stammen, ist der Teil des H5P-Cores, der portiert werden muss, so klein wie möglich gehalten. H5P kann somit auf unterschiedliche Web-Publishing-Systeme portiert und mit vorhandenen LMS („Lern-Management-Systemen“), wie Moodle, Totara, WordPress oder Drupal, integriert werden. Mittlerweile bieten auch proprietäre LMS, wie etwa Neon LMS, eine H5P-Integration.[1]

Optimierung Ihrer Website mit H5P

H5P macht es einfach, HTML5-Inhalte und -Anwendungen zu erstellen, teilen und wiederverwenden. H5P ermöglicht es jedem, reichhaltige und interaktive Weberlebnisse effizienter zu gestalten– alles, was Sie dazu benötigen, ist ein Webbrowser und eine Website mit einem H5P-Plug-in.[2]

Mobilfreundlicher Inhalt

H5P-Inhalte sind reaktionsschnell und mobilfreundlich. Das bedeutet, dass Benutzer auf Computern, Smartphones und Tablets dieselben reichhaltigen interaktiven Inhalte erleben.[2]

Reichhaltige Inhalte teilen

H5P ermöglicht es bestehenden CMS und LMS, reichhaltigere Inhalte zu erstellen. Mit H5P können Autoren interaktive Videos, Präsentationen, Spiele, Werbung und mehr erstellen und bearbeiten. Inhalte können importiert und exportiert werden. Zum Anzeigen oder Bearbeiten von H5P-Inhalten wird lediglich ein Webbrowser benötigt. H5P-Inhaltstypen und -Anwendungen werden auf H5P.org geteilt. Sie können auf jeder H5P-fähigen Website wie H5P.com oder Ihrer eigenen Drupal- oder WordPress-Website, mit installiertem H5P-Plug-in, erstellt werden.[2]

Kostenlos zu verwenden

H5P ist eine völlig kostenlose und offene Technologie, lizenziert mit der MIT-Lizenz.  Demos/Downloads, Anleitungen und Dokumentationen sind für Benutzer verfügbar, die der Community beitreten möchten.[2]

 Vorteile von H5P

  • H5P ist kostenlos verfügbar
  • H5P ist eine Open-Source-Software und ein Community-Projekt, – jeder kann mitmachen
  • Keine Programmierkenntnisse notwendig – dank des intuitiven H5P-Editors und der zahlreichen Anleitungen auf H5P.org ist das Erstellen von interaktiven Inhalten kinderleicht
  • Mehr als 40 Inhaltstypen – und es werden ständig mehr
  • H5P Inhalte können mit anderen geteilt und wiederverwendet werden
  • Responsives Design – Interaktionen passen sich allen Endgeräten an

 Anwendungsmöglichkeiten

Arten der H5P-Einbettung

  1. Die erste Möglichkeit, H5P einzubetten ist, indem man den Inhalt auf H5P.com erstellt und ihn direkt in die gewünschte Seite einbettet oder über einen direkten Link darauf zugreift.
    Dafür wird kein LMS benötigt.[3]
  2. H5P.com ist eine SaaS-Lösung (“Software-as-a-Service”), das sind cloudbasierte Anwendungen, die über den Webbrowser aufgerufen werden können.[4]
    Über LTI („Learning-Tools-Interoperability“) können externe Tools, Inhalte und Aktivitäten, die online verfügbar sind, in LMS eingebunden werden. [5]
    Beispiele dafür sind Moodle LTI Integration, Canvas LTI Integration, Brightspace LTI Integration und Blackboard LTI Integration.
    H5P.com kann mit fast allen LMS und Systemen, die LTI unterstützen, verwendet werden.[3]
  3. Wenn man H5P selbst hosten möchte, ist dies durch die Verwendung kostenfreier Plug-ins möglich. Offizielle Plug-ins liegen für Drupal, WordPress, und Moodle vor.
    Es liegen aber von der Community erstellte Plug-ins für weitere Plattformen vor. [3]

Content Typen[6]

Interaktives Video[c]

Erstellen Sie Verzweigungen, um verschiedene Aufgabentypen in Ihre Videos einbauen können.

Drag-and-drop

Drag-and-drop Aufgaben ermöglichen es, Inhalte miteinander in Verbindung zu setzen.

Multiple-Choice-Aufgaben[d]

Multiple-Choice-Aufgaben sind besonders gut zur Verständnis-Kontrolle geeignet.

Interaktive Grafiken[e]

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Grafiken mit H5P interaktiv zu gestalten. Hier sehen Sie die Gegenüberstellung zweier Bilder.


Viele weitere Anwendungen für H5P und die passenden Anleitungen finden Sie unter „Examples and Downloads“.


H5P in Moodle einfügen

Plug-ins einfügen[7]

Anleitung: Plug-ins in Moodle einfügen[f]

Bildergalerie


Erstellen einer H5P-Aktivität

H5P in Moodle

Achtung, dies ist nur möglich, wenn Sie als Administrator oder als Benutzer angemeldet sind, denn zum Erstellen einer H5P-Aktivität müssen Sie die Berechtigung in dem entsprechenden Kurs haben.

Gehen Sie zu dem Kurs, in den Sie einen H5P-Inhalt hinzufügen möchten. Es sollte sich ein Fenster öffnen, in das Sie Aktivitäten oder Ressourcen hinzufügen können. Dort klicken Sie auf den Plus-Button. Es öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem Sie Aktivitäten oder Ressourcen hinzufügen können. Dort klicken Sie auf „H5P“ in der Kategorie „interaktiver Inhalt“ und fügen diese hinzu. Daraufhin müssen Sie einen Inhaltstypen auswählen, um den H5P-Hub zu öffnen. Sobald sich dieser öffnet, können Sie aus mehreren Inhaltstypen entscheiden, welchen Sie einbauen möchten. Nachdem Sie sich einen ausgesucht haben, rufen Sie ihn auf, wodurch Sie auf die Detailseite des Inhaltstypen gelangen. Dort können Sie die Einzelheiten zu beliebigen Inhaltstypen nachlesen.

Um einen Inhaltstypen zu installieren, müssen Sie rechts daneben auf „Installieren“ klicken. Sobald der Inhaltstyp installiert ist, ist er bereit, eingesetzt zu werden. Sobald Sie nun auf „Verwenden“ klicken, öffnet sich direkt der Editor. Wenn Updates zur Verfügung stehen, werden Sie darüber informiert.

Im H5P-Hub können Sie vorhandene H5P-Inhalte hochladen. Klicken Sie dazu oben auf die Registerkarte „Hochladen“. Sie müssen dann nur noch den Vorgang beenden und Ihre Aktivitäten abspeichern.[7]


Zusammenfassend kann man sagen, dass H5P eine cloudbasierte Anwendung ist, die durch entsprechende Plug-ins in verschiedensten Webseiten integriert werden kann. Dazu zählen auch LMS („Lern-Management-Systeme“).

Lehrende können interaktive Videos, Präsentationen, Spiele und mehr verwenden, um Inhalte zu vermitteln oder übersichtlich darzustellen.  


Literaturverzeichnis

[1] Ravalli, Paulo (2021): Apps für Fachexperten: Betriebliches Lernen mit H5P. Online unter https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s43443-021-0316-6.pdf [Abruf am 31.01.2022]

[2] H5P: Erstellen, teilen und verwenden Sie interaktive HTML5-Inhalte in Ihrem Browser. Online unter https://h5p.org/ [Abruf am 31.01.2022]

[3] H5P (2022): Integrations. Online unter https://h5p.org/integrations#integrations [Abruf am 31.01.2022]

[4] Beyer, Jakob (2022): SaaS – die anwenderfreundliche Ebene des Cloud-Computings. Zuletzt aktualisiert am 08.04.2019. Online unter https://www.bilendo.de/library/saas-loesung-definition [Abruf am 31.01.2022]

[5] Verdaguer, Júlia (2021): Was ist LTI und wie kann es Ihr Lernökosystem verbessern? Zuletzt aktualisiert am 17.02.2021. Online unter https://moodle.com/de/news/was-ist-lti-und-wie-es-kann-ihr-lern-okosystem-verbessern/ [Abruf am 31.01.2022]

[6] H5P: Examples and Downloads. Online unter https://h5p.org/content-types-and-applications [Abruf am 31.01.2022]

[7] H5P: Set up H5P for Moodle. Online unter https://h5p.org/moodle [Abruf am 31.01.2022]

Bilderquellen

[Beitragsbild] https://eabyas.com/wp-content/uploads/2019/11/H5P-integration.jpg [Abruf am 31.01.2022]

[b] https://d2be3atgmh2lyq.cloudfront.net/wp-content/uploads/2020/07/h5p-hero-image.png [Abruf am 31.01.2022]

[c] https://elements.envato.com/de/asian-working-businesswoman-talk-to-colleagues-tea-BG5CB9U [Abruf am 31.01.2022]

[d] https://www.pexels.com/de-de/foto/selektive-fokusfotografie-von-octopus-3046629/ [Abruf am 20.02.2022] [e] https://www.pexels.com/de-de/foto/architektur-bau-bekannt-beruhmt-149419/ und https://www.pexels.com/de-de/foto/eiffelturm-wahrend-der-nacht-3879071/ [Abruf am 20.02.2022]

[f] https://h5p.org/moodle [Abruf am 31.01.2022]

WT.Social: Eine Alternative zu Facebook & Co.?

Autorin: Maria H. Nguyen Thu


Mit 2,9 Mrd. aktiven Nutzer*innen im Monat1 bestimmt Facebook die Informations- und Kommunikationswege. Kritiker werfen der Plattform seit längerem vor, die Privatsphäre von Benutzer*innen zu verletzen und nicht gegen Falschinformationen vorzugehen.

Auf der Suche nach einer möglichen Alternative stolpert man über WT.Social, eine noch unbekannte Plattform von einem nicht unbekannten Gründer. Was steckt hinter dem Dienst und kann dieser als ernsthafte Konkurrenz zu den gängigen sozialen Netzwerken wahrgenommen werden?

Überblick


The non-toxic social network
Welcome to a place where advertisers don’t call the shots.
Where your data isn’t packaged up and sold.
Where you – not algorithms – decide what you see.
Where you can directly edit misleading content.
Where bad actors are kicked out and kept out.
Where you actually like spending time.
Welcome to social media the way it should be.
Welcome to WT.Social.

https://wt.social/

Was ist WT.Social?

Im Oktober 2019 veröffentlichte der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales das soziale Netzwerk WT.Social. Anders als Facebook, Instagram oder Twitter, konzentriert sich WT.Social als „News Focused Social Media“ auf aktuelle Nachrichten und berücksichtigt weniger den persönlichen Aspekt. Wales begründet die Entscheidung damit, dass der Anteil an Fake News in den sozialen Medien zugenommen habe. So möchte er ein nachrichtenfokussiertes Netzwerk aufbauen, worin die Menschen sich frei jeglicher Einflussnahme über das aktuelle Geschehen informieren können.

Der Aufbau erinnert grob an eine Mischung aus Facebook und Reddit: es ist möglich, eigene Beiträge zu verfassen, sich mit anderen Personen zu vernetzen und einen persönlichen Feed zu erstellen.

Keine Werbung, Kein Tracking

Versprochen wird nicht nur der absolute Schutz von Privatsphäre und nutzerbezogenen Daten, sondern auch ein werbefreies und ausschließlich über Spendengelder gefördertes soziales Netzwerk, ähnlich wie Wikipedia. Damit gebietet Wales den Werbefinanzierungen Einhalt, deren Sponsoren häufig vorgeben, was die Nutzer*innen auf ihren Profilen sehen.

Schon vor WT.Social gab es mit Ello oder Diaspora den Versuch einer werbefreien sozialen Plattform. Sie konnten sich jedoch gegen die bekannten Social-Media-Dienste nicht durchsetzen und blieben als Nischenwerkzeuge im Verborgenen.2

Funktionsweise

Alle Mitteilungen sind veränderbar

Es gibt eine Eigenschaft, die WT.Social von anderen sozialen Plattformen unterscheidet: die Nutzer*innen sind in der Lage die Beiträge ihrer Mitmenschen zu bearbeiten!
Mit dieser Funktion wird die Handschrift der Muttergesellschaft deutlich. Auch auf Wikipedia kann jeder Artikel von verschiedenen Autor*innen editiert, ergänzt und korrigiert werden.

Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: im Oktober 2020 wurde auf WT.Social ein Link zu einem YouTube-Video geteilt, dessen Inhalt sich eindeutig im Spektrum der Verschwörungstheorien verorten ließ. Weil der Beitrag von jedem angemeldeten Nutzer bearbeitet werden kann, wurde die Meldung einem „Faktencheck“ unterzogen. Nachvollziehbar wird diese Überprüfungsmaßnahme erst mit einem Klick auf den Hinweis Full History rechts vom Beitrag. Hiermit werden frühere Versionen der Mitteilung dokumentiert und aufgezeigt, an welcher Stelle die Nutzer*innen etwas verändert haben.3

Subwikis für Interessen

Wer sich für ein bestimmtes Gebiet interessiert, kann sogenannte Subwikis abonnieren. Subwikis sind gemeinschaftliche Foren, die zum Diskutieren einzelner Themen einladen. Sie reichen von „Fighting misinformation“ (= Falschinformationen bekämpfen) über „Science“ (= Naturwissenschaften) bis hin zu „News about the internet“.4

© Novatrend

Besonderheiten

Auf Twitter und Facebook sind Algorithmen dafür verantwortlich, dass Beiträge im Feed gepusht werden. WT.Social zeigt dagegen – unabhängig von Likes oder Kommentaren – stets die neuesten Mitteilungen als Erste an. Die Einordnung in eine algorithmische Blase soll nicht erfolgen. Gestützt werde dies u.a. durch eine Spenden- statt Werbefinanzierung. Sponsoren üben keinen Einfluss aus und mögliche Falschnachrichten können von der Seite ferngehalten werden.5

Keine Äußerung ist jemals fertig

Für dieses ehrgeizige Ziel trägt hauptsächlich die Community Verantwortung. Hierzu wählte Wales einen radikalen Ansatz. Er transportierte die auf Wikipedia erfolgreiche Methode des Bearbeitens auf die Plattform: jeder Beitrag kann von jedem/jeder Nutzer*in editiert werden. Eigene und fremde Wörter verwachsen miteinander.

Mit der Herangehensweise widerspricht WT.Social dem ursprünglichen Gebot sozialer Medien, dass niemand jemandem reinreden dürfe. Stattdessen sollen in dem Experiment alle Mitglieder*innen dazu angeregt werden, sich vorbildlich zu verhalten und hetzerische Inhalte zu bearbeiten oder gar zu entfernen.

Mögliche Probleme

Zensur?

Die Bearbeitungsfreiheit kann sich als zweischneidiges Schwert erweisen. Während auf anderen sozialen Plattformen jede*r Nutzer*in seine/ihre Gedanken und Vorstellungen ungefiltert präsentieren kann, herrscht auf WT.Social eine „Zensur“ von unten nach oben. Meinungsfreiheit wird hier anders verstanden. Es könnte die Möglichkeit bestehen, dass eine Mitteilung verändert wird, bloß weil es nicht der persönlichen Auffassung eines Nutzers entspricht.

Sortieren?

Nachteilig sind auch die kaum vorhandenen Sortierungsmöglichkeiten. Mittlerweile zählt die Wikipedia-Tochter eine knappe halbe Million Mitglieder*innen. Täglich werden neue Beiträge veröffentlicht, welche sich kaum filtern lassen. Der Überblick geht somit schnell verloren.

Vernetzen?

Ebenfalls ausbaufähig ist die Vernetzungsfunktion. Zwar bietet WT.Social die Option sich mit Familie und Freunden in Verbindung zu setzen, konzentriert sich aber im Allgemeinen auf die News-Features. Für gewöhnlich benutzen wir jedoch soziale Medien gerade wegen der Communities oder um uns zu informieren, was unser Umfeld interessiert und bewegt.

Layout?

Problematisch könnte weiterhin der erste Eindruck sein, den die Plattform vor allem neuen Nutzer*innen verschafft. Mit einer überzeugenden User Experience kann WT.Social nicht punkten. Anders als ihr Vorgänger WikiTribune benutzt das soziale Netzwerk kein WordPress-System, sondern basiert auf einem selbstentwickelten Fundament. Die Optik ist eher gewöhnungsbedürftig und die Benutzeroberfläche schlicht gehalten. Verstärkt wird die Kargheit durch eine hohe Textlastigkeit sowie einen geringen Bildanteil.6

Es kann nur besser werden!

Trotz aller Kritikpunkte wurde das Projekt bewusst als Rohbau herausgebracht. Ganz nach dem Motto von Entwicklern freier Software beabsichtigte Wales eine frühzeitige Veröffentlichung. Von Beginn an würde WT.Social in der Realität getestet werden, um etwaige Anpassungen schnell vornehmen zu können. Da sich das soziale Netzwerk gemeinsam mit seinen Mitglieder*innen entwickeln soll, wären einige Baustellen demnach unvermeidlich.

Ausblick

Mit WT.Social möchte Jimmy Wales in der Social-Media-Landschaft Fuß fassen und diese nachhaltig verändern. Anders als die herkömmlichen sozialen Dienste liegt der Fokus auf dem nachrichtlichen Content. Die Nutzer*innen sollen angeregt werden qualitativen Journalismus zu betreiben und Falschmeldungen zu bearbeiten. Damit die Plattform sich jedoch als Konkurrenz zu Facebook & Co. behaupten kann, müssen zunächst ein paar Voraussetzungen geschaffen werden.

Um sich vom Schatten der Muttergesellschaft zu lösen, müsste WT.Social an ihrem Service und ihrer Benutzeroberfläche arbeiten. Derzeit erinnert das Netzwerk weniger an eine klassische soziale als vielmehr an eine kollaborative Plattform, präsentiert in „a social media way“ – nur dass es sich eben nicht so anfühlt. Eine wichtige Rolle sollten daher auch der Inhalt und die Diskussionen in den Foren spielen.7

Nach knapp anderthalb Jahren kann jedoch noch eine Menge passieren und wohin der Weg letztlich führt, lässt der Gründer offen: „This is a crazy and radical experiment of mine, to which I am happy to say that I do not know all the answers.“

Copyright checkpoll.de Datenschutz bei teilnahme.

Verweise

[1] Statista (2021): Number of monthly active Facebook users worldwide as of 3rd quarter 2021. Online unter: https://www.statista.com/statistics/264810/number-of-monthly-active-facebook-users-worldwide/ [Abruf am 16.11.2021]
[2] Holzki, Larissa (2019): Wikipedia-Mitgründer Jimmy Wales startet Facebook-Konkurrenz ohne Werbung. Online unter: https://app.handelsblatt.com/technik/it-internet/soziale-netzwerke-wikipedia-mitgruender-jimmy-wales-startet-facebook-konkurrenz-ohne-werbung/25252992.html [Abruf am: 23.11.2021]
[3] Bovermann, Philipp (2021): Achtung, an diesem Text wird gebaut!. Online unter: https://www.sueddeutsche.de/digital/jimmy-wales-social-media-facebook-alternative-twitter-1.5173137 [Abruf am: 20.11.2021]
[4] Moreau, Elise (2020): WT Social: What It Is and How to Use It. Online unter: https://www.lifewire.com/wt-social-what-it-is-and-how-to-use-it-4783366 [Abruf am: 20.11.2021]
[5] Affan, Ahmad (2020): WT Social Media by Wikipedia, Wikitribune Social Review: Features and Future?. Online unter: https://www.linkedin.com/pulse/wt-social-media-wikipedia-wikitribune-review-features-ahmad-affan [Abruf am: 02.12.2021]
[6] Polywka, Marlene (2019): „WT:Social“ – was steckt hinter der Facebook-Alternative?. Online unter: https://www.techbook.de/apps/social-media/wtsocial-facebook-alternative [Abruf am: 20.11.2021]
[7] Bacon, Jono (2019): WT.Social is Interesting, But Can It Work? Well, Maybe. Online unter: https://www.forbes.com/sites/jonobacon/2019/11/18/wtsocial-is-interesting-but-can-it-work-well-maybe/ [Abruf am: 30.11.2021]

Quelle – Beitragsbild: https://pixabay.com/de/illustrations/wikipedia-b%c3%bccher-enzyklop%c3%a4die-1802614/
Quelle – Subwiki Bild: https://blog.novatrend.ch/2019/12/02/wp-social-waechst/