Trotz drohendem Fachkräftemangel gibt es nur wenige attraktive und berufsbegleitende Möglichkeiten sich als Fachangestellte(r) für Medien- und Informationsdienste im Bibliothekswesen bzw. Informationsmanagement weiterzubilden. Ein „normales“ Studium ist für FaMIs oft nicht umsetzbar, da ein fester Arbeitsplatz, familiäre Bindung oder finanzielle Gründe dem entgegen stehen.2 Zum Glück gibt es seit 2012 an der Hochschule Hannover den Studiengang „Informationsmanagement berufsbegleitend“!
In diesem Beitrag möchte ich interessierten Personen einen kleinen Überblick über die Weiterbildung geben, zeige Vor- und Nachteile auf, gebe Tipps und gute Gründe um durchzuhalten.
In Frankfurt und Köln wird zwar die Fortbildung zur Fachwirt(in) für Informationsdienste angeboten, allerdings recht unregelmäßig und mit mind. einem Präsenztag pro Woche(!). An der Fachhochschule Potsdam gibt es den Fernweiterbildungskurs Bibliothekswissenschaft (B.A.), jedoch startete seit 2021 kein neuer Kurs mehr.
Die diverse Altersstruktur im Studiengang sorgt dafür, dass Studierende fachlich und persönlich von- und miteinander lernen können. Vor allem während der Präsenzzeit an der Hochschule, aber auch während den Onlinephasen in Lern- oder Gruppenarbeiten, kommt es zum regen Austausch.2 Die Kommunikation mit Kommilitonen ist auch essentiell fürs Durchhalten und die Motivation.3
Onlineveranstaltungen sind zwar nicht die Regel, dennoch wird z.B. im Krankheitsfall (von Dozenten oder Studierenden) oder bei anderen unvorhergesehenen Fällen (z.B. Heizungsausfall an der Hochschule) darauf zurückgegriffen.
3. Nachteile
Gewiss gibt es nicht nur positive Seiten. Das Studium dauert nicht länger als andere, allerdings ist die Doppelbelastung mit Job und Studium nicht zu unterschätzen.
Dazu kommt noch der ganze Organisationsstress mit Prüfungsterminen, Präsenzzeiten, Fahrkarten- und Hotelbuchung. Hierfür ist eine gute Organisation, Planung und Struktur seitens der Hochschule und der Studierenden nötig.2 Jede Seite gibt ihr bestes, aber es gibt auch immer wieder Unannehmlichkeiten, die man verkraften muss.
Du kannst mit durchschnittlich 20 Wochenstunden Lernzeit rechnen, natürlich hängt das von deiner Lernstrategie und möglichen Vorkenntnissen ab.3 Hinzu kommen deine persönlichen Leistungsziele und Belastbarkeit neben familiären Verpflichtungen.2 Die Prüfungsphasen können besonders anstrengend sein. Und dadurch, dass das Studium sehr IT-lastig sein kann, ist dein Hirnschmalz umso mehr gefragt. Dazu kommt noch der zusätzliche Zeitaufwand für den Weg nach Hannover und zurück.
Der Semesterbeitrag ist im Vergleich zu einem „regulärem“ Studium an anderen Universitäten relativ teuer. Fast die Hälfte des Semesterbeitrags besteht aus Kosten für das GVH-Ticket und dem landesweiten Ticket für Niedersachsen. Leider müssen auch berufsbegleitende Studierende diesen Anteil bezahlen. Daneben solltest du Fahrt- und Übernachtungskosten sowie Verpflegung einkalkulieren.
4. Tipps
Welche Punkte Du mit deinem Arbeitgeber klären solltest:
(teilweise) Übernahme der Lehrgangsgebühren?
Übernahme der Fahrt- und Übernachtungskosten?
Freistellung an Unterrichtstagen?
Zu welchem Preis? Wie lange müsste man sich „binden“? Rückzahlungsklauseln?
Was passiert im Falle einer Schwangerschaft/Krankheit?
ggf. weitere Unterstützung?
Bei 113 angesetzten Präsenztagen (einschließlich der Samstage)3, solltest du über eine Arbeitszeitverkürzung nachdenken. Das Studium ist aber auch mit einem Vollzeitjob zu schaffen. Falls dich dein Arbeitgeber an den Unterrichtstagen nicht freistellt, musst du dafür Urlaubs- oder Gleittage nehmen.
Welche Argumente deinen Arbeitgeber überzeugen könnten:
Du bringst mit den Kompetenzen der Ausbildung und deiner Berufserfahrung gute Studienvoraussetzungen mit2
Maßnahme gegen den Fachkräftemangel und dem demographischen Wandel3
Neue Anforderungen im Bibliothekswesen durch Digitalisierung und veränderten Aufgaben3
Gesteuerte interne Wiederbesetzung von frei werdenden Arbeitsstellen mit weitergebildeten Angestellten2
Fachkräftesicherung durch zeitig kommunizierte Berufsperspektive2
bereits im Studienverlauf Übertragung weiterer Aufgaben und Verantwortlichkeiten möglich3
In einigen Bundesländern hat man Anspruch auf fünf Tage Bildungsurlaub im Kalenderjahr. Zusätzlich könntest du ein Aufstiegs- oder Begabtenstipendium beantragen.3 Ein Meister-BAföG ist für akademische Ausbildungen nicht vorgesehen.
Eine parallele Berufstätigkeit ist nicht notwendig, sodass auch Arbeitssuchende oder Bewerber mit befristeten Arbeitsverträgen sich für das Studium bewerben können.3
5. Warum Du durchhalten solltest
Dein Interesse sich weiterzuentwickeln lohnt sich, denn die größte Motivation ist die höherwertige und anspruchsvollere Arbeit, die dich erwartet. Daraus resultiert natürlich auch eine bessere tarifliche Einstufung nebst örtlicher und fachlicher Flexibilität.3 Der Abschluss bietet dir gute Aufstiegschancen und fördert dich in beruflicher sowie persönlicher Hinsicht.2
Eine Sache ist jedoch am wichtigsten, nämlich Du. Nur deine Selbstmotivation, Selbstreflexion und Anstrengungsbereitschaft wird dich letztendlich zum Abschluss führen. Tschakka, du schaffst das!
Wittich, Anke (2021): Kein „Bachelor light“ im berufsbegleitenden Studium. In: Die Neue Hochschule, H. 5, S. 12-15. Online unter: https://www.yumpu.com/s/mTZA9GnrfUqBFEx6 [Abruf am: 09.12.2022]
Wittich, Anke (2022): 10 Jahre berufsbegleitendes Studium „Informationsmanagement“ an der Hochschule Hannover: eine Zwischenbilanz. In: Bibliotheksdienst, Jg. 56, H. 5, S. 285-294. Online unter: http://www.bautz.de/bbkl/l/luther_m.shtml [Abruf am: 09.12.2022]
Python ist eine Programmiersprache, deren wichtigstes Merkmal die Einfachheit ist. Sie wird von einer aktiven Community auf der ganzen Welt entwickelt. Programmiersprachen sind für sich genommen vielfältig einsetzbar und werden gerade im Bereich der künstlichen Intelligenz häufig eingesetzt. Python hat Zukunft und hat sich dieses Jahr erneut vor Java auf Platz 2 der meistgenutzten Sprachen festgesetzt.
Python ist eine weit verbreitete Programmiersprache, welche von Guido van Rossum entwickelt und 1991 veröffentlicht wurde. Sie wird für Webentwicklung, Softwareentwicklung, Mathematik und Systemskripting verwendet und wurde mit dem Ziel einer guten Lesbarkeit von Programmen entwickelt . Ursprünglich wurde sie als Unterrichtssprache in der höheren Bildung und Ausbildung verwendet. Zudem ist sie plattformunabhängig und kann auf Mac, Windows und anderen Betriebssystemen ausgeführt werden.
Abbildung 2, Programmieren mit Python
Was kann man mit Python machen?
Python kann verwendet werden, um Webanwendungen auf dem Server zu erstellen. Darüber hinaus kann Python mit Software verwendet werden, um Workflows zu erstellen. Python kann Dateien lesen und ändern und sich mit Datenbanksystemen verbinden. Es wird häufig verwendet, um große Datenmengen zu verarbeiten und komplexe mathematische Berechnungen durchzuführen.
Warum Python verwenden?
Python ist plattformübergreifend und das bedeutet, dass es auf verschiedenen Plattformen, wie Windows, Mac usw. ausgeführt werden kann. Es hat eine einfache Grammatik, welche der englischen ähnelt. Seine Syntax ermöglicht es Entwicklern, Programme in weniger Zeilen zu schreiben. Python bietet auch Rapid Prototyping an. Python läuft also auf einem Interpretersystem, was bedeutet, dass Code ausgeführt werden kann, sobald er geschrieben ist. Diese Programmiersprache ist sehr flexibel und kann prozedural, objektorientiert oder funktional angegangen werden.
Historik:
Die Programmiersprache Python wurde Anfang der 1990er Jahre vom Niederländer Guido van Rossum am Centrum voor Wiskunde en Informatica (CWI) in Amsterdam entwickelt. Guido van Rossum lernte Programmieren während seines Mathematikstudiums an der Universität Amsterdam, denn er arbeitete dort als Wissenschaftler und entwickelte später eine neue Programmiersprache, um Basic zu ersetzen. Dies ist notwendig, da Wissenschaftler in der Lage sein müssen, sich selbst zu programmieren. Python begann als Skriptsprache für das verteilte Betriebssystem Amoeba. Python wurde als Nachfolger der ABC-Lehrsprache entwickelt und sollte auf dem verteilten Betriebssystem Amoeba laufen. Guido van Rossum war auch an der Entwicklung der ABC-Sprache beteiligt und somit fließen seine Erfahrungen mit ABC also auch in Python ein. Er bezeichnet sich selbst als Nerd und Computerfreak. Van Rossum, der 2019 in den Ruhestand ging, aber 2021 zu seinem derzeitigen Arbeitgeber Microsoft zurückkehrte, sagte:
„Ich habe mich entschieden, zu meinen Wurzeln zurückzukehren.“ (Vgl. Guido vaan Rossum)
Abbildung 3, Python Entwickler, Guido van Rossum
Vorteile von Python:
Python ist kostenlos und kann für viele Betriebssysteme heruntergeladen werden
Python ist sehr schnell und einfach zu erlernen
Python ist eine sehr vielfältige Programmiersprache
wird ständig weiterentwickelt und aktualisiert
Der Python-Code gilt als besonders gut lesbar, was mit dem vorgegebenen strukturierten Programmierstil zusammenhängt
Sie wird von viele große Firmen wie Google, Dropbox, Mozilla genutzt
Große Community
Es kommt mit weniger Code als andere Programmiersprachen zu gleichen Ergebnissen
Nachteile von Python:
Python ist im Vergleich zu anderen Programmiersprachen langsam
Python wird zurzeit in 2 Versionen eingesetzt (Python2 und Python3)
Mit Python lassen sich auch Spiele programmieren
Anwendungsbereiche:
Python wird in vielen Bereichen in unserem Leben angewendet. Die bekanntesten Bereiche sind Webentwicklung, Spielentwicklung, Data Science und Machine Learning.
1. Webentwicklung
Python unterstützt plattformübergreifende Betriebssysteme, was das Erstellen von Anwendungen erleichtert. Weltbekannte Anwendungen wie Drop oder YouTube verwenden Python, um gut zu funktionieren. Python wird für die Webentwicklung verwendet, dazu wird es vereinfacht und schnell, Webanwendungen zu erstellen. Aber wie ist das möglich? Pythons Framework zum Erstellen von Anwendungen macht dies möglich. Es gibt ein System zum Erstellen dieser Frameworks und eine Reihe von Bibliotheken, die verwendet werden können, um Protokolle wie HTTPS, FTP, SSL zu integrieren, um beispielsweise E-Mails zu verarbeiten. Die beliebtesten Frameworks sind Pyramid und Flask.
2. Spielentwicklung
Python wird für interaktive Spiele verwendet. Es gibt Bibliotheken wie PySoy, eine 3D-Game-Engine, die Python 3 unterstützt, oder PyGame, eine Bibliothek, welche die Funktionalität bereitstellt. Populäre Spiele wie Online, Vega Strike, Civilization-IV wurden mit Python erstellt.
3. Data Science
Daten sind Geld, denn sie können Ihre Gewinne steigern, wenn Sie wissen, wie Sie relevante Informationen extrahieren, die Ihnen helfen, Ihr Risiko besser zu kalkulieren. Sie können Daten analysieren, verschiedene Operationen durchführen und notwendige Informationen extrahieren. Pandas oder NumPy (Bibliotheken) helfen dir dabei.
Mit Datenbanken wie Seaborn und Matplotlib können Sie Daten visualisieren.
4. Machine Learning
Wir entwickeln Algorithmen, die Computer selbst lernen lassen. Wir sind diejenigen, die sich darum kümmern. Python unterstützt diese Branche durch viele vorhandene Bibliotheken wie NumPy und Pandas.
Lernen Sie Algorithmen, verwenden Sie Bibliotheken und Sie haben eine Lösung für KI-Probleme. Ganz einfach. Wenn Sie jedoch den harten Weg gehen möchten, können Sie den Code selbst entwerfen, wenn er eine bessere Lösung bietet.
Was sind Funktionen in Python?
Eine Funktion ist ein erstellter Programmcode, der aus dem „top-down“-Ablauf eines Programms entnommen wird und ausschließlich aufgerufen werden muss oder kann, denn dadurch können wir diese Funktionen bei Bedarf öfter aufrufen und so sauberen Code mit weniger Fehlerquellen schreiben.
Also vergeben wir unserer Funktion einen Namen, den wir an jeder Stelle in unserem Python-Programm aufrufen können.
Um es am besten zu verstehen schauen sie sich das Video unten an:
„Die größten Entwicklungen erwarte ich in den Python Bibliotheken – hier sehen wir sehr viele Ergänzungen. Was den Gebrauch von Python im Unterricht betrifft, hoffe ich, Schüler nehmen die Programmiersprache als einfach und spannend wahr und werden ermutigt, sie auch außerhalb der Schule anzuwenden. Ich hoffe, es sind nicht nur irgendwelche einmaligen Projekte, sondern dass sie die Sprache weiter aktiv verwenden. Es wäre toll, wenn sie nach ihrem Abschluss eine Zukunft in einem MINT-Fach starten würden und sie ihr Python-Basiswissen dann für ihre eigene Forschung verwenden könnten!“ (vgl. Stolens)
Die Forschung basiert auf Anfragen nach Tutorials zum Erlernen von Programmiersprachen. Google Trends stellt die Basis der Erkenntnisse dar und dient der Ermittlung der Beliebtheit der entsprechenden Programmiersprache. Laut der Statistik der PYPL befindet sich Python auf Platz 1 der meist gesuchten Programmiersprachen. Der prozentuale Abstand zum zweitplatzierten Java ist hier mit rund 10 % sogar noch größer und somit kam JavaScript auf den dritten Platz.
Das Potential von Python ist da, denn Python hat gute Zukunftsaussichten und könnte daher die Programmiersprache der Zukunft werden.
Über die Autoren:
Anela Iljijazi: Anela Iljijazi studiert im 3. Semester Informationsmanagement. Sie absolviert das Studium an der Hochschule Hannover Fakultät III. Die Autorin wurde in Hannover geboren. Sie ist 20 Jahre alt. Neben ihrem Studium ist sie Kellnerin im Cheers Hannover.
Ömer Topcu: Ömer Topcu studiert im 3. Semester Informationsmanagement. Er absolviert das Studium an der Hochschule Hannover Fakultät III. Der Autor wurde in Hannover geboren und ist 20 Jahre alt. Er arbeitet in seiner Freizeit im Einzelhandel.
Stolens (2020): Die Python Power – erklärt von Python-Erfinder Guido van Rossum. URL: https//www.t3deutschland.de/de/t3-europe/edublogs/interview-guido-rossum (Abruf: 31.01.2023)
Abbildung 2, Programmieren mit Python (2022). URL https://fobizz.com/programmieren-mit-python-ganz-ohne-vorkenntnisse/
Sebastian Grüner (2021), Golem, Python-Gründer will doppelte Geschwindigkeit für die Sprachen, URL: https://www.golem.de/news/guido-van-rossum-python-gruender-will-doppelte-geschwindigkeit-fuer-die-sprache-2105-156491.html (Abruf 30.01.2023)
Koen Stulens (2020), t3deutschland, Die Python Power, URL: https://www.t3deutschland.de/de/t3-europe/edublogs/interview-guido-rossum(Abruf 30.01.2023)
Steemit (2018) Python für Anfänger #1, URL: https://steemit.com/deutsch/@rilc0n/python-fuer-anfaenger-1-einfuehrung-vor-und-nachteile(Abruf 30.01.2023)
Die COVID-19-Pandemie zwang Lehrkräfte, ihre Unterrichtsmethoden zu ändern. Da Massenlockdowns weltweit die Norm waren, gewannen Videokonferenzplattformen wie Zoom, BigBlueButton und Microsoft Teams plötzlich an Beliebtheit. Dies veränderte die Unterrichtsatmosphäre für viele Lehrkräfte und Studierende schlagartig und brachte eine Vielzahl neuer Herausforderungen mit sich.
Diejenigen, die Online-Kurse und -Tutorien unterrichten müssen, können bestätigen, dass die Moderatoren häufig ins Leere sprechen. Dies liegt einerseits an Hardwarebeschränkungen, andererseits auch an einem gewissen Unwillen, Kameras oder Mikrofone einzuschalten. Dies wird durch die sogenannte „Zoom fatigue“ (Zoom-Müdigkeit) noch weiter verstärkt.1 Einem Artikel der Stanford-Universität zufolge gibt es vier Hauptgründe, warum Menschen eine Zoom-Müdigkeit bekommen. Diese sind:
Ein übermäßiger enger Augenkontakt ist sehr intensiv. .
Sich bei Videochats ständig in Echtzeit zu sehen ist ermüdend. .
Videochats schränken unsere gewohnte Beweglichkeit drastisch ein. .
Die kognitive Belastung ist bei Videochats viel höher.2
Ein Forschungsbericht von René Riedl aus dem Jahr 2021 stimmt mit diesen Punkten überein und fügt noch einige weitere hinzu, wie z. B. die Versuchung, während Videokonferenzen Multitasking zu betreiben, was an sich schon Stress und Müdigkeit verursachen kann.3
Eine mögliche Lösung für diese Probleme könnte die Nutzung unkonventionellerer Plattformen sein, die Gamificationmit Lernen verbinden. Aus Gründen der Vereinfachung wird sich dieser Artikel auf Gather konzentrieren.
Um Verwechslungen zwischen dem Unternehmen und dem Produkt zu vermeiden, wird die Plattform in diesem Artikel als Gather.Town bezeichnet.
Was ist Gather.Town?
Gather.Town ist eine browserbasierte Webkonferenzsoftware mit Pfiff. Im Gegensatz zu traditionellerer Webkonferenzsoftware wie Zoom oder BigBlueButton ermöglicht Gather.Town dem Veranstalter einen virtuellen Raum zu schaffen, in dem sich die Gäste mithilfe kleiner personalisierter Avatare bewegen können.4 Gather.Town ist zwar nicht die einzige Konferenzsoftware dieser Art (vgl.Wonder.me), aber der Charme von Gather.Town liegt in der Pixel-Videospielgrafik, die an ältere zweidimensionale Spiele der 80er und 90er Jahre erinnert.
Das interaktive Bild unten zeigt den Gather.Town-Raum, den wir für diesen Artikel erstellt haben. Sie können auf die Info-Symbole klicken, um mehr über die verschiedenen Funktionen zu erfahren.
Ihre Attraktivität
Auch der Kostenfaktor spielt eine große Rolle bei der Attraktivität von Gather.Town, da das Erstellen eines Raums für bis zu 25 Teilnehmende kostenlos ist. Der virtuelle Raum kann in verschiedene Räume aufgeteilt und ganz an die individuellen Bedürfnisse des Veranstalters angepasst werden, z. B. ein Breakout-Bereich, Vortragssaal oder ein Raum für Gespräche und Entspannung für Teilnehmende, die sich von den Sehenswürdigkeiten und Geräuschen der Veranstaltung erholen wollen. Von den Wänden über die Böden bis hin zu den Gegenständen und Texten in den Räumen kann alles individuell gestaltet werden. Bei größeren Konferenzen können diese Räume miteinander verbunden werden.5
Einem Raum beizutreten ist ebenfalls sehr einfach. Gather.Town-Mitglieder und Gäste können auf verschiedenen Arten in den Raum eingeladen werden:
durch Eingabe der URL für den Bereich. .
durch den Veranstalter, der einen eindeutigen Link oder einen Link zu einem bestimmten Tagungsort erstellt. .
über die Gather.Town-Plattform selbst.
. Optionale Passwörter stellen außerdem sicher, dass nur die eingeladenen Personen die virtuellen Räume betreten können. Dies geschieht alles über den Browser, sodass weder der Veranstaltende noch die Teilnehmenden zusätzliche Software herunterladen müssen.6 Die meisten modernen Computer sollten in der Lage sein, Gather.Town ohne Probleme auszuführen. Bestimmte Einstellungen können zudem ein- und ausgeschaltet werden, um die Leistung zu verbessern. Eine Liste der Systemanforderungen steht auf der Entwicklerwebsite zur Verfügung.
Ihre Highlights
Dank Funktionen wie Spotlighting ist Gather.Town ideal für Präsentationen. Wenn der*die Moderator*in auf einer Spotlight-Kachel steht oder manuell angestrahlt wird, kann jede*r im Raum ihn*sie hören und sehen. Spotlight-Kacheln ermöglichen es einer oder mehreren Personen, ihre Audio-, Video- und/oder Bildschirminhalte für alle im Raum zu übertragen. Personen, die im Spotlight stehen, werden an den oberen Rand des Videokarussells gepinnt. Wenn der Avatar einer Person nicht auf einer Spotlight-Kachel steht, richtet sich die Audio-/Videoanzeige nach der Nähe zu anderen Teilnehmenden oder danach, ob sie sich gemeinsam in einem privaten Bereich befinden.7
Das folgende Video gibt einen kleinen Einblick in die Welt von Gather.Town.
Wie kann Gather.Town zur Verbesserung des Lernumfelds beitragen?
Durch die Tatsache, dass sowohl Lehrende als auch Lernende seit der Coronapandemie viel mehr auf Bildschirme schauen und auch viel mehr in Videokonferenztools sitzen, kommt natürlich auch die Frage auf, wie man das Lernumfeld verbessern kann. Gather.Town bietet durch die Tatsache, dass man sich wie im realen Leben bewegen kann und nicht mit jedem kommunizieren muss, eine informelle Möglichkeit Kontakte zu knüpfen (zum Beispiel die grünen Wiesen Potsdams bei der 8. Jahrestagung des Verbands „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum“, ausgerichtet von der Universität Potsdam und der Fachhochschule Potsdam).8 Damit bietet sich eine gute Möglichkeit barrierefrei mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
Apropos Barrierefreiheit: laut der offiziellen Website (Online-Leitfaden) von Gather Presence, Inc. arbeiten sie aktiv an der Verbesserung der Gather.Town-Erfahrung für Menschen, die zusätzliche Unterstützung bei der Navigation und/oder dem Verständnis durch Dolmetschende benötigen.9
Auch durch die ganzen interaktiven Pixelbilder – wie Mikrofon, Tischgruppen und Flipcharts – wird eine Spielatmosphäre geschaffen und jede*r kann selbst entscheiden, wann er*sie was lernen möchte und mit wem er*sie dies tun will. Dadurch, dass sich die Kameras und Mikrofone erst bei Gruppenbildung einschalten, kann man auch den in der Einleitung genannten Punkten sehr gut entgegenwirken, weil man immer noch selber entscheiden kann, ob man noch fit genug für eine weitere Videokonferenz ist oder ob man lieber erst mal eine Pause einlegen will. Auch bewirkt Gather.Town, dass man zwischendurch auch einmal aufstehen kann ohne die Kamera ausschalten oder um eine Pause bitten zu müssen. Die farbenfrohe und reichhaltige Welt bietet darüber hinaus gerade genug Anreiz, damit die Teilnehmenden weniger geneigt sind, während der Vorträge bzw. Vorlesungen zu einer anderen Website zu wechseln oder Multitasking zu betreiben.
Erfahrungen aus Bildungseinrichtungen
Gather.Town ist noch nicht lange auf dem Markt, sodass die Erfahrungen aus den Bildungseinrichtungen noch nicht sehr umfangreich sind, aber es soll trotzdem versucht werden, einen kleinen Einblick in die Erfahrungen zu geben.
Staff Weeks sind in universitären Einrichtungen mittlerweile sehr beliebt, um den Austausch auf (inter)nationaler Ebene zu ermöglichen. Die SUB Göttingen hat 2021 eine virtuelle Staff Week veranstaltet. Sie wollten aber auch versuchen, das soziale Leben, welches bei solchen Veranstaltungen immer automatisch außerhalb der Vorträge entsteht, auch in den virtuellen Raum zu übertragen. Zoom und BigBlueButton haben sich nicht dafür angeboten, sodass sie einen virtuellen Konferenzraum mit Gruppentischen über Gather.Town eingerichtet haben. Sowohl die Teilnehmenden als auch die Veranstaltenden zogen ein (sehr) positives Fazit. Die SUB Göttingen gibt auch anderen Einrichtungen über das Magazin O-Bib wertvolle Tipps für eine Online-Staff Week.10
Ein Tweet über die Open Access Staff Week 2021
Gather.Town wird auch Bildungseinrichtungen vorgestellt und auch diese sind begeistert.11 Besonders interessant ist, dass trotz der Kürze der Zeit schon einige Universitäten Gather.Town nutzen und Schulungen/Anleitungen anbieten. Hier werden exemplarisch drei genannt: die Uni Konstanz, die Uni Weimar und die Uni Mainz. Natürlich wird Gather.Town auch außerhalb Deutschlands genutzt, beispielsweise von der Uni Bern.
Internationale Bildungseinrichtungen
Mit Blick auf die internationale Universitätslandschaft wurde zwischen 2020 und 2021 eine Fallstudie an der Queen’s University Belfast in Nordirland durchgeführt, um die Wirksamkeit von Gather.Town als Plattform für die Vermittlung praktischer Fähigkeiten zu ermitteln. Es zeigte sich, dass die teilnehmenden Studierenden Gather.Town gegenüber alternativen Online-Systemen für ihre Lehrveranstaltungen bevorzugten. Sowohl die Lehrkräfte als auch die Studierenden gaben an, dass die Hauptvorteile von Gather.Town in der Möglichkeit liegen, maßgeschneidertes und selbstbestimmtes Lernen zu unterstützen. Beide Gruppen betonten auch, dass ein wichtiges Element der Plattform darin besteht, dass sie die Möglichkeit bietet, mit anderen zu diskutieren und das Engagement der Teilnehmenden zu fördern.12 Eine andere Fallstudie, die am Karlsruher Institut für Technologie durchgeführt wurde, zeigt, dass Aufgaben mit hoher Interaktivität in ihrem Fall in Gather.Town besser funktionierten als in einer Präsenzumgebung.13
Fazit
Dieser Fachartikel soll nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten von Gather.Town bieten. Insgesamt lässt sich sagen, dass Gather.Town eine „schöne Spielwiese“ ist, um der Digitalisierung etwas Spielerisches und etwas anderes als die typischen Videokonferenztools zu ermöglichen und Abwechslung hineinzubringen. Auch kann man in Gather.Town die Realität besser abbilden als in anderen Tools. Natürlich muss diese Art von Videokonferenztools noch bekannter werden. Dann dürften sie aber gute Alternativen zu den bisher bekannten sein.
Wenn Sie Gather.Town selbst testen möchten, können Sie Ihren eigenen virtuellen Raum kostenlos erstellen oder den für diesen Fachbeitrag erstellten Raum testen. Viel Spaß!
Jetzt ist es an der Zeit, Ihr Wissen zu testen. Sie haben den Artikel gelesen, das Video gesehen und den virtuellen Raum getestet. Machen Sie unseren Test und lassen Sie uns wissen, wie Sie abgeschnitten haben!#HS Hannover
Fußnoten
1 vgl. Riedl 2022, S. 155-157 2 vgl. zu diesem Abschnitt Ramachandran 2021 3 vgl. Riedl 2022, S. 163-164 4 vgl. Gather Presence, Inc. 2022b 5 vgl. Gather Presence, Inc. 2022a 6 vlg. zu diesem Abschnitt Eisenberg 2021 und Gather Presence, Inc. 2022c 7 vgl. Gather Presence, Inc. 2022e 8 vgl. Mischke 2022 S. 216 9 vgl. Gather Presence, Inc. 2022d 10 vgl. zu diesem Abschnitt Schneider 2021 11 vgl. Mittelhessen 2022 12 vgl. Williams u. McClure 2021, S. 1 und 8 13 vgl. Standl u. a. 2021, S. 87-88
Riedl, René (2022): On the stress potential of videoconferencing: definition and root causes of Zoom fatigue. In: Electronic markets, Jg. 32, H. 1, S. 153–177. Online unter https://doi.org/10.1007/s12525-021-00501-3
Schneider, Hannah; Kirchner, Andreas; Heber, Maximilian (2021): Netzwerken geht auch Online. In: O-Bib Jg. 8, H.2. Online unter: https://www.o-bib.de/bib/article/view/5709 [Abruf am 20.Oktober 2022]
Standl, Bernhard; Kühn, Thomas; Schlomske-Bodenstein, Nadine (2021): Student-Collaboration in Online Computer Science Courses. An Explorative Case Study. In: International Journal of Engineering Pedagogy, Jg. 11, H. 5, S. 87–104. Online unter https://online-journals.org/index.php/i-jep/article/view/22413
Williams, Paul N.; McClure, Colin Derek (2021): Gather.town: An opportunity for self-paced learning in a synchronous, distance-learning environment. In: Compass: Journal of Learning and Teaching, Jg. 14, H. 2. Online unter https://doi.org/10.21100/compass.v14i2.1232
„OBS Studio“ kurz für „Open Broadcaster Software Studio“ ist eine kostenlose Recorder-Software mit der man Audio und Video aufnehmen und auch live ins Netz streamen kann. Die Open Access Software kann man beispielsweise für E-Learning, Online-Vorlesungen, Online-Konferenzen oder auch für das Erstellen von eigenen Videos benutzen, die man anschließend über Portale wie YouTube hochladen kann. Zudem kann man als Gamer auch seine „Let’s Play’s“ live über Twitch streamen (vgl. zu diesem Absatz CHIP (2023)).
Um OBS Studio zu installieren, muss man sich die Software über: Herunterladen | OBS (obsproject.com) herunterladen. Dort wählt ihr euer Betriebssystem. Für Windows benötigt ihr mindestens Windows 8, für MacOS mindestens Version 10.12! Linux Nutzer können sich auf der Seite informieren was die Voraussetzungen sind. Auf der Webseite wird erklärt, wie die Software zu installieren ist. Da die Software eine Open Access Software ist, steht sie für alle kostenlos zur Verfügung, die die oben genannten technischen Voraussetzungen erfüllen (vgl. zu diesem Absatz Dietze, Axel (2020)).
Bildschirm aufzeichnen
Wie ihr OBS für die Aufnahme von Videos nutzen könnt wird euch hier erklärt:
Da ich selbst auch schon OBS Studio genutzt habe, kann ich euch versichern, dass es wichtig ist vorher ein paar Grundeinstellungen zu treffen. Ganz wichtig sind dabei die Ausgabeeinstellungen für Streaming, Aufnehmen und Audio (vgl. zu diesem Absatz Flemming, Constantin (2021)).
Es gibt zwei verschiedene Ausgabemodi „Einfach“ und „Erweitert“. Unter „Einfach“ wird die Videobitrate (also die Qualität deines Videos) festgelegt. Dieser Wert legt fest wie gut die Aufnahmequalität ist. Der Standardwert liegt bei 2.500 kbps, was eine gute Qualität bedeutet. Allerdings setzt dies auch eine gute Internetverbindung voraus. Solltet ihr keine gute und/oder stabile Internetverbindung haben, solltet ihr den Wert nach unten setzen. In der Regel sollte das aber ausreichen, da ein Wert von bis zu 3.000 kbps heutzutage Standard ist. Höhere Werte bedeuten natürlich eine bessere Bildauflösung und Aufnahmequalität ohne Ruckler, erfordern allerdings auch eine höhere Internetbandbreite. Und das nicht nur bei euch, sondern auch bei euren Zuschauern. Bei 5.000 kbps braucht ihr schon eine sehr gute Leistung und einen sehr leistungsstarken PC (vgl. zu diesem Absatz Flemming, Constantin (2021)).
Twitch empfiehlt z.B. folgende Grundeinstellungen für einen optimalen Stream, je nachdem wie gut euer Gerät (PC, Tablet oder Smartphone) ist über das ihr streamt (vgl. Flemming, Constantin (2021)):
Full-HD=1080 Pixel (p) mit 60 frames per second (fps) : 6.000 kbps
Full-HD=1080p mit 30fps: 4.500 kbps
HD=720p mit 60fps: 4.500 kbps
HD=720p mit 30fps: 3.000 kbps
Livestream
Der Livestream auf YouTube oder Twitch wird euch hier erklärt:
Künstliche Intelligenz und Roboter sind seit langem schon in der Industrie im Einsatz. In Informationseinrichtungen wie Bibliotheken rückt die Künstliche Intelligenz somit nun immer mehr in den Fokus. Daraus resultierend werden humanoide Roboter in den Servicebereich von Bibliotheken integriert, wohingegen es eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten für humanoide Roboter in Bibliotheken gibt. Dadurch kann die Attraktivität bei Bibliotheksnutzern gesteigert werden.
KI bedeutet Künstliche Intelligenz und kann ausgewählte Aufgaben selbstständig ohne menschliche Unterstützung lösen. Mithilfe von Computersystemen wird KI entwickelt. Um aber in der Lage zu sein, anspruchsvolle Aufgaben zu lösen, benötigt es die menschlichen Fähigkeiten für die Umsetzung. 4
Als Landkarte der KI nach Humm BG 2020 werden die menschlichen Fähigkeiten des Wahrnehmens, Lernens, Wissens, Denkens, Kommunizierens und Handels nachgeahmt. 4
Abb. 1: Landkarte der KI
Wie kann KI in Bibliotheken verwendet werden
Zur Entlastung alltäglicher Arbeitsabläufe in Informationseinrichtungen wie auch in Bibliotheken kann KI gut genutzt werden. KI kann insbesondere für die Routineaufgaben in Bibliotheken, beispielsweise beim Büchertransport, Selbstbedienungsterminals in der Ausleihe und Rückgabe von Medien ein tatsächlicher Zugewinn sein. Die Datenbank des Deutschen Bibliothekswesens (DABI) zeigt Beispiele von Anwendungsfällen auf, in denen der Einsatz von KI gute Lösungsansätze bietet. Somit ist der Einsatz von Robotern in der MPI Luxemburg, in der Stadtbibliothek Köln und der TH Wildau ist folglich beispielgebend. Der Transportroboter Hase und Igel mit ihrem 15-jährigen Jubiläum aus der HU Berlin ist außerdem erwähnenswert. 7
Was ist Robotik?
Die Robotik befasst sich mit dem Entwurf, der Gestaltung, der Produktion und Inbetriebnahme von Robotern. Der Roboter ist zudem längst ein fester Bestandteil im Tagesgeschäft der Industrie. Das Interesse an Servicerobotern nimmt immer mehr zu. In der heutigen Zeit gibt es alle Arten von Robotern die für den Haushalt, die Überwachung, die Gastronomie, der Landwirtschaft und dem medizinischen Bereich genutzt werden. Auch der Einsatz in Bibliotheken steigt stetig an. 1
Welche Roboter gibt es?
Humanoide oder Industrieroboter agieren als Assistenzsysteme. Bei der Thematisierung naheliegender Fokussierungen und gesellschaftskritischer Diskurse, beispielsweise der Transparenz und Ethik von Künstlicher Intelligenz werden Roboter eingesetzt. Sie sollen Hilfestellungen beim Lesen lernen geben oder eigene Ergebnisse in der Programmierarbeit veranschaulichen. Roboter werden seit 2016 immer mehr in Bibliotheken eingesetzt. 8
„Sind Roboter für Bibliotheken adaptiert und vielleicht sogar einmal dafür konfektioniert einsetzbar, können sie ein etabliertes Serviceangebot sein wie heute der Online-Katalog, die Bibliotheks-App oder RFID-Automaten.“ 7
Einsatzmöglichkeiten von Robotern in Bibliotheken
Statistische Ergebnisse von 2022 stellen dar, bei welchen Alltagstätigkeiten sich Menschen von einem humanoiden Roboter wie Pepper helfen lassen würden.
Abb. 2: Peppers Einsatzmöglichkeiten
„Moderne Bibliothekare sind Informations- und Wissensverwalter. Jedoch müssen sie aber auch tägliche Routineaufgaben erfüllen, wie etwa Bücher etikettieren, Bücher in die Regale sortieren oder eine Inventur des Bestands durchführen, um nur wenige zu nennen. Die Abgabe dieser routinemäßigen Verpflichtungen an einen Roboter würde eine Menge Zeit sparen; dann könnte man sich wichtigeren Aufgaben widmen.“ 2
Pepper
Der humanoide Roboter Pepper kann als Serviceroboter Bibliotheken bei der Beratung und Orientierung in der Einrichtung unterstützen. Pepper ist in folgenden Bibliotheken bereits im Einsatz:
Fragerunde mit Karlotta aus der Stadtbibliothek Karlsruhe
NAO ist ein weiterer humanoider Roboter der in Bibliotheken zum Einsatz kommt. Anhand der Stimmlage erkenntNAO die emotionale Verfassung des Menschen. Durch seine Körpergröße und angenehmen Gesichtszüge erzeugt er Sympathie bei den Nutzern.6
Die Transportautomaten Hase und Igel haben in der Naturwissenschaftlichen Bibliothek der Humboldt-Universität (HU) in Berlin die Aufgabe Bücherkisten innerhalb des Gebäudes zu transportieren oder diese von der Theke abzuholen. 3
TORY
TORY fährt selbständig durch die Regalreihen der Bibliothek TU Dortmund. Er findet Bücher die am falschen Platzim Regal stehen. Insgesamt sind es vier Inventurroboter. Mit Hilfe von 16 Antennen erkennt TORY das RFID-Signal im Buch, die auf unterschiedlichen Höhen platziert sind. Der Roboter kann die Position jedes Mediums auf 50 Zentimeter genau ermitteln. Die erfassten Daten werden gesammelt und an einen Server geschickt. Fehlt ein Buch oder liegt es am falschen Platz, können die Mitarbeitenden handeln. In Zukunft könnte TORY Studierenden sogar zu den gesuchten Büchern führen. 10
Mobile Leseantenne
Die Kunstbibliothek der Stiftung Sitterwerk in St. Gallen hat durch ein Pilotprojekt, die Bücher in ihrem Bestand mit RFID-Tags ausgestattet. Mithilfe einer Mobilen Leseantenne, die auf einer Schiene am Bücherregal entlang fährt, werden die Tags in den Büchern über Nacht ausgelesen. Auf diese Weise wird der aktuelle Standort des Buches ermittelt und in digitale Bibliothekskataloge übermittelt. 9
Ausblick der zukünftigen Entwicklung von Robotern in Bibliotheken
Viele technische Herausforderungen kommen auf die Bibliotheken zu, diesen gilt es sich mit Ausdauer zu stellen. KI-Technologien können gleichwohl ein etabliertes Serviceangebot von Bibliotheken sein, wie der heutige Online-Katalog, die Bibliotheks-App oder RFID-Automaten. 7 Besucher von Bibliotheken können durch innovative und moderne KI-Anwendungen in der Bibliothek mit der Thematik in Berührung kommen und diese ausprobieren. Eine Möglichkeit als attraktiver Dienstleister wahrgenommen zu werden, bietet der Einsatz von Robotern und weiteren KI-Anwendungen. Dies kann als Chance genutzt werden das Bibliotheksimage positiv zu beeinflussen. 5
4 Gethmann, Carl Friedrich; Buxmann, Peter; Distelrath, Julia und weiter (2022): Definition von KI. In: Künstliche Intelligenz in der Forschung. Neue Möglichkeiten und Herausforderungen für die Wissenschaft. Berlin: Springer, S. 8 – 17
5 Korthals, Julia ; Seidl, Tobias ; Vonhof, Cornelia (2020): Ein Blick in die Zukunft. In: Forum Bibliothek und Information. 2020, Jahrgang 72, Heft 07, S. 413. Online unter: https://b-u-b.de/fileadmin/archiv/jahrgang_2020/2020-07.pdf [Abruf am 04.01.2023]
Abbildung 1: Gethmann, Carl Friedrich; Buxmann, Peter; Distelrath, Julia und weiter (2022): Definition von KI. In: Künstliche Intelligenz in der Forschung. Neue Möglichkeiten und Herausforderungen für die Wissenschaft. Berlin: Springer, S. 17
Did you ever wonder how fictional animated movies and arts are produced?
With constant development of digital technologies, we are more and more mesmerized by their capabilities. Pictures and paintings are not no longer created only by colors and brushes anymore. Now they are being created by lines of code, design software, and touch panels. In this blog, we are going to walk through several products of virtual reality and 3D printing, which are expanding opportunities for artists and expanding their audience. We will also discuss the impact of digital transformation on the marketing world and potential implications for the future.
Contents
What is digital transformation ?
The wide variety of digital arts
Digital technology is a new powerful marketing tool
The term digital transformation is known as the integration of digital technology across all functions of an organization, and it significantly alters how you do business and provide value to consumers. Digital transformation in art refers to the use of technology to change the way art is created, shared and experienced. This can include the use of digital tools such as computer software and mobile apps to create digital art, online platforms to share and sell art, and virtual and augmented reality experiences to view art in new ways. The goal of digital transformation in art is to make art more accessible, interactive, and engaging for people, and to open up new possibilities for artists to create and share their work.
2. The wide variety of digital arts
When it comes to exhibitions, museums, ballet, and opera, there are also new art experiences that are influenced by digital art. It is a promising technique that has been utilized to create these experiences, virtual reality. For instance is the Van Gogh museum in Atelier des Lumières. Situated in the romantic city of Paris, visitors get a chance to experience a different world of arts, where they are surrounded by a Van Gogh painting. With the help of enormous videos and light projections, art lovers can walk through the picture and other major works by varying artists here.
Taking the digital art to another level is the movie „Avatar 2“ which was lately released. It is considered one of the most complex and ambitious films ever made with a lot of technological advancements and innovations that are now widely used in the film industry. The movie Avatar was made using a combination of cutting-edge technology and traditional filmmaking techniques.
Techniques to bring the film’s alien world of Pandora to life, according to The film’s director, James Cameron
Performance Capture: Actors‘ movements and facial expressions were captured using motion capture technology and then translated onto computer-generated characters.
Virtual Cameras: Cameron used virtual cameras to pre-visualize the film’s scenes and plan out the camera work before filming.
Computer-Generated Imagery (CGI): The film’s alien creatures, landscapes, and environments were created using CGI and rendered using powerful computers.
Motion-Control Photography: Cameron used motion-control photography to capture the live-action elements of the film, such as the human characters.
3D Filming: The film was shot in 3D, which added depth and immersion to the film’s visuals.
Special Effects: The film’s many special effects, including explosions and flying creatures, were created using a combination of practical effects and CGI.
Moving on to the game industry, this field is also known for utilizing the advanced technologies to generate games. For instance, „Horizon Forbidden West“ is a highly-anticipated video game developed by Guerrilla Games for the PlayStation 5. The game is made using a combination of cutting-edge technology and extensive game development processes. The development process likely involves multiple stages, including:
KENZO Paris is a French luxury fashion house established in 1970 by Japanese designer Kenzo Takada. The company is utilizing 3D visualization to improve the presentation of its products and online experiences to customers. This technology offers a detailed and interactive portrayal of the products. It also includes all the important elements required to effectively advertise them, such as lighting, textures, angles, and color shades.
The use of 3D visualization is widespread across various industries, including e-commerce, media and advertising, 3D animation and printing, design, and architecture. This is due to the belief that 3D visualization is more effective for attracting and engaging customers. It’s because the human brain processes visuals much faster than text and 80% of the information we process is visual.
Marketers believe that using this technology in their marketing strategies is the key to success, as it allows customers to customize the product according to their preferences and lifestyle. It is estimated that 25-30% of consumers have a high level of interest in purchasing custom-made products.
Why can 3D visualization do?
3D visualization enables customers to preview items from a 360° angle, interact with it, and make changes if necessary. Customers can now choose their preferred design, color, material, accessories, and even personalize the product with engraving or messages. With just a few clicks, they can order and pay for their customized product.
Another benefit of 3D visualization is its ability to streamline the purchasing process. Once the customer is satisfied, they can order and pay in just a few clicks. This type of technology is particularly useful in the fashion industry, where customers often struggle with sizing and fit. By offering a detailed and interactive preview of the product, 3D visualization technology helps customers to make informed purchasing decisions and reduces the risk of returns and dissatisfaction.
The marketing efforts of KENZO Paris is a smart move that will likely result in increased sales and customer engagement. As consumers continue to demand more personalized and interactive shopping experiences, companies that invest in this type of technology will have a competitive advantage. KENZO Paris is setting the standard for innovative and effective marketing in the fashion industry.
The latest 3D visualization trend for E-Commerce platform
Interactive Product Demonstrations: 3D visualization is allowing e-commerce companies to provide customers with interactive product demonstrations, allowing them to explore products from every angle, zoom in to see details and even virtually try on items like clothing or jewelry.
Virtual Reality (VR) and Augmented Reality (AR) experiences: These technologies allow customers to experience products in a more immersive way, through either a fully-realized virtual environment or by overlaying digital information on the physical world.
Customizable Products: With 3D visualization, customers can now co-design products that better fit their needs and preferences, choosing designs, colors, materials, accessories, and personalizing products with engravings or messages.
360° Product View: 3D visualization provides customers with a 360° view of products, enabling them to see the product from all angles and helping to build trust and confidence in their purchasing decision.
4. Conclusion
In conclusion, digital transformation has had a significant impact on the art world. The advent of digital tools and technology has opened up new possibilities for artists, allowing them to create and share their work in ways that were previously impossible. Digital art has also enabled greater access to art education and resources, making it more inclusive and democratizing the art world.
With the help of digital tools, artists can reach a wider audience and create art that is interactive, immersive and dynamic. Digital art also has the potential to extend the shelf-life of artworks, making it more accessible to future generations. However, it’s important to note that digital transformation also has its downsides, such as dependence on technology, limited lifespan and limited originality. As digital art continues to grow in popularity, it will be important to strike a balance between utilizing the benefits of digital technology while also preserving the tradition, essence and value of art. Artists and art institutions must adapt to digital transformation by embracing the opportunities it provides, while also being mindful of its limitations and potential challenges.
About the author:
Linh Nguyen studies Informationsmanagement in her third semester with the main focus on marketing, media and communication. She is also a template developer for the KKH insurance company with the head office in Hannover, Germany.
Shion Kimu is in his third semester majoring in the Informationsmanagement. His main focus is Web Science and IT. Currently he is working as a web developer for Activelaw Company in Hannover, Germany.
Literature
apviz (2021): How 3D marketing can help raise your conversion rates. Available on https://apviz.io/blog/3d-marketing/ [Accessed on 01.01.2023]
Wir befinden uns im digitalen Zeitalter und die Digitalisierung in Schulen ist ein Thema, das bereits seit einigen Jahren sehr präsent ist. Die Coronapandemie hat gezeigt, wie schlecht Schulen teilweise ausgestattet sind, wenn es um die Bereitstellung einer digitalen Infrastruktur geht, doch spätestens seit der DigitalPakt Schule des Bundes beschlossen wurde, kommen Schulclouds zunehmend zum Einsatz.
Digitale Technologien haben längst Einzug in den Alltag gefunden, deshalb sollte auch der Stellenwert der digitalen Bildung steigen. Es ist durchaus sinnvoll im schulischen Kontext einen bewussten und sozial verantwortbaren Umgang mit digitalen Technologien zu lehren und bereits erworbene Kenntnisse zu fördern.[1] Mit dem Einsatz von Schulclouds kann so eine Grundlage geschaffen werden, die nachhaltig, zukunftsoffen und datenschutzkonform ist und zu einer digitalen Umwandlung des deutschen Schulsystems beitragen kann.[2] Der Einsatz von Schulclouds kann dabei nicht nur als Ergänzung im Unterricht dienen, sondern auch eine große Unterstützung für organisatorische Aufgaben von Schulleitung und Lehrpersonen sein.
„In den Unterrichtsstunden entlastet mich die Schulcloud: Ich kann viel von den normalerweise anfallenden strukturellen und organisatorischen Aufgaben abgeben, weil ich das im Vorfeld schon vorbereite. Somit habe ich im Unterricht selbst freie Kapazitäten für die Lernbegleitung.“
Am Beispiel des OSZ Gastgewerbes in Berlin wird deutlich, wie vielseitig Schulclouds eingesetzt werden können, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrpersonen davon profitieren.
Einsatz der schul.cloud im OSZ Gastgewerbe in Berlin
Chancen
Durch Schulclouds ist der Zugang zu Lern- und Lehrmaterialien mit entsprechender Hard- und Software jederzeit und überall möglich.[4] Schülerinnen und Schüler können gemeinsam an Lösungen arbeiten, da ihre Aufgaben zentral abrufbar sind. Lehrpersonen haben die Möglichkeit die Aufgaben individuell an das Lerntempo der Lernenden anzupassen.[5] Das selbstständige, selbstgesteuerte und kooperative Arbeiten in Clouds, ermöglicht nicht nur eine individuelle Förderung von Lernprozessen[6], sondern begünstigt auch binnendifferenzierten Unterricht und Inklusion.[7] Zusätzlich erwerben Schülerinnen und Schüler digitale Medienkompetenzen, die auch für den späteren Berufsalltag hilfreich sind, da diese immer häufiger gefordert werden.[8]
Herausforderungen
Natürlich bringen Clouds nicht nur Vorteile mit sich. Nachteilig zu nennen ist unter anderem die kostenintensive Anschaffung digitaler Geräte, welche die Lernenden zum Arbeiten benötigen. Auch eine gute Internetverbindung muss für die Nutzung durch Schülerinnen und Schüler jederzeit vorhanden sein. [9] Des Weiteren gelten mehr rechtliche Grundlagen als beim Einsatz analoger Medien. Dabei müssen nicht nur die umfangreichen Bestimmungen zum Schutz personenbezogener Daten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingehalten werden, sondern auch die Datenschutzvereinbarungen des jeweiligen Bundeslandes.[10] Beim Einsatz von Cloud-Software muss dazu noch die Zustimmung der Lehrkräfte und Eltern eingeholt werden, damit das Recht auf informationelle Selbstbestimmung nicht verletzt wird. [11] Die Schulen sind dann angehalten, ein Angebot mit alternativer Software zur Verfügung zu stellen, sollte die Zustimmung ausbleiben. [12] Die praktische Vernetzung der Schülerinnen und Schüler, kann zu einem Rückgang des sozialen Austauschs führen, was wiederum Probleme wie soziale Ungleichheit verstärken. [13]
Verwendete Clouds in den einzelnen Bundesländern
Im System des deutschen Föderalismus liegt die Hoheitsgewalt über die Bildung in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer. Deshalb gibt es bei der Verwendung von Clouds und Lernplattformen auch keine bundeseinheitliche Lösung. Immerhin haben drei der 16 Bundesländer sich zusammengetan. Brandenburg, Niedersachsen und Thüringen nutzen als Basis für ihre landeseigene Cloudlösung die HPI Schul-Cloud, die vom Hasso-Plattner-Institut entwickelt wurde. Seit 2021 werden diese drei Clouds von der dbildungsclouds gehostet, doch aufgrund unterschiedlicher Ansprüche wie beispielsweise dem Datenschutz, gibt es weiterhin länderspezifische Versionen der Cloud. [14] Andere Bundesländer, wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen, verwenden ebenfalls landeseigene Lösungen oder greifen auf vorhandene Software von Moodle oder itslearning zurück. Die Entscheidung, welche Software von den Schulen letztendlich verwendet wird, liegt bei den Schulen oder den Trägern der Schulen selbst mit Ausnahme des Landes Bremen. [15]
Übersicht der genutzten Schulclouds und Lernplattformen in Deutschland[16]
Meinel, Christoph (2020): Die HPI Schul-Cloud: Eine zukunftssichere IT-Infrastruktur für das deutsche Bildungswesen. In: Ternès von Hattburg, Anabel; Schäfer, Matthias (Hg.): Digitalpakt – was nun? Ideen und Konzepte für zukunftorientiertes Lernen. Berlin: Springer VS, S. 81-87. Online unter: https://doi.org/10.1007/978-3-658-25530-5 S. 83 ➔[1] ➔[7]; S. 82 ➔[2]
Schön, Nadine (2020): Digitalkompetenz für die Bildung der Zukunft. In: Ternès von Hattburg, Anabel; Schäfer, Matthias (Hg.): Digitalpakt – was nun? Ideen und Konzepte für zukunftorientiertes Lernen. Berlin: Springer VS, S. 9-19. Online unter: https://doi.org/10.1007/978-3-658-25530-5 S.15 ➔[5]
Spratt, Annie (2020): Young teen doing schoolwork at home after UK schools close due to the Coronavirus. Online unter: https://unsplash.com/photos/V_yEK9wOuPw [Abrufdatum: 30.12.2022]
Progressive Web Apps (PWA) sind Websites, die Eigenschaften nativer Apps mit sich bringen. Richtig eingesetzt bringt die immer noch recht neue Technologie einige Vorteile mit sich wie schnelle Ladezeiten, Offline-Funktionalität und eine bei Bedarf einfache Installation. Außerdem werden PWA wie „normale“ Websites über eine URL aufgerufen. Da Inhalte so für Suchmaschinen zugänglich sind, macht sie diese Eigenschaft auch interessant für den Einsatz von Suchmaschinenoptimierung (SEO). In diesem Artikel geht es deshalb darum, wie Progressive Web Apps zu einem guten Suchmaschinenranking beitragen können.
Progressive Web App – was ist das überhaupt?
Zunächst soll die Frage geklärt werden, um was es sich bei Progressive Web Apps überhaupt genau handelt.
PWA verknüpfen die Eigenschaften von Websites mit den Merkmalen nativer Apps, sie sind quasi Website und App in einem. So wie eine native App können PWA Funktionen des Gerätes wie etwa Kamera, Mikrofon oder GPS-Ortung nutzen.1 Jedoch lassen sie sich über eine URL im Browser aufrufen, womit sie grundsätzlich unabhängig vom Betriebssystem sind und keine Installation über einen App-Store voraussetzen.2 Gleichzeitig lassen sie sich über eine Anzeige bei Bedarf auch wie eine gewöhnliche App auf Handy, Tablet oder Desktop installieren:
Installation der ZDF-Mediathek im Edge-Browser. Mobil ist der Button ebenfalls verfügbar.
Da im Hintergrund aber immer noch der Browser zum Einsatz kommt, müssen sich Benutzer nicht um Installation von Updates kümmern. Insofern unterscheiden sich PWA auch vom bereits existierenden Prinzip der Hybrid-Apps und Web-Apps: Anders als bei Hybrid-Apps ist keine Installation notwendig. Web-Apps laufen hingegen zwar ebenfalls browserbasiert, im Unterschied zu ihnen passen sich PWA aber dem Nutzungsrahmen an. Konkret bedeutet dies, dass Benutzer, deren Geräte und/oder Browser nicht mit allen Funktionen kompatibel sind, die App dennoch nutzen können.2
Technisch gesehen basieren PWA wie auch Websites auf den Sprachen HTML, CSS und JavaScript. Eine Besonderheit ist die Integration sogenannter Service Worker. Diese werden im Hintergrund des Browsers ausgeführt und bei erstmaliger Anwendung mit dem dazugehörigen Cache im Browser gespeichert. Durch das Aufrufen von Inhalten aus Cache ermöglichen die Service Worker schnelle Ladezeiten oder auch die Nutzung ganz ohne Internetverbindung.1
Weitere Informationen zu technischen Einzelheiten und der Erstellung von PWA bietet eine Playlist der Google Chrome Developers. Google fördert die Entwicklung von PWA besonders.2
Playlist Progressive Web App Training der Google Chrome Developers
Progressive Web Apps und SEO: Gibt es da einen Zusammenhang?
Da PWA eine URL besitzen, können sie wie gewöhnliche Websites durch Suchmaschinen indexiert werden. Beachtet werden muss an dieser Stelle nur, dass PWA in der Regel viel JavaScript enthalten, welches die Suchmaschinen-Crawler lange Zeit nur begrenzt richtig lesen konnten. Zwar hat sich die Situation in den letzten Jahren verbessert, will man jedoch sicher gehen, dass alle Suchmaschinen PWA richtig und schnell interpretieren, sollte man sich mit der Fragestellung beschäftigen. Eine mögliche Lösung ist der Einsatz sogenannten dynamischen Renderings, durch das Suchmaschinen Seiten als vorgerenderte HTML ausgegeben bekommen.3
Verbessert nun alleine der Einsatz von PWA das Suchmaschinenranking? Diese Frage lässt sich recht simpel mit einem nein beantworten, zumindest ergeben sich alleine durch die PWA-Eigenschaft keine bekannten oder vermuteten Benefits. Google verneint eine Bevorzugung gegenüber konventionellen Websites sogar explizit.4 Vorteile entstehen vielmehr mittelbar: PWA bieten im Optimalfall eine sehr gute User Experience, welche dann das Ranking in den Suchmaschinen positiv beeinflusst.
„Our advice for publishers continues to be to focus on delivering the best possible user experience on your websites and not to focus too much on what they think are Google’s current ranking algorithms or signals.“
Amit Singhal, Google Fellow
Gleichzeitig beharrte Google aber darauf, dass das Nutzerverhalten keinen Einfluss auf das Ranking nehmen soll. Dies dürfte aber nur die halbe Wahrheit darstellen: Schließlich trainiert Google seine Ranking-Algorithmen mit Sicherheit auch mit Nutzerdaten und nutzt dann das Trainingsergebnis als Rankingfaktor. So fließt Nutzerverhalten schließlich nicht direkt, aber doch mittelbar in das Ranking ein – nämlich indem die Algorithmen nach Merkmalen suchen, die auf ein positives Nutzererlebnis hinweisen.6
Im Jahr 2021 führte Google mit der sogenannten Page Experience schließlich offiziell einen Rankingfaktor ein, der Merkmale, die sich zur User Experience zählen lassen, erfasst. Zu den aufgezählten Signalen, die auf eine gute Page Experience hindeuten, gehören zum einem die Core Web Vitals. Dies sind Kennzahlen, die Ladezeiten, Interaktivität und visuelle Stabilität bewerten. Daneben sind aus Google-Sicht eine Optimierung der Seite für mobile Geräte, die Verwendung von HTTPS und der Verzicht auf störende Popup-Werbungen wichtig.7 Details lassen sich direkt bei den Google Developers nachlesen.
Zusammengefasst ist User Experience also wichtig für ein gutes Suchmaschinenranking, da sie für Zufriedenheit beim Nutzer sorgt und sich dies positiv auf das Ranking auswirkt. Hinweise darauf, was aus Google-Sicht weiterhin auf eine gute User Experience hindeutet, geben im Übrigen eine Reihe von „UX Playbooks“. In den Playbooks finden sich zusammengefasst folgende konkrete Kennzahlen:6
Time on Site (Verweildauer): Bleiben Benutzer länger auf der Seite, spricht dies dafür, dass die Erwartungen erfüllt wurden
Page Views (Seitenaufrufe): Je mehr Seitenaufrufe Benutzer auf einer Seite machen, desto höher scheint das Interesse zu sein
Bounce Rate (Absprungrate): Verlassen Benutzer eine Seite gleich wieder nach Aufruf, ist er vermutlich nicht fündig geworden
Mit Progressive Web Apps eine gute User Experience gewährleisten
Viele Eigenschaften von PWA lassen sich mit den eben genannten Merkmalen, die auf gute User Experience hindeuten, in Verbindung bringen. Beispiele finden sich viele: PWA sorgen für schnelle Ladezeiten, verfolgen für gewöhnlich den Mobile-First-Gedanken und können Benutzer durch Interaktion zu längerer Verweildauer motivieren, etwa durch Push-Benachrichtigungen wie bei gewöhnlichen Apps. Allgemein sorgt das Aussehen und die Handhabung einer nativen App für eine schnelle und flüssige Interaktion mit der Website; durch die Offline-Verfügbarkeit können Nutzer auch ohne oder mit nur schwacher Verbindung auf Websites zugreifen. Weiterhin nutzen sie das HTTPS-Protokoll.8
Aufgepasst werden sollte bei PWA allerdings, wenn sie zusätzlich zu einer klassischen Variante der Website angeboten werden. Wird auf beiden Seiten derselbe Inhalt verwendet, könnten Suchmaschinen dies als Duplicate Content werten und dann eine oder beide Seiten abwerten. Vermieden werden kann dies jedoch durch ein rel=canonical im Header der URL.9
Fazit
Alleine durch den Einsatz von Progressive Web Apps ergeben sich noch keine Vorteile im Suchmaschinenranking. Sie können aber richtig eingesetzt für eine sehr gute User Experience sorgen und sich so auch im Suchmaschinenranking gegenüber anderen Websites absetzen. Dafür müssen die Stärken von PWA ausgespielt werden, ohne aber gleichzeitig die sonst auch üblichen Faktoren der Suchmaschinenoptimierung zu missachten.
Im Zeitalter der Selbstoptimierung gibt es unzählige Apps, die das Leben einfacher machen. Gesundheits-Apps werden genutzt, um zum Beispiel Kalorien zu zählen oder Sportübungen zu tracken, aber auch um mithilfe von Zyklus-Apps den Menstruationszyklus zu dokumentieren. Nutzende berichten, dass solche FemTech-Apps ein wertvolles Mittel sind, um mehr über sich und die eigene Gesundheit zu erfahren und den eigenen Körper besser kennenzulernen.[1][2]
Der Begriff FemTech wurde 2016 von Ida Tin geprägt und in den letzten Jahren ist die Bandbreite an sogenannten FemTech-Apps, also nutzerzentrierten und technologischen Lösungen, die sich an feminine Bedürfnisse richten, stark gewachsen.[3]
Sie versprechen Autonomie und werden als empowerndes Tool vermarktet.[4] FemTech-Apps werden folglich genutzt, um die Menstruation und die eigene Fruchtbarkeit zu überwachen. So helfen sie dabei, unabhängig und selbstbestimmt agieren zu können, denn die App nimmt die lästige und zeitaufwendige Arbeit des Zählens und Dokumentierens ab. Dadurch fällt es vielen Menschen leichter, dies längerfristig und regelmäßig zu tun.[5]
Noch angenehmer fühlt es sich an, wenn man nichts dafür bezahlen muss. Aber das stimmt nur bedingt, denn auch bei kostenlosen Apps wird in Daten bezahlt und der Preis kann erschreckend hoch sein.[6] Personenbezogene Daten sind wertvoll und die Daten einer schwangeren Frau zum Beispiel noch mehr. Nutzt sie eine FemTech-App, werden diese Daten nicht zwingend ihr privates Eigentum bleiben.[7] Aber warum ist das eigentlich ein Problem?
Profite durch sensible Daten
Wenn wir betrachten, was FemTech-Apps machen, dann wird schnell klar, dass die gesammelten Daten intimer und persönlicher kaum sein können. Es entstehen große Mengen an Datensätzen, in denen neben Geburtsdaten auch Daten wie z.B. Gefühle und Stimmung, Ausfluss und andere körperliche Begleiterscheinungen oder sogar sexuelle Aktivitäten festgehalten werden.[8]
Screenshot aus der App ‚Flo‘
Folglich sollte es also eigentlich selbstverständlich sein, dass solche Daten nur durch die nutzende Person weitergegeben werden dürfen. Tatsächlich sind sich die meisten aber häufig nicht über die Tragweite der Datenweitergabe bewusst.[9] Denn anders als bei Krankenakten, die bei den Ärzten und Krankenhäusern der Schweigepflicht unterliegen, gibt es keine Klarheit, wie datenschutzrechtlich mit den sensiblen Daten umgegangen werden soll.
Das bedeutet, dass es FemTech-App-Anbietern freisteht, welche Daten sie wie sammeln[10] oder welche Informationen sie an Werbepartner weitergeben, um personalisierte Werbung für bspw. Windeln zu schalten oder neue Nutzende zu rekrutieren.[11]
Aber es gibt doch Datenschutzbestimmungen!
Natürlich könnte man meinen, dass jede Person, die eine FemTech-App nutzt und durch die Nutzung den Datenschutzbestimmungen dieser spezifischen App explizit oder implizit zustimmt, auch weiß, worauf sie sich einlässt. So einfach ist es allerdings nicht. Das liegt an verschiedenen Gründen.
Zum einen sind Datenschutzerklärungen sprachlich so gestaltet, dass sie schwer zu verstehen sind und ein gewisses sprachliches Niveau Voraussetzung ist, um ihren Inhalt zu durchschauen. Zum anderen sind sie auch nicht immer offensichtlich und es gibt auch keine Möglichkeit, den Datenschutzerklärungen zu widersprechen.[12] Die Mozilla Foundation hat festgestellt, dass in der Mehrheit der FemTech-Apps Datenschutz nicht gewährleistet werden kann.[13]
Das heißt, auch wenn die Datenschutzbestimmungen gesehen, gelesen und verstanden wurden, heißt es noch nicht, dass sie positiv für die Nutzenden sind oder es bleiben.
Datenschutzbestimmungen sind angepasst worden im Verlauf der Lebensdauer der Apps, da es immer wieder kontrovers diskutiert worden ist, ob die sensiblen Daten sicher sind.
Erst 2021 gab es Empörung, als bekannt wurde, dass die meist genutzte Menstruations-App Flo Daten an Dritte weitergab.[14] Als Reaktion darauf hat Flo die Daten anonymisiert.
Und nun: Apps löschen oder behalten?
Es stellt sich letztendlich die Frage, wie unter diesen Gesichtspunkten mit FemTech-Apps verantwortungsvoll und doch persönlich bereichernd umgegangen werden kann. Gerade im Verlauf des Umwurfs von Roe vs Wade in den USA haben sich viele Nutzende dazu entschieden, die Apps zu löschen, da im schlimmsten Fall die Daten an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden können.[15] Wenn nicht klar ist, was mit den Daten passiert, wird sich zu der Lösung entschieden, erst gar keine Daten zu generieren.
Welche Folgen der Eingriff in die Privatsphäre im Zusammenhang mit dem Fall Roe vs. Wade haben könnte, wurde in diesem Video gut zusammengefasst:
Auch wenn FemTech-Apps keinen optimalen Datenschutz bieten, so ergeben sich dennoch Vorteile, die viele Personen nicht aufgeben möchten, denn der Nutzen ist für sie unumstritten.[16] FemTech blind gegenüber den Problematiken zu nutzen ist allerdings auch keine gute Idee. Apps müssen die Privatsphäre der Nutzenden wahren.
Ausblick
Anstatt auf absolute Lösungen zu setzen, sollte die Informationskompetenz der Nutzenden gefördert und für die Datenflüsse sensibilisiert werden. Die Risiken und der Nutzen müssen gegeneinander aufgewogen und eine persönliche Entscheidung getroffen werden,[17] die fundiert und informiert getroffen werden kann. Da diese Apps auch ein Bestandteil von reproduktiver und sexueller Selbstbestimmung und Freiheit sein können, brauchen wir Wege, die weiter gehen, als eine „ganz oder gar nicht“ Entscheidung.
Es werden Apps mit freier und offener Software benötigt und es braucht Transparenz, welche Daten verarbeitet und gesammelt werden. Das Verantwortungsbewusstsein für die Sensibilität der Daten sollte nicht nur bei den Nutzenden liegen, sondern auch bei denen, die diese Apps erstellen und anbieten.
Quellen
Amelang, Katrin (2022): (Not) Safe to Use: Insecurities in Everyday Data Practices with Period-Tracking Apps. In: New Perspectives in Critical Data Studies. Palgrave Macmillan, Cham, S. 297-321. Online unter https://doi.org/10.1007/978-3-030-96180-0_13 S. 307 ➔[2]➔[16]
Bretschneider, Richard A. (2015): A Goal- and Context-Driven Approach in Mobile Period Tracking Applications. In: Springer, Cham, S. 279287. Online unter https://doi.org/10.1007/978-3-319-20684-4_27 S. 283-284 ➔[8]
Epstein, Daniel A.; Lee, Nicole B.; Kang, Jennifer H.; Agapie, Elena; Schroeder, Jessica; Pina, Laura R.; Fogarty, James; Kientz, Julie A.; Munson, Sean (2017): Examining menstrual tracking to inform the design of personal informatics tools. In 2017/05/02. ACM. Online unter https://doi.org/10.1145/3025453.3025635 S. 6. ➔[1]
Fowler, Leah R.; Gillard, Charlotte; Morain, Stephanie R. (2020): Readability and accessibility of terms of service and privacy policies for menstruation-tracking smartphone Applications. In: Health promotion practice, Jg. 21, H. 5, S. 679-683. Online unter https://doi.org/10.1177/1524839919899924 S. 681 ➔[12] ; S. 682 ➔[9]
Gilman, Michele Estrin (2021): Periods for profit and the rise of menstrual surveillance. In: Columbia Journal of Gender and Law, Jg. 41, H. 1, S. 100-113. Online unter https://doi.org/10.52214/cjgl.v41i1.8824 S. 100 ➔[4] ; S. 103 ➔[6]
Healy, Rachael L. (2020): Zuckerberg, get out of my uterus! An examination of fertility apps, data-sharing and remaking the female body as a digitalized reproductive subject. In: Journal of Gender Studies, Jg. 30, H. 4, S. 406-416. Online unter https://doi.org/10.1080/09589236.2020.1845628 S. 411 ➔[11]
Siapka, Anastasia; Biasin, Elisabetta (2021): Bleeding data: the case of fertility and menstruation tracking apps. In: Internet Policy Review, Jg. 10, H. 4. Online unter https://doi.org/10.14763/2021.4.1599 S. 2 ➔[5]
Wir alle kennen es, man spricht mit einem Freund oder Partner über irgendein Produkt o.ä. ohne dabei überhaupt das Handy entsperrt zu haben und dann möchte man etwas googeln und die Werbung handelt von dem eben besprochenen Thema. Ich meine klar, hat so seine Vorteile da weiter machen zu können, wo die Unterhaltung aufgehört hat. Aber ist das nicht eigentlich ein bisschen unheimlich, dass dir dein Smartphone immer zuhört und alles mitbekommt, was man in dessen Umgebung sagt? Passieren tut das durch Big Data.
Was ist denn eigentlich Big Data?
Der Begriff Big Data beschreibt eine große Masse an personenbezogenen Daten, die Unternehmen wegen ihrer Schnelllebigkeit und Komplexität zu Analysezwecken nutzen. Unter den Begriff fallen unter anderem Daten in Form von Zahlen, Texten, Standortverläufen, Videos, Zahlungsunterlagen, Bilder oder auch das gesprochene Wort.
3V-Modell
Der Branchenanalytiker Douglas Laney beschrieb Big Data mit dem 3V-Modell. Das erste V steht für Velocity, also die Geschwindigkeit, mit der neuen Daten ankommen und man diese verarbeiten muss. Dann gibt es noch das Volume, also die gesamte Masse an Daten aus den unterschiedlichsten Quellen. Als drittes V gibt es Variety, welches die Vielfalt der Formen der gesammelten Daten beschreibt. Aber im Laufe der Zeit kamen weitere Vs dazu. So auch das V für Variability, also der Schwankung des Datenflusses und Form der Daten. Des Weiteren gibt es noch Veracity, was die Richtigkeit der Daten beschreibt und diese einordnet und sortiert. Je nachdem wo man schaut, gibt es noch die Kategorie Value. Diese beschreibt den Geschäftswert der Daten.
Speicherung
Anfang der 2000er fand der Begriff Big Data das erste Mal Einzug in die Köpfe der Menschen. Da fing nämlich die Speicherung und Interpretation von Daten aus dem Internet an. Damals ging es noch eher um das Klickverhalten auf der eigenen Webseite oder die IP-Adresse des Kunden. Von damals zu heute hat sich aber einiges getan, die Form der Daten hat sich geändert und natürlich auch die Datenmenge. Allein im Jahr 2012 wurden weltweit 6,5 Zettabyte an Daten gesammelt. Was ist ein Zettabyte, fragt ihr euch jetzt? Ein Zettabyte steht für EINE MILLIARDE TERRABYTE. Im Jahr 2020 waren es dann auch schon 64,2 Zettabyte. Das bedeutet, dass jeder Mensch, der irgendwie mit dem Internet verbunden ist, durchschnittlich tagtäglich ca. 150 Gigabyte an persönlichen Daten übermittelt. Um sich das mal auf der Zunge zergehen zu lassen, der Film Titanic aus dem Jahr 1997, der wohlgemerkt über drei Stunden läuft, verbraucht in HD einen Speicherplatz von 8,5 Gigabyte.
Screenshot der Statista-Statistik zu Speicherplatz von Big Data
Zweck
Diese unfassbar riesige Menge an Daten wird für Unternehmen interessant, da diese dadurch Zeit in der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen einsparen. So analysiert man Trends um zu prüfen, wo es noch Marktlücken gibt. Ein offensichtlicher Vorteil der Big Data Analyse ist auch die personalisierte Werbung. Der Algorithmus weiß, wie man einen am besten anspricht und wofür man sich interessiert, vielleicht sogar besser als man selbst. Des Weiteren können klügere geschäftliche Entscheidungen getroffen werden, da man durch die Echtzeitanalyse, Veränderungen und Unsicherheiten bewerten und dementsprechend handeln kann. Zudem kann die Produktion effizienter gestaltet werden, da der Kunde einem sagt, was man braucht, wenn auch unfreiwillig. Das Gesprochene und geschriebene Wort, so wie Chats oder Sprachnachrichten, wird zum Füttern von Deep Learning KIs genutzt, um die maschinelle Art des Schreibens und Sprechens zu optimieren und menschlicher/natürlicher machen zu können.
Weitere Orte an denen Daten über einen gesammelt werden sind Autos die mit dem Handy und mit dem Internet verbunden sind. Außerdem auch Bankdaten, Smart-Home Gadgets und ihre Assistenten wie bpsw. Alexa oder halt klassische Überwachungsmaßnahmen.
Aufschrei Big Data
Facebook Skandal
Erinnert ihr euch noch ans Jahr 2018? Bevor die Pandemie über uns hereinbrach, brach etwas anderes zusammen. Die Reputation von Facebook. Damals kam nämlich raus, dass Facebook (Meta) Daten von mindestens 87 Millionen Nutzern durch Camebridge Analytica (C.A.) auswerten ließ, um so illegal Werbung für den Trump-Wahlkampf zu machen. Die Muttergesellschaft von C.A., die SCL-Group hat es sich zum Geschäftsmodell gemacht, politische Wahlen und Stimmungen durch Big Data Auswertung zu beeinflussen.
Auswertung
Big Data ist aber nicht nur für Meta ein Geschäftsmodell. Google und TikTok machen nichts anders. Es wird alles gespeichert, von der Sucheingabe (was suchst du, wie suchst du es, was schreibst du, welche Wörter nutzt du) bis zurzeit, die du brauchst um dich für ein Ergebnis zu entscheiden. Was klickst du auf der Seite an? Wie lange bist du auf der Seite unterwegs? Wo geht es nach dem Besuch der Webseite hin? Wie schnellt scrollst du weiter? Welche Webseiten besuchen deine Freunde und Familie? All das wissen die Unternehmen wie C.A. schon bevor du selbst irgendwas gemacht hast. Jeder Schritt wird verfolgt, jede neue Suche, jede Meinungsänderung wird wahrgenommen. Man wird komplett durchleuchtet.
Social-Credit-Score
Kleiner Funfact am Rande, wusstest du, dass Big Data der Grundbaustein für den Social-Credit-Score in China ist? So wird genau erkannt, wo du wie viel reininvestiert, was du mit deinem Alipay Account bezahlt und ob du dein Leihfahrrad auch wieder am richtigen Ort abgestellt hast. Das in Verbindung mit ausgereifter Gesichtserkennungssoftware an öffentlichen Plätzen und du bist durchsichtig. Dadurch, dass heutzutage alles miteinander verbunden ist und alles einfacher werden soll, wird auch vieles noch komplizierter. So auch das Profil was Meta über Nicht-Nutzer anlegen kann, welches auf Daten basiert, die von Bekannten irgendwie irgendwo gespeichert worden sind und die Organisation Zugriff drauf hat.
kurzer Einblick in das System Social-Credit-Score
Wert
Es gibt noch ewig viele Beispiele, was mit Big Data überall auf der Welt gemacht wird und wie man mehr und mehr die Entscheidungsgewalt über sich selbst abgibt. Aber eine Frage ist noch interessant, auf die ich noch nicht eingegangen bin. Wie viel sind diese Daten eigentlich Wert? Auch wenn man Big Data als das Erdöl der digitalen Wirtschaft bezeichnet, kann ich hier leider keine sichere Zahl nennen. Aber ich möchte nur so viel sagen, dass die E-Scooter, die man überall in der Stadt sieht, mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von wenigen Monaten, so viele Daten über uns sammeln, dass die Unternehmen locker an die Börse gehen können. Und das nur durch den Verkauf der gesammelten Daten.
Emissionen
Ach so, ganz vergessen. Diese Zettabyte an Daten, die anfallen, müssen irgendwo gespeichert werden. Und wo macht man das? Genau. In riesigen Rechenzentren, die weltweit im Jahr 2020 zwischen 100 und 500 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen haben. Und das Problem hierbei ist, dass es nur noch mehr wird. Es werden mehr Menschen -> mehr Menschen, die einen Internetzugang haben -> mehr Daten -> mehr Server -> mehr Rechenzentren -> mehr CO2. Aus einer ARTE Dokumentation habe ich entnommen, dass im Jahr 2025 geschätzt wird, dass 25 % des gesamten Energieverbrauches nur auf Rechenzentren zurückzuführen sind.
Rechenzentrum von Meta in Odense
Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Doch wie sieht das Ganze in der Europäischen Union aus? Was für Vorgaben gibt es hier?
In der EU wurde im Jahr 2016 die DSGVO eingeführt. Die erste Datenschutzbestimmung kam aus dem Jahr 1995, als das Internet noch lange nicht den Umfang angenommen hat wie heute. Die DSGVO soll somit alle datenschutzrechtlichen Themen und Rechte aus den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten für die gesamte EU festhalten. Der Grund für die Einführung der neuen Verordnung ist, dass Unternehmen einen festen Fahrplan brauchen, wie sie mit den personalisierten Daten umzugehen haben, um nicht das Persönlichkeitsrecht der Nutzer und Besucher zu verletzen. Folgende Grundlagen werden deshalb in der DSGVO festgehalten:
Rechtmäßigkeit (Ob die Daten verarbeitet werden dürfen/ wenn ja wie)
Transparenz (welche Daten werden verarbeitet)
Zweckbindung (nur für bestimmten Zweck)
Speicherbegrenzung (Daten müssen gelöscht werden, wenn irrelevant oder gewollt)
Richtigkeit (keine falschen Daten verwenden)
Datenminimierung (Menge für Zweck angemessen)
Integrität und Vertraulichkeit (Schutz vor unfreiwilliger Weitergabe)
Rechenschaftspflicht (Dokumentation des Verarbeitungsprozesses)
Neue Datenschutzregeln
direkter Widerspruch
Das Problem hierbei ist jedoch, dass Big Data ein Sammelbegriff für solche Daten ist. Somit ist festzuhalten, dass Big Data an sich gar nicht den Prinzip der Datenminimierung einhalten kann. Big Data sammelt nicht nach einem Zweck, sondern die Daten an sich bestimmen zu welchem Zweck sie dienen. Vergleichbar ist das mit der Vorratsdatenspeicherung, die hierzulande für Aufsehen gesorgt hatte, da diese ab 2015 gegen das EU-Recht verstoßen hat. Big Data ist das, nur in noch größer… Die einzige Ausnahme sind Kinder, denn ihre Daten dürfen nicht analysiert werden. Da frage ich mich nur, woher wissen die denn, ob es sich um ein Kind handelt?
Witzige finde ich persönlich ja auch, dass in der DSGVO der Begriff Big Data unter dem Punkt Profiling fällt. Allein dieses Wort beschreibt die Existenzgrundlage der Big Data. Man versucht damit ein Bild oder Profil des Nutzers zu schaffen, mit all seinen guten und schlechten Seiten, Kreditwürdigkeit, Essgewohnheiten und alles was zum Leben dazugehört. Sozusagen ein Freundebuch, nur dass wir keine Freunde sind, sondern ein Stalkingopfer, ohne uns darüber bewusst zu sein.
Positive Entwicklung
Aber es muss trotzdem festgehalten werden, dass die restlichen Maßnahmen einen ernsthaften Unterschied im Umgang mit unseren Daten ausmachen. So wird beispielsweise die Dokumentation des Verarbeitungsprozesses eine besonders wichtige Aufgabe, denn dadurch kann nachvollzogen werden, was ausgewertet worden ist und ob das Unternehmen die Analyse solcher Daten valide begründen kann. Außerdem muss eine Risikoanalyse der Datenverarbeitung entwickelt werden und aufgefallene Risiken an die dafür zuständige Aufsichtsbehörde weitergeleitet werden. Einen weiteren positiven Faktor bringt die DSGVO noch mit sich. Dadurch, dass die Datenschutzproblematik mitten in der Öffentlichkeit steht, werden die unterschiedlichen Umgänge mit personenbezogenen Daten ein durchaus wichtiger Wettbewerbsfaktor für viele Unternehmen. Aber nur für die Unternehmen innerhalb der EU. Im EU-Ausland sieht das ganze anders aus.
Eine Expertenmeinung
Die Expertin ist Prof. Yvonne Hofstetter. Sie ist Autorin, Juristin und Essayistin, welche in Softwareunternehmen tätig ist und sich um die „Positionierung von Multi-Agentensystemen bei der Rüstungsindustrie und für den algorithmischen Börsenhandel“ kümmert, schilderte in einem Vortrag vom YouTube-Kanal BildungsTV aus dem Jahr 2014, wie das Geschäft mit Big Data funktioniert. So beschreibt sie unter anderem, dass der Finanzmarkt durch die Auswertung jeglicher verfügbaren Informationen, dem Militärsektor sehr ähnelt. So funktioniert der teilweise illegale Hochfrequenzhandel, bei dem Händler und Banken zusammenarbeiten, um dem Investor die Aktien möglichst teuer, weiterzuverkaufen. Auch Aktienpreise werden durch Algorithmen, die durch Unmengen an Finanzdaten gefüttert werden, gedrückt bzw. manipuliert. Außerdem zeigt sie das Ziel der Big Data Analyse im Wirtschaftssektor auf, welches ist, den Menschen zu manipulieren.
Das Beispiel
Der Wirtschaftlicher Erfolg ist nicht der einzige Zweck der durch Verarbeitung großer Datenmengen verfolgt wird. So habe sie einst an einem Projekt dem LKA Bayern mitgeholfen, bei dem man überprüfen wollte, ob sich der Drogenhandel von der einen Stadt in die andere verlegt hat. Dafür wurde ausgewertet, welche Delikte begangen worden sind, wer mit wem im Gefängnis saß, wer mit wem verwandt ist oder wer mit wem schonmal etwas zu tun hatte. Durch diese Analyse wurde dann klar, dass sich sowohl die Gruppierung, verantwortlich für den Drogenhandel geändert hatte, als auch Informationen über den Hintermann. Problematisch ist es nur dann geworden, als die Vorstrafen des Mannes gelöscht worden sind, jedoch das Wissen der Hintermann-Tätigkeit noch immer bestand. Das LKA entschied sich dann für den Datenschutz und das Löschen dieser Informationen, nachdem das Löschdatum von einem Rohdatensatz überschritten worden war.
Das Problem
Frau Professor Yvonne Hofstetter sieht das große Problem darin, dass die Technik, die zur Überwachung von Personen einst nur dem Militär zur Verfügung stand, jetzt auch im Privatsektor zu finden ist. Aber der Zweck ist kein anderer. So sagt sie unter anderem: „Wir, wir sind die Ursache für riesige Milliardengewinne bei Google oder Facebook, aber wir kriegen nichts dafür. Wir werden wie ich gerade gesagt habe, ausgebeutet.“
Forderungen
So fordert sie zu einem das Recht auf Gegenleistung für die eigenen Daten. Zudem ein Recht der Kontrolle und die damit verbundene Löschung der Daten. Zuletzt das Recht auf negative Freiheit, was so viel heißt wie, dass man keinen Nachteil durch die Nicht-Nutzung von digitalen Technologien erleidet. Diese Punkte wurden zum Teil in der DSGVO von 2018 umgesetzt und zu EU-Recht gemacht. So beispielsweise das Fenster, in dem man seine Cookies bestimmen kann.
Fazit
Nun denn, was halten wir nun von Big Data? Big Data hat sowohl Vorteile als auch massive Nachteile. Die Analyse der Daten hat zur Folge, dass zukünftige Ereignisse vorhergesagt werden oder bessere Entscheidungen getroffen werden können. Prozesse und Lieferketten können optimiert werden. Werbung wird immer besser die Zielgruppe ansprechen und Dinge über die man gerade gesprochen hat, schon als Werbung angezeigt bekommen. Irgendwie entsteht das digitale Abbild eines Selbst. Nur kommt man hier wieder zu dem unausweichlichen Kritikpunkt, dass der Mensch zum Produkt gemacht wird und eigentlich nichts von der Analyse der eigenen Daten hat. Der Mensch wird manipuliert und unterbewusst zu Entscheidungen gezwungen. Klar sollte sein, dass das eine kritische Entwicklung des Kapitalismus ist. Nur nicht von staatlicher Seite, sondern von Milliardenunternehmen, die nichts mehr interessiert, als uns zu Geld zu machen. Daher, passt, auf was ihr macht. Alleine seid ihr nie.
Die Datenschutzgrundverordnung, versucht hier die Sicherheit für die Nutzer zu wahren, bzw. wiederzuerlangen. Problematisch hierbei ist jedoch, dass nur 20 % der bei einer Bitkom-Umfrage befragten Unternehmen die DSGVO komplett umsetzt. 60 % der Unternehmen sagen, dass man in Deutschland mit dem Datenschutz übertreibe. Gut 80 % der Unternehmen haben fünf Jahre nach DSGVO Verabschiedung noch immer Probleme die Vorgaben durchzusetzen. Aber zumindest haben 60 % der Befragten angeben können, zumindest den Großteil der DSGVO umsetzten zu können. Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber fertig sind wir noch lange nicht.