Wie werde ich ein Citizen Scientist? – Der Leitfaden für Einsteiger

Autor*innen: Mandy Tanneberger und Andreas Schlüter

Lesezeit: 6 Minuten


Sie interessieren sich für Citizen Science,
wissen aber nicht wie Sie anfangen können? Keine Angst!
Dieser Leitfaden soll Ihnen den Einstieg erleichtern.

Was ist Citizen Science überhaupt?

Eine einheitliche Definition des Begriffes gibt es nicht, die deutschsprachige Wikipedia liefert einen guten und verständlichen Überblick.

“Mit Citizen Science (auch Bürgerwissenschaft oder Bürgerforschung) werden Methoden und Fachgebiete der Wissenschaft bezeichnet, bei denen Forschungsprojekte unter Mithilfe von oder komplett durch interessierte Laien durchgeführt werden. Sie formulieren Forschungsfragen, recherchieren, melden Beobachtungen, führen Messungen durch, publizieren oder werten Daten aus.” [1]

Video: Peter Barczewski©, 3D-Artstudio Leipzig und Anett Richter

Wer kann ein Citizen Scientist werden?

Kurz und knapp: Jede*r von uns kann ein Citizen Scientist werden. In der Regel startet alles mit einer Frage, die Sie nicht mehr loslässt oder dem Wunsch selbst wissenschaftlich aktiv zu werden. Dabei ist es vollkommen egal, um welche Thematik es sich handelt. Sie können sich beispielsweise mit dem Schutz der Meere[2], dem Bienensterben[3] oder den Auswirkungen der Corona-Pandemie[4] beschäftigen. Haben Sie sich für eine Thematik entschieden, gilt es einen möglichen Erkenntnisgewinn für die Forschung zu definieren und anschließend mit Ausdauer und persönlichem Engagement seine Ziele zu verfolgen. Sie können in einem bestehenden Projekt mitwirken oder eigene Wissenschaft betreiben. Es kann sich lohnen Mitstreiter für ihr Projekt zu begeistern und anzuwerben. Hierfür spielt es keine Rolle, ob sie bereits über Erfahrung in der wissenschaftlichen Arbeit verfügen oder sich einfach gesellschaftlich engagieren wollen.[5]

Alle Kinder sind geborene Wissenschaftler, bis wir es ihnen austreiben. Nur ein paar wenige sickern mit intakter Neugier und Begeisterung für die Wissenschaft durch das System.

Carl Sagan

Wie kann ich als Citizen Scientist aktiv werden?

1. Schritt – Ein Projekt finden

Die Wege um als Citizen Scientist aktiv zu werden sind vielfältig. International gibt es zahlreiche Forschungsprojekte die nach freiwilligen Mitwirkenden suchen. Eine aktuelle Übersicht der in Deutschland stattfindenden Bürgerwissenschaft finden Sie auf den folgenden Seiten:

Projekte entdecken | Bürger schaffen Wissen (buergerschaffenwissen.de)

citizen_science_germany_projekte (citizen-science-germany.de)

Dort können Sie ein zu ihren Interessen passendes Projekt finden oder nach Inspiration für eigene Ideen suchen.

2. Schritt – Vorbereitung

Haben Sie erstmal ein spannendes Vorhaben gefunden, gilt es nicht vorschnell zu Handeln und in Ruhe zu konzipieren, was für die Umsetzung benötigt wird. Dazu zählt beispielsweise:[6]

  • Erstellung eines Protokolls für die anfallenden Daten
  • Wichtige Fragen des Projekts klären (Zielstellung, Verfahren, Art der Beteiligung)
  • Rechtliche Handhabe im Bezug auf Datenerfassung-/Speicherung
  • die eigene Rolle definieren  

3. Schritt – Starten

Aller Anfang ist schwer, aber es lohnt sich! Denken Sie immer daran: Citizen Science ist keine Raketentechnik! In erster Linie soll es Ihnen Freude bereiten. Seien Sie offen für diese neue Erfahrung. Trauen Sie sich, Fragen zu stellen. Es gibt in jedem Projekt Personen, die Einsteigern helfen können und wollen! Suchen Sie sich einen Mentor oder eine Mentorin, knüpfen Sie Kontakte. Und wer weiß, vielleicht werden Sie auch selbst bald zur gefragten Personen. Teilen Sie Ihr Wissen.

Zum Schluss noch ein kleiner Anreiz: Ihre Arbeit kann sogar finanziell honoriert werden. Im Rahmen des Citizen-Science-Wettbewerbes werden in Deutschland besonders gelungene Projekte ausgezeichnet und erhalten ein Preisgeld von 50.000€. Jeder kann sich und sein Projekt bewerben[7] . Also los geht’s!

Wieso brauchen wir Citizen Science?

Citizen Science… das klingt so großstädtisch, so modern. So gar nicht nach der dörflichen Abgeschiedenheit mit ihrem quälend langsamen Internet oder den in Ballungsräumen kaum bekannten Funklöchern.

Brauchen wir wirklich Bürgerwissenschaften? Für die Forschung sind doch Universitäten und diverse Forschungsgesellschaften zuständig? Mehrere Gründe sprechen für die Wichtigkeit von Citizen Science und die Beteilung von Bürgerwissenschaftler:innen.

Zum einen profitiert die Wissenschaft selbst von den Bürgerwissenschaften. Wissenschaftler und Forscher können gar nicht alle benötigten Daten selbst erfassen und auswerten. Denken Sie an die unglaubliche Menge beobachteter und gezählter Vögel beim “bird count”! [8]

Menschengruppe beim Christmas Bird Count im Lee Metcalf National Wildlife Refuge.

Ausserdem entsteht ein gesamtgesellschaftlicher Nutzen. Die Wissenschaft wird ermutigt, den sprichwörtlichen Elfenbeinturm zu verlassen. Die Bevölkerung kann ihrerseits einen Beitrag zur Wissenschaft leisten. Dabei kommt es geradezu zwangsläufig zum Austausch zwischen allen Beteiligten.

Und natürlich haben auch Sie als Bürgerwissenschaftler selbst etwas von der Teilnahme. Sie leisten einen aktiven Beitrag zu wissenschaftlicher Forschung. Sie selbst können Forschungsfragen definieren und wissenschaftliche Ergebnisse auch kritisch hinterfragen.

Wo findet Citizen Science statt?

Aber muss Citizen Science überhaupt zwingend im digitalen Raum stattfinden? Schaut man sich die Liste der Projekte auf der Internetseite “Bürger schaffen Wissen” an, kann schon der Eindruck entstehen, dass hier ohne Smartphone und internetfähigem PC nur wenig geht.

Aber der Eindruck täuscht. Denn oft müssen nur die finalen Ergebnisse elektronisch per App übermittelt werden. Ein Großteil der eigentlichen Arbeit kann gänzlich analog stattfinden. Oft verlangen Citizen Science Projekte nämlich vor allem eines: Geduld. Das folgende Bild zeigt sehr eindrucksvoll, dass Bürgerwissenschaften auch eine sehr praktische Komponente beinhalten kann. Es werden zum Beispiel Rezepte nachgekocht, die vorher aus einem handgeschriebenen Kochbuch mühsam transkribiert worden sind.[9] Neben einer Transkription finden Sie auf den Internetseiten des Volkskundemuseums Wien auch ein Glossar für die heute nicht mehr gebräuchlichen Begriffe. Und beim Kochen spielen weder Internet noch Smartphone eine Rolle. Hier geht es um praktische Fähigkeiten.

Handschriftlich verfasstes Kochbuch aus dem 18. Jahrhundert, Volkskundemuseum Wien.

Quiz Citizen Science

Sie haben den Artikel gelesen und das Video gesehen? Testen Sie jetzt Ihr Wissen zu den Bürgerwissenschaften.

Sie sind mit dem Ergebnis noch nicht ganz zufrieden? Lesen Sie doch noch einmal den Abschnitt zur Definition von Citizen Science.

Informationen über die Autor*innen

Mandy Tanneberger
Universitätsbibliothek Leipzig (@ubleipzig) / Twitter

E-Mail: tanneberger@ub.uni-leipzig.de

Andreas Schlüter
Herzogin Anna Amalia Bibliothek (@DirektorHAAB) / Twitter

E-Mail: andreas.schlueter@klassik-stiftung.de


Quellenverzeichnis

Fußnoten

1 Wikipedia 2022

2 Vgl. Pham 2018

3 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2019

4 Vgl. Forschung und Lehre 2020

5 Vgl. Bürger schaffen wissen (o.J.)

6 Vgl. Wissenschaftskommunikation (o.J.)

7 Vgl. Jördens 2022

8 Vgl. Audubon 2022

9 Vgl. Paukner 2019

Literaturverzeichnis

Audubon (2022): Join the Christmas Bird Count. You can add to a century of community science by joining a count near you. Online unter Join the Christmas Bird Count | Audubon [Abruf am 29.12.2022]

Bundesministerium für Bildung und Forschung (2019): Dem Bienensterben auf der Spur. Zuletzt aktualisiert am 12.07.2019. Online unter Dem Bienensterben auf der Spur – BMBF [Abruf am 15.12.2022]

Bürger schaffen wissen (o.J.): Ein Citizen-Science-Projekt starten. Auswahl der Partnerinnen und Partner, Methoden und Beteiligten. Online unter Ein Citizen-Science-Projekt starten: Auswahl der Partnerinnen und Partner, Methoden und Beteiligten | Bürger schaffen Wissen (buergerschaffenwissen.de) [Abruf am 24.12.2022]

Forschung und Lehre (2020): Tausende Bürger teilen Pandemie-Erfahrungen im “Coronarchiv”. Zuletzt aktualisiert am 17.09.2020. Online unter Citizen Science: Tausende Bürger teilen Pandemie-Erfahrungen im “Coronarchiv” – Forschung & Lehre (forschung-und-lehre.de) [Abruf am 18.12.2022]

Jördens, Linn Merle (2022): Auf die Plätze. Citizen Science in deiner Stadt. Zuletzt aktualisiert am 20. Oktober 2022. Online unter Herzlichen Glückwunsch! Drei ausgezeichnete Projekte gehen an den Start | Auf die Plätze! (citizenscience-wettbewerb.de) [Abruf am 27.12.2022]

Paukner, Sabine (2018): “Kaiser Gerstel, Kapauner Würstel und Schnee Baalen”. Citizen Scientists transkribieren historische Kochrezepte. Online unter Volkskundemuseum – Citizen Scientists-Projekt 2017/18 im Volkskundemuseum Wien [Abruf am 03.01.2023]

Pham, Thuy (2018): Im Namen der Wissenschaft. Sieben Citizien Science-Projekte, bei denen auch du mitmachen kannst. Zuletzt aktualisiert am 24.09.2018. Online unter Im Namen der Wissenschaft: 7 Citizen Science-Projekte, bei denen auch du mitmachen kannst (zeitjung.de) [Abruf am 31.12.2022]

Wikipedia (2022): Citizen Science. Online unter Citizen Science – Wikipedia [Abruf am 29.12.2022]

Wissenschaftskommunikation (o.J.): Citizen Science (Bürger*innen­wissenschaft). Online unter Citizen Science (Bürger*innen­wissenschaft) – Wissenschaftskommunikation.de [Abruf am 01.01.2023]

Bildquellen

Beitragsbild: Testing out their binoculars and looking for birds. Photo Credit: Jennifer Jewett / USFWS;
Lizenz: Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0), Änderungen von A. Schlüter

Video: Was ist Bürgerwissenschaft? Youtube-Kanal der Helmholtz Gemeinschaft;
Lizenz: ©Peter Barczewski, 3D-Artstudio Leipzig und Anett Richter

Abbildung 1: Kinder und Citizen Science: Shutterstock / Photodiem;
Lizenz: Lizenzfrei

Abbildung 2: Logo Bürger schaffen wissen: Bürger schaffen Wissen | Wissenschaft im Dialog (wissenschaft-im-dialog.de);
Lizenz: Genehmigt durch Inhaber / Digitale Pressemappe

Abbildung 3: Christmas Bird Count at Lee Metcalf National Wildlife Refuge. Photo Credit: Bob Danley / USFWS/ 21.01.2011;
Lizenz: Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0)

Abbildung 4: Handschriftlich verfasstes Kochbuch. Foto: Birgit&Peter Kainz, faksimile digital;
Lizenz: Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)

Consider to contribute: International Conference on Education Technology Management (ICETM 2022)


The 5th International Conference on Education Technology Management (ICETM 2022)
 will be held in Lincoln, United Kingdom, during December 16-18, 2022.

The conference has added online attendance / presentation for participants in case of you cannot attend the conference.

Call For Papers ICETM2022

The submission deadline is still open until Oct. 15, 2022.

Please consider to contribute.

Student contributions are welcome.

Die Zukunft des OPACs

Autorinnen: Anke Engelke und Anna-Lena Lächelt


Inhalt

Entstehung des OPACs

Ein klassischer hölzerner Zettelkatalog mit dutzenden kleinen Schubladen

Ursprünglich wurden Bibliotheksbestände in Zettelkatalogen verzeichnet. Ein Zettelkatalog bestand aus vielen Katalogkarten (oder Zetteln), wobei auf jedem Zettel genau eine der in der jeweiligen Bibliothek vorhandenen Publikationen verzeichnet wurde. Die Zettel wurden üblicherweise in extra dafür angefertigten Katalogkästen nach dem Alphabet geordnet aufbewahrt. Meist wurden mehrere Zettelkataloge geführt, die nach verschiedenen Kriterien (Verfassernamen, Themen, Titel der Publikation) geordnet waren. Diese benötigen aber viel Platz und die Recherchemöglichkeiten sind limitiert – in der Regel sind Zettelkataloge nach dem Nachnamen der Autoren aufgestellt, manchmal auch unter dem Titel des Werks.
Ist beides nicht bekannt, kommen Bibliotheksnutzende schnell an ihre Grenzen und werden im schlechtesten Fall gar nicht fündig.

Deshalb entstanden in den späten 1970ern die ersten digitalen Kataloge in Bibliotheken, vorrangig an solchen mit wissenschaftlichem Schwerpunkt, und legten den Grundstein für den modernen OPAC.1

Was ist eigentlich ein OPAC? 

OPAC steht für "Online Public Access Catalogue". Es ist ein international genutzter Begriff, der Online-Kataloge von Bibliotheken bezeichnet.2

Aber auch die ersten digitalen Kataloge bestachen noch nicht durch eine große Auswahl an Sucheinstiegen oder Komfortfunktionen, über die heutige OPACs verfügen. Im Laufe der Zeit wurden bekannte Funktionen wie Trunkierungen etabliert, die inzwischen als selbstverständlich gelten. An eine erweiterte bzw. Expertensuche, die es ermöglicht, exakt nach dem Erscheinungsjahr, der Sprache oder dem Verlag des gewünschten Titels zu suchen, war beim Gebrauch eines Zettelkatalogs nicht zu denken. Zudem erleichterten diverse Anzeigemöglichkeiten wie eine Sortierung nach Erscheinungsdatum oder Relevanz die Recherche.3

Anfangs gestaltete sich die Etablierung des OPACs als schwierig, da sie eine gravierende Umstellung für Bibliothekspersonal und -nutzende bedeutete. Die gesamte Herangehensweise musste geändert werden, um das Gewünschte erfolgreich recherchieren zu können. Manche Bibliotheken hielten ihren OPAC unter Verschluss, sodass er nur für das Personal nutzbar war.
Das Übertragen der Daten aus dem Zettelkatalog in ein digitales Format war zeitaufwendig. Manche Bibliotheken übertrugen deshalb keine Altbestände, nutzen den OPAC nur für die Suche nach neuen Medien und parallel den Zettelkatalog, um nach älteren Beständen zu recherchieren.4

Vor der Verbreitung des Internets waren OPACs nur vor Ort in den jeweiligen Bibliotheken nutzbar, seit Mitte der 1990er Jahre können die meisten aber bequem von Zuhause eingesehen werden.5

OPAC-Recherchestationen früher und heute

Usability eines modernen OPACs

Unter Usability versteht man die Gebrauchstauglichkeit von Produkten. Dabei geht es um die Betrachtung, wie effektiv, effizient und zufriedenstellend die Nutzung eines Produktes ist.7 Für den Bereich des Onlinekatalogs liegt momentan das Augenmerk auf dem Angebot der Recherchemöglichkeiten, den Onlineservices im Benutzerkonto und der Barrierefreiheit.

Für die Recherche bieten moderne Onlinekataloge meist verschiedene Recherchewege an. Die von Nutzenden am häufigste verwendete ist die Einfache Suche über einen Suchschlitz, wie er insbesondere durch Google bekannt ist. In einem nächsten Schritt können die Ergebnisse über sogenannte Facetten weiter eingegrenzt werden. Über die erweiterte Suche lassen sich je nach OPAC-Anbieter vor dem Beginn der Suche die Ergebnisse, beispielsweise nach einem Medientyp oder einem Autor, eingrenzen. Eine weitere Möglichkeit ist der Gebrauch von Schlagworten bei der Recherche.

Durch den OPAC können die Nutzenden auf das eigene Benutzerkonto zugreifen und dort verschiedene Services nutzen. So können Nutzende einsehen, welche Medien sie entliehen haben, diese verlängern oder sie bei der Nutzung von E-Medien auch online zurückgeben. Einige OPACs bieten ihren Nutzenden den Service, nicht verfügbare Medien vorzumerken oder sich für angebotene Veranstaltungen anzumelden.

Die Umsetzung der Barrierefreiheit bei der Nutzung eines Onlinekatalogs beschäftigt momentan die meisten Bibliotheken.

Was ist Barrierefreiheit? 

Die barrierefreie Gestaltung von digitalen Angeboten, bedeutet diese auch für Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen uneingeschränkt und eigenständig, bzw. mit Hilfe von Assistenzprodukten, nutzbar zu machen.8

Visionen für die Zukunft

Sowohl wissenschaftliche als auch öffentliche Bibliotheken haben erkannt, dass ein Onlinekatalog ihren Nutzenden einen weitaus größeren Mehrwert bieten kann, als nur eine vielfältigeres Recherchetool zu sein oder den Zugriff auf das eigene Benutzerkonto zu bieten.

Viele Bibliotheken legen den Fokus schon jetzt eher aufs Stöbern als auf das gezielte Suchen. Nutzende sollen nicht zwingend mit einem exakten Titel in die Recherche starten müssen, sondern sich vom Angebot der Bibliothek inspirieren lassen. Dabei helfen z.B. Themen- bzw. Genre-Sucheinstiege, Titel, die dem gerade aufgerufenen ähnlich sind, oder eine Sortierung nach Beliebtheit. Auch Neuerscheinungen oder gerade zurückgegebene Medien können direkt auf der Startseite angepriesen werden.

Bei der Entwicklung von OPACs wird vermehrt Wert darauf gelegt, sie auf Mobilgeräten mindestens genauso funktional und ansprechend benutzbar zu machen wie auf dem klassischen PC oder Laptop. Mobile Endgeräte haben stationäre überholt und sind das beliebtere Mittel der Nutzenden um im Internet zu surfen – und um Recherchen durchzuführen.9

Eine weitere zukunftsweisende Idee ist, Nutzende beim Bestandsaufbau und der Erschaffung inhaltlichem Mehrwerts der Medienbeschreibungen mit einzubeziehen. So können Anschaffungswünsche anonym oder auch personenbezogen über ein Formular geäußert werden. Ein OPAC-Anbieter macht den Nutzenden persönliche Lesevorschläge anhand der Titel die andere Leser auch ausgeliehen haben. Die Nutzenden können Medien mit Sternen bewerten und eigene Rezensionen schreiben.

Youtubevideo zur Gestaltung eines OPACs zur Kundengewinnung

Denkbare Weiterentwicklungen sind Wunschlisten und die Benachrichtigung über neuerworbene Titel aus diesen Listen. Für eine neue Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum in Marbach soll ein digitales Miniaturmodell eines literarischen Gedächtnisspeichers entstehen, der aus verschiedenen Perspektiven erforscht und erfahren werden kann.10

Abschließend lässt sich sagen: Ein OPAC muss einfach und intuitiv zu bedienen sein und eine Suche schnell zum Ziel führen. Gleichzeitig soll er aber auch zum Verweilen und Stöbern einladen und Nutzende auf die vielen verschiedenen Möglichkeiten hinweisen, die die Bibliothek bietet, ohne überladen zu wirken.

Themenverwandte Blogs

Quellen

1Frank, Silke (o.J.): Gestaltung von Benutzeroberflächen und Recherchemöglichkeiten bei OPACs: State of the art und Trends. Berlin: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Heft 188). S. 9

2vgl. IGI-Global (2022): What is OPAC. Online unter: https://www.igi-global.com/dictionary/social-software-use-public-libraries/21147 [Abruf am 07.03.2022]

3vgl. Störberl, Cornelius (2016): Discovery-System versus OPAC der Herzog August Bibliothek. Eine vergleichende Studie der Recherchefunktionalitäten. Hannover, Hochschule Hannover. S. 4-5

4vgl. Bowman, J. H. (2007): OPACs: the early years, and user reactions. London: University College. Library History, Vol. 23. S. 317-318

5vgl. Klaus Gantert (2016): Bibliothekarisches Grundwissen. 9., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. München: Saur. S. 228.

6vgl. Tiemann, Sarah (2016): Vom klassischen OPAC zum modernen Rechercheportal : Ansätze zur Einführung eines Discovery Systems an der ZHB Lübeck. Berlin: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaften der Humboldt-Universität. (Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft , Bd. 406). S. 16

7vgl. Grünwied, Gertrud (2017): Usability von Produkten und Anleitungen im digitalen Zeitalter. Handbuch für Entwickler, IT-Spezialisten und Technische Redakteure. Erlangen. Publicis Publishing. S. 11

8vgl. ebenda S. 76

9vgl. Enge, Eric (2021): Mobile vs. Desktop Usage in 2020. Online unter: https://www.perficient.com/insights/research-hub/mobile-vs-desktop-usage [Abruf am 16.03.2022]

10https://blog.dla-marbach.de/2021/02/04/visualisierungen-koennen-eine-neue-sicht-auf-die-katalogdaten-bieten/

Bildquellen

Titelbilder: Zettelkatalog, Bibliothekarin, Computer
Bilder im Text: Hölzerner Zettelkatalog, Früherer OPAC, Moderner OPAC

 

Text und Data Mining in Bibliotheken?

Autorin: Lene-Christine Brammer


Image by mcmurryjulie
Image by mcmurryjulie

Bibliotheken haben den Auftrag, Medien und Informationen für Nutzerinnen und Nutzer aufzuarbeiten und bereitzustellen. Doch jedes Jahr werden mehrere Millionen Publikationen veröffentlicht. Die DNB allein verzeichnete den Zugang 2.352.693 neuer Einheiten im Jahre 2020[1]. Wer soll da den Überblick behalten? Text und Data Mining kann hier Abhilfe schaffen. 

Was ist Text und Data Mining?

Text Mining, Data Mining, Text Data Mining, Textual Data Mining, Text Knowledge Engineering, Web Mining, Web Content Mining, Web Structure Mining, Web Usage Mining, Content Mining, Literature Mining und sogar Bibliomining[2] – viele Begriffe, die alle das selbe Konzept – teilweise mit unterschiedlichen Schwerpunkten – bezeichnen, welches im Folgenden Text und Data Mining, kurz TDM, genannt werden soll. Grob gesagt ist damit die algorithmusbasierte automatische Analyse digitaler Daten jeglicher Form gemeint.

TDM beinhaltet dabei explizit sowohl die Verarbeitung natürlichsprachiger Texte, sogenannter unstrukturierter Daten, als auch beispielsweise Tabellen und anderer strukturierter Daten, welche unterschiedliche Anwendungsfälle und Herausforderungen mit sich bringen. Dabei gibt es zwei große Aspekte: das Auffinden bereits bekannter Informationen und die Schaffung neuen Wissens durch die Verknüpfung oder Neuinterpretation von Bekanntem.[3]

Ganz allgemein lassen sich Verfahren des TDM in drei große Bereiche aufteilen:

  • Musterextraktion (Programm analysiert, welche Daten oft gemeinsam auftreten)
  • Segmentierung (Programm gruppiert ähnliche Daten zusammen)
  • Klassifikation (Programm teilt Daten vorher bestimmten Klassen zu)

Es lässt sich natürlich noch feiner unterteilen in Regressionsanalysen, Abhängigkeits- oder Abweichungsanalyse, Beschreibung, Zusammenfassung, Prognose, Assoziation etc., was die große Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten des TDM aufzeigt[4], für uns aber gerade zu weit geht, da wir nur den Bereich der Bibliotheken betrachten wollen.

Anwendungsmöglichkeiten für Bibliotheken

Empfehlungssysteme

Eine Möglichkeit der Kataloganreicherung ist die Implementierung eines Empfehlungsdienstes. Dieser analysiert Recherche- und/oder Ausleihdaten, um Nutzenden während ihrer Recherche weitere Medien vorzuschlagen, die relevant für sie sein könnten[5]. Ein solcher Dienst ist BibTip, welcher an der Universität Karlsruhe entwickelt wurde und mittlerweile von vielen wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken in Deutschland verwendet wird. 

Maschinelle Indexierung

Die inhaltliche Erschließung bietet einen großen Mehrwert bei der Recherche, ist jedoch ein zeit- und personalaufwendiger Aspekt der bibliothekarischen Arbeit. Schon 2009 begann die Deutsche Nationalbibliothek, diese Arbeit mit maschineller Unterstützung durchzuführen. Dabei wurden die in der GND hinterlegten Schlagwörter als Grundlage für die automatische Verschlagwortung mithilfe des Averbis-Programms verwendet.[6] 

Herausforderungen 

Urheberrecht

TDM war viele Jahre eine rechtliche Grauzone. Unklarheiten bezogen sich unter anderem darauf, ob maschinelle Verarbeitung durch die bestehenden Lizenzverträge abgedeckt war, ob temporäre für die Auswertung erstellte Kopien unerlaubte Vervielfältigung bedeuteten, inwieweit die Ergebnisse Dritten zugänglich gemacht werden durften und vieles mehr.[7] Die Urheberrechtsnovelle 2018 sorgte für mehr Klarheit, indem durch § 60d UrhG explizit die Nutzung von TDM für die wissenschaftliche Forschung erlaubt wurde.

Datenschutz

Datenschutz ist vor allem bei der Verarbeitung personenbezogener Daten wie der Analyse von Ausleih- oder Recherchevorgängen relevant. Im Sinne der Datensparsamkeit dürfen nur so viele Daten erhoben werden, wie erforderlich sind und diese auch nur so lange wie nötig gespeichert werden. Aus Datenschutzgründen werden die Daten deshalb anonymisiert gespeichert und verarbeitet. Dies schränkt beispielsweise die Empfehlungsdienste ein, da so nur die aufgerufenen oder ausgeliehenen Medien während eines einzelnen Vorgangs analysiert werden, diese jedoch nicht mit früheren Vorgängen der selben Person verknüpft werden können.

Formatvielfalt

TDM kann nur funktionieren, wenn die auszuwertenden Daten in geeigneter Form vorliegen. Dabei kann es verschiedene Hürden geben, sowohl rechtlicher Natur, wenn Daten im Besitz von Personen oder Institutionen sind, sowie technischer Natur, wenn Daten nicht in maschinenlesbarer Form vorliegen, oder zu viele verschiedene (inkompatible) Dateiformate genutzt werden.[8]

Ausblick

Schon heute profitieren Bibliotheken von TDM-Anwendungen, besonders Empfehlungsdienste sind verbreitet. Maschinelle Indexierung wird zumindest vereinzelt eingesetzt, bleibt in der Qualität aber noch weit hinter der intellektuellen Erschließung durch Menschen zurück.[9] Aufgrund des technischen Fortschritts und dem immer zuverlässiger werdenden natural language processing darf man hier jedoch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Doch Bibliotheken sind nicht nur Anwenderinnen, sondern können und sollten ebenfalls Sorge dafür tragen, dass ihre eigenen Bestände für TDM nutzbar sind. Dies wird erleichtert durch § 60d UrhG, aber sollte auch bei der Aushandlung von Lizenzverträgen, bei der Auswahl der anzubietenden Formate von elektronischen Medien wie auch bei der Retrodigitalisierung beachtet werden.

Quellen

[1] Deutsche Nationalbibliothek (2021): Jahresbericht 2020. S.45. Online unter urn:nbn:de:101-2021051859

[2] Mehler, Alexander; Wolff, Christian (2005): Einleitung: Perspektiven und Positionen des Text Mining. In: LDV-Forum, Jg. 20, Nr. 1, S. 1–18. Online unter urn:nbn:de:0070-bipr-1688

[3] Saffer, Jeffrey; Burnett, Vicki. (2014). Introduction to Biomedical Literature Text Mining: Context and Objectives. In Kumar, Vinod; & Tipney, Hannah (Hg.): Biomedical Literature Mining. New York: HumanaPress, Springer. S. 1–7. Online unter doi.org/10.1007/978-1-4939-0709-0_1

[4] Drees, Bastian (2016): Text und Data Mining: Herausforderungen und Möglichkeiten für Bibliotheken. In: Perspektive Bibliothek, Jg. 5, Nr. 1, S. 49-73. Online unter doi.org/10.11588/pb.2016.1.33691

[5] Mönnich, Michael; Spiering, Marcus (2008): Erschließung. Einsatz von BibTip als Recommendersystem im Bibliothekskatalog. In: Bibliotheksdienst, Jg. 42, Nr. 1, 54–59. Online unter doi.org/10.1515/bd.2008.42.1.54

[6] Uhlmann, Sandro (2013): Automatische Beschlagwortung von deutschsprachigen Netzpublikationen mit dem Vokabular der Gemeinsamen Normdatei (GND). In: Dialog mit Bibliotheken, Jg. 25, Nr. 2, S.26-36. Online unter urn:nbn:de:101-20161103148

[7] Okerson, Ann (2013): Text & Data Mining – A Librarian Overview [Konferenzbeitrag]. Herausgegeben von IFLA. Online unter http://library.ifla.org/252/1/165-okerson-en.pdf (Abruf am 29.01.2022)

[8] Brettschneider, Peter (2021): Text und Data-Mining – juristische Fallstricke und bibliotheksarische Handlungsfelder. In: Bibliotheksdienst, Jg. 55, Nr. 2, S. 104-126. Online unter doi.org/10.1515/bd-2021-0020

[9] Wiesenmüller, Heidrun (2018): Maschinelle Indexierung am Beispiel der DNB. Analyse und Entwicklungmöglichkeiten. In: O-Bib, Jg. 5, Nr. 4, S. 141-153. Online unter doi.org/10.5282/o-bib/2018H4S141-153


Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Content Management (Wintersemester 2021/22, Dr. Stefanie Elbeshausen) entstanden.

Die besten Beiträge stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.

Urheberrecht im Kontext von Fan Fictions und RPGs

Beitragsbild

Autor: Simon Kugler


Wie Fan Fictions entstanden und warum sie gegen das Urheberrecht verstoßen


Wie Fan-Fiction-Autoren und RPG-Betreiber mit der geltenden Rechtslage umgehen


Wie sich die Fan-Fiction-Kultur professionalisiert und was aus dieser Entwicklung erwächst


Abschnitt 1 – Der ReichenbaChfall

Altes Konzept – modernes Phänomen

"Handschrift" by Rob van Hilten is licensed under CC BY-NC-SA 2.0
“Handschrift” by Rob van Hilten is licensed under CC BY-NC-SA 2.0

Das Weitererzählen, Verändern oder Umformen bestehender Erzählungen hat eine lange Historie und Tradition.

Im Mittelalter wurden antike Stoffe aufgegriffen und für die bestehende höfische Gesellschaft neu interpretiert und arrangiert. Auch die Artus-Sage wurde vielfach aufgegriffen und in Versform gegossen. Für die eigene Erzählung griff man dabei fast immer auf bereits bestehendes Material zurück. Alles war miteinander verwoben.

Auch Bertold Brechts berühmte Dreigroschenoper ist eine Bearbeitung eines bestehenden Werkes. Der Dramatiker ließ sich von der Beggar’s Opera aus dem Jahr 1728 inspirieren. Einige Lieder, die Brecht in seinem Stück verwendet, stammen zudem von dem spätmittelalterlichen Dichter François Villon. Brecht übernahm sie wortgetreu. Ohne Quellenangabe.[1]

Ein weiteres modernes Beispiel ist der Kosmos von H. P. Lovecraft, der noch zu seinen Lebzeiten durch Erzählungen von befreundeten Autoren, mit denen er rege korrespondierte, angereichert und erweitert wurde.

Fan Fictions und schriftbasierte Roleplaying-Games, die an ein beliebtes Buch, eine Serie oder einen Film anknüpfen, reihen sich also in eine lange Tradition der Stoffadaption ein. Was sie machen ist somit keineswegs neu. Doch aufgrund ihrer Form und der veränderten Bedingungen sind sie doch etwas vollkommen Neuartiges – ein modernes Phänomen. Ein Phänomen, das von Beginn an ein Spannungsfeld erzeugte.

Denn nach wie vor sind die meisten Fan Fictions und RPGs eigentlich illegal.

Wie sich die Fan-Fiction-Kultur entwickelte

Im Jahr 1893 stürzen zwei Männer in den Tod. Die tragische Szene ereignet sich in der Schweiz, aber sie wird vor allem in Großbritannien für große Bestürzung sorgen. Aber auch für Empörung und Unverständnis. Dabei sind die beiden zu Tode gekommenen Männer nicht einmal real. Es sind fiktive Figuren. Der eine ist der »Napoleon des Verbrechens«, der andere der vermutlich schon damals berühmteste Detektiv der Welt – Sherlock Holmes.

'The Death of Sherlock Holmes'
“‘The Death of Sherlock Holmes’ (frontispiece from The Memoirs of Sherlock Holmes, 1894)” by Toronto Public Library Special Collections. Licensed with CC BY-SA 2.0.

Arthus Conan Doyle tötet den Protagonisten seiner Detektivgeschichten und die Tat treibt seine Leser auf die Straße. Öffentlich wird der Tod der literarischen Figur betrauert. Weil Doyle erst 1903 ein Einsehen hat und Holmes von den Toten auferstehen lässt, vernetzen sich die Leser miteinander, um das Gedenken an den Detektiv lebendig zu halten.[2] Damit legen sie den Grundstein für das erste organisierte Fandom. In verlagsunabhängig publizierten Magazinen und Essays werden Figuren und Handlung besprochen, Lücken gefüllt und kontradiktorische Angaben in den Geschichten diskutiert.[3]

Die Begrifflichkeit Fan Fiction etabliert sich in den 1960ern, als das Star-Trek-Universum immer mehr Menschen in seinen Bann zieht und mit Spockanalia das erste Fanzine entsteht, in dem Fans Bilder, Kommentare und eigene Geschichten publizieren.[4]

Seitdem entstanden unzählige weitere Fandoms, basierend auf Filmen, Serien, Büchern oder Comics und sie alle fanden in den 90ern im Internet eine neue Heimat, das mit seinen Möglichkeiten der weltweiten Vernetzung, Interaktion und Publikation optimale Bedingungen für die kreative Fankultur bot.

Verbreitung im Internet

»Heute ist Fan Fiction ohne die zugrunde liegenden digitalen Praktiken der Vernetzung von Dokumenten und Akteuren kaum mehr denkbar.«

Reißmann, Klaas, Hoffmann: Fan Fiction, Urheberrecht und Empirical Legal Studies

Fan Fictions fanden zunächst über fandom-spezifische Foren und Mailinglisten Verbreitung[5], waren aber auch bald schon auf eigenständigen Plattformen zu finden. Dadurch konnten sie mitunter eine große Leserschaft gewinnen. Die größten Plattformen und Archive diese Art, wie die englischsprachigen Seiten ‘Archiv of your own’ (AO3) und ‘FanFiction.net’, haben heute Nutzerzahlen in Millionenhöhe.[3]

Durch die Vernetzung der Community entstehen ständig neue Projekte. Es kommt zu Kooperation oder inhaltlichen Crossovers, bei denen Charaktere aus verschiedenen Vorlagen aufeinandertreffen.

Fan Fictions sind aber nicht die einzige Ausdrucksform literarischer Kreativität von Fans im Internet. In forengestützten Role-Playling Games (RPGs) werden Geschichten aus Sicht einzelner Figuren kollaborativ erzählt. Als Grundlage dient dabei meist ein spezifisches Universum, das durch die verschiedenen Handlungsstränge stetig erweitert, verändert oder neu ausgestaltet wird. Durch den kollektiven Schreibprozess kommt es zu einer Verschmelzung von Autor und Leser und oft auch zu einer starken Identifizierung mit der eigenen Figur.

Die Urheberrechtsproblematik

Durch das Internet wurden Fan Fictions immer mehr zu einem Massenphänomen. Die bereits bestehende Frage, in welchem Rahmen die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material in einem nicht-kommerziellen Kontext praktiziert werden kann, gewann durch diese Entwicklung neue Brisanz. Denn was im Privaten problemlos möglich ist, erhält im Internet eine ganz andere Dimension.

Sobald ein Text der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird, und dazu zählt auch das Publizieren in Foren oder Online-Archiven, fällt er unter geltendes Recht. Und dieses besagt:

»Bearbeitungen oder andere Umgestaltungen des Werkes dürfen nur mit Einwilligung des Urhebers des bearbeiteten oder umgestalteten Werkes veröffentlicht oder verwertet werden.«

§ 23 UrHG

Dieser Schutz gilt bei literarischen Werken nicht nur für die Gesamtdarstellungen, sondern auch für einzelne Figuren, sofern deren Darstellung charakteristisch für das Werk ist. Gemeint sind damit handelnde Figuren mit Wiedererkennungswert, wie bpsw. Harry Potter oder Bella Swan, aber auch Nebenfiguren, wie Severus Snape oder Charlie Swan, Bellas Vater.

»Der Gestaltenschutz der Rechtsprechung honoriert somit die individuelle
Konzeption einer fiktiven Figur.«

Claudia Summerer: “Illegale Fans”

Allerdings gibts es unter Juristen eine differenzierte Debatte darüber, wie eng oder weit der Gestaltenschutz gefasst werden kann und sollte.[6] Für Fan-Fiction-Autoren und RPG-Autoren ist diese Uneindeutigkeit ein Unsicherheitsfaktor, da im Zweifelsfall unklar bleibt, ob bspw. bereits die Zuschreibung bestimmter Charakteristiken für eine bestimmte Figur den Gestaltenschutz berührt oder nicht.

Mit dieser Problematik befasst sich auch Rechtsanwalt Christian Solmecke in seinem Video zum Thema Urheberrecht und Fan Fiction.

 

Abschnitt 2 – Please Don’t Sue ME

Umgang mit Rechtsnormen und Schutzrechten

In der Fan-Fiction-Community (RPGs mit eingeschlossen) herrschte lange die Annahme vor, sich in einer rechtlichen Grauzone zu bewegen. Mitunter wird auch heute noch vereinzelt davon ausgegangen.

Gründe für diese Annahme waren und sind zum einen Differenzen zwischen verschiedenen nationalen Rechtsnormen, wie dem deutschen Urheberrecht und dem amerikanischen Copyright Law, aber auch einzelne Aspekte der jeweiligen Gesetze.

Das Urheberrecht unterscheidet bspw. zwischen freier Benutzung und unfreier Bearbeitung.[7] Die freie Benutzung greift immer dann, wenn ein urheberrechtlich geschütztes Werk lediglich als Inspirationsquelle verwendet wird und das neu entstandene Werk selbst urheberrechtlich schutzfähig ist. Dafür müssen beide Werke jedoch ausreichend unterschiedlich sein. Trifft dies zu, dann gilt:

»Ein selbständiges Werk, das in freier Benutzung des Werkes eines anderen geschaffen worden ist, darf ohne Zustimmung des Urhebers des benutzten Werkes veröffentlicht und verwertet werden.«

§ 24 UrhG

 

Ab wann sich zwei Werke ausreichend voneinander unterscheiden, ist allerdings nicht näher bestimmt. Es sollte daher nicht verwundern, dass die freie Benutzung von Fan-Fiction- und RPG-Autoren im Zweifelsfall weiter gefasst wurde und wird als von Urheberrechtsinhabern.

Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass bereits die Erwähnung charakteristischer Handlungsorte oder Nebenfiguren, selbst wenn der Rest des Werkes eindeutig eine kreative Eigenleistung darstellt, dazu führen kann, dass das gesamte Werk nicht mehr im Einklang mit dem Recht auf freie Benutzung steht.

E. L. James, Autorin von Fifty Shades of Grey, änderte aus einem ähnlichen Grund, noch bevor ihre Geschichte als Buch publiziert wurde, die Namen ihrer Protagonisten, die an Edward Cullen und Bella Swan angelegt waren, ab.

Dem Gestaltenschutz, der nicht näher definierten Trennlinie zwischen freier Bearbeitung und unfreier Benutzung, sowie weiteren rechtlichen Unsicherheiten wird durch die gängige Praxis Tribut gezollt, in einem Disclaimer auf die Rechteinhaber des Ausgangsmaterials zu verweisen und sich von allen Eigentumsansprüchen an den verwendeten Figuren und übernommenen Inhalten freizusprechen.

Diese Disclaimer, egal welcher Art, haben jedoch keine rechtliche Gültigkeit und schützen im Zweifelsfall nicht vor einer Abmahnung oder Anklage. Diese Tatsache ist auch bereits seit langem in der Community bekannt, dennoch werden Disclaimer standardmäßig verwendet, weil sie a) zum guten Ton gehören b) den Schöpfer des zugrundeliegenden Werks würdigen und c) nach außen signalisieren, dass sich die Autoren bewusst sind, dass sie ein urheberrechtlich geschütztes Werk als Grundlage für ihre eigenen Texte verwenden und es sich somit nicht heimlich “aneignen”.

Die Urheberrechtsreform

Auch die Urheberrechtsreform, die 2018 vom EU-Ministerrat auf den Weg gebracht und im März 2019 vom EU-Parlament beschlossen wurde und bis zum 07. Juni 2021 in nationales Recht umgesetzt werden muss, half nicht dabei, die bereits bestehenden Unsicherheiten auszuräumen. Zwar waren Fan-Fiction- und RPG-Autoren von der Reform allenfalls indirekt betroffen, bedingt durch den allgemeinen Aufschrei im Internet und den massiven Protest, der sich sowohl im Digitalen als auch auf der Straße formierte, wurde allerdings ein neues Bewusstsein für geltende Rechtsnormen und bestehende Probleme geschaffen.

Aber auch außerhalb der Community geriet durch die Urheberrechtsreform einiges in Bewegung. Fan Fictions wurden bspw. im Kontext der Grundsatzdiskussion über das Urheberrecht in Bezug auf Mashups und Remixes thematisiert[8] oder zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.

An der Universität Siegen befasste sich eine Projektgruppe im Rahmen des Sonderforschungsbereichs “Medien der Kooperation” am Beispiel von Fan Fiction mit den sozialen und juristischen Rahmenbedingungen kooperativen und derivativen Werkschaffens im Netz. Die Projektleiterin Dr. Dagmar Hoffmann (Professorin für Medien und Kommunikation) kommt zusammen mit Dr. Wolfgang Reißmann dabei zu folgender Einschätzung:

»Zwar suggeriert die derzeitige Situation – zumindest im Bereich Fan
Fiction – eine Koexistenz der kreativen Fans, die gewisse rote Linien nicht überschreiten, und der Medienindustrie, die von weitgehender Verfolgung absieht. Dieses fragile Nebeneinander kann letztlich jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass für die Fans Rechtsunsicherheit besteht und sie im Zweifelsfall, wenn ihr Handeln nicht in die Verwertungs- und Marketingstrategien der großen Medienunternehmen passt, rechtlich am „kürzeren Hebel“ sitzen.«

Selbstbestimmung in Fan-Fiction-Kulturen. In: M&K, Jahrgang 66 (2018), Heft 4.

Die beiden Forscher äußern im Weiteren ihre Hoffnung, dass die wissenschaftliche Betrachtung eine produktive Grundlage für die bestehende Auseinandersetzung bieten wird.

Derzeit zeigen sich die meisten Autoren und Verlage aufgeschlossen gegenüber dem kreativen Schaffen der Fans. Ohne eine Sicherheiten schaffende Reformierung des geltenden Urheberrechts auf nationaler Ebene bleibt die Fan-Fiction-Kultur damit aber abhängig vom guten Willen und der Duldung der Urheberrechtsinhaber.

Dass eine solche Toleranz keinesfalls selbstverständlich ist, hat die Vergangenheit gezeigt.

Abschnitt 3 – Trends und Herausforderungen

Wie Autoren die Fan-Fiction-Kultur bewerten

Zu Beginn des neuen Jahrtausends spitzte sich der Konflikt zwischen Rechteinhabern und Fan-Autoren zu. Es wurde mit Abmahnungen gedroht und vereinzelt kam es auch zu juristischen Auseinandersetzungen.[9] Einzelne Autoren ging es darum, die alleinige Deutungshoheit über ihr Schaffenswerk zu behalten, andere fürchteten Plagiate und Umsatzeinbußen durch Fan Fictions.

Die kommerzielle Verwertung von Fan Fictions und RPG-Inhalten spielte allerdings weder zum damaligen Zeitpunkt noch danach eine relevante Rolle. Auch Plagiate blieben eine absolute Seltenheit. Stattdessen erkannten große Verlage und Markeninhaber, dass die Fan-Fiction-Kultur vor allem positive Effekte hervorruft, bspw. indem sie zur Bekanntheit eines Werkes beiträgt oder für eine langfristige Kundenbindung sorgt.[9]

Das veränderte die Wahrnehmung der Fan-Fiction-Kultur, die nun weitaus positiver bewertet und auch von einigen äußerst populären Autoren, wie J. K. Rowling, Stephanie Meyer oder Terry Pratchett, als Würdigung ihrer eigenen Werke verstanden wurde. Das führte im Allgemeinen zu einem weniger konfrontative Umgang mit Fan-Fiction- und RPG-Autoren.

Trotzdem befassen sich auch aufgeschlossene Schriftsteller meistens nicht direkt mit den Texten ihrer Fans, zum einen weil sie mögliche Rechtsstreitigkeiten von vorneherein vermeiden wollen, aber auch, um nicht in einen Interessenskonflikt zu geraten. Im Regelfall bleiben Fan Fictions daher bewusst unbeachtet. Die meisten erfolgreichen Autoren sind sich allerdings ihrer schreibenden Fans bewusst.

Fortschreitende Professionalisierung

Inzwischen ist aber nicht nur die Außenwahrnehmung von Fan Fictions eine andere, auch die Fan-Fiction-Kultur hat sich stetig verändert und weiterentwickelt. Durch neue Plattformen, wie Wattpad, aber auch ein gewandeltes Selbstverständnis der Autoren befindet sich die Community in einem Prozess der Professionalisierung.

Hinter großen Online-Archiven und Plattformen aber auch kleineren RPG-Foren stehen Administratoren- und Support-Teams, die sich um den technischen Unterbau kümmern. Moderatoren betreuen die Community, kontrollieren den Einhalt der Regeln und schlichten Streitigkeiten. Archive of Our Own bietet seinen Mitgliedern im Einzelfall sogar Unterstützung bei Rechtsstreitigkeiten.

»We are committed to defending fanworks against legal challenges. Our position on transformative fanworks is detailed in the OTW FAQ. We have legal resources and alliances on which we can draw. However, that is not a guarantee that the organization can or will fight each battle. The Board will take into account a variety of factors, both legal and otherwise, in responding to a legal challenge.«

AO3 – Terms of Service – What we believe

"Spend" by 401(K) 2013
“Spend” by 401(K) 2013. Licensed with CC BY-SA 2.0.

Diese Arbeit wird entweder durch Spenden finanziert (z. B. bei AO3) oder durch Werbeeinnahmen (z. B. bei Wattpad). Generell ausgeschlossen ist jedoch weiterhin, dass die Autoren mit ihren Geschichten Geld verdienen. An diesem Grundsatz, der aufgrund der urheberrechtlichen Bestimmung eigentlich nicht verhandelbar ist, wird derzeit jedoch gerüttelt. Auf Patreon suchen inzwischen auch vermehrt Fan-Fiction-Autoren nach monetärer Unterstützung, was in der Community recht kritisch gesehen wird, weil befürchtet wird, dass, sollten immer mehr Autoren diesem Beispiel folgen, die Duldung von Fan Fiction durch die Rechteinhaber auf’s Spiel gesetzt wird.

Für die großen Plattformen ist dies ebenfalls ein Problem. Bei AO3 ist die Verbreitung von kommerziellen Produkten und Aktivitäten bspw. generell untersagt. Bereits die Verlinkung auf Patreon ist in diesem Kontext hochproblematisch, weshalb es immer wieder zur Sperrung von Accounts kommt. Letztlich können aber auch die Plattformbetreiber die Nutzung von Patreon nicht unterbinden.

Im Bereich der RPGs ist diese Entwicklung eher irrelevant, da an den kollaborativ erzählten Geschichten kein einzelner Autor die Rechte daran für sich allein beanspruchen und auf diesem Wege monetarisieren könnte.

Ob die Nutzung von Patreon und ähnlicher Angebote daher zu einem Problem für die Fan-Fiction-Kultur an sich wird, ist zumindest im Moment noch nicht klar. Zweifelsohne wird diese Entwicklung aber zu neuerlichen Debatten über die derzeit geltenden rechtlichen Bestimmungen führen und gegebenenfalls sogar eine juristische Nachjustierung erzwingen.

Die Urheberrechtsreform ist zwar erst vor 2 Jahren beschlossen worden und wird erst in diesem Jahr in nationales Recht umgesetzt, das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie auch auf der Höhe der Zeit ist.


QUELLEN
[1] Ullstein Buchverlage: I love writing: Plagiat oder Inspiration? Ausleuchtung einer Grauzone

[2] Jennifer Keishin Armstrong: How Sherlock Holmes changed the world (2016)

[3] Reißmann, Wolfgang; Klaas, Nadine; Hoffmann Dagmar: Fan Fiction, Urheberrecht und Empirical Legal Studies. IN: POP. Kultur und Kritik, Heft 10, S. 158 (2017)

[4] Maria Jose and John Tenuto: Spockanalia — The first Star Trek Fanzine (2014)

[5] Reißmann, Hoffmann: Selbstbestimmungen in Fan Fiction Kulturen. In: M&K, Jahrgang 66, Heft 4, S. 469 (2018)

[6] Summerer, Claudia: “Illegale Fans”, S. 48-49 (2015)

[7] Reißmann, Wolfgang; Klaas, Nadine; Hoffmann Dagmar: Fan Fiction, Urheberrecht und Empirical Legal Studies. IN: POP. Kultur und Kritik, Heft 10, S. 162 (2017)

[8] Djordjevic, Valerie: Mashups, Remixes, Samples. In: Dossier Urheberrecht, S. 103 (2018)

[9] Reißmann, Wolfgang; Hoffmann, Dagmar: Selbstbestimmungen in Fan Fiction Kulturen. In: M&K, Jahrgang 66, Heft 4, S. 470 (2018)

Beitragsbild

“Urheberrecht” by Skley. Licensed with CC BY-ND 2.0.


Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Content Management (Wintersemester 2020/21, Prof. Dr.-Ing. Steinberg) entstanden. Die besten Beiträge stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.

Design Thinking: Volle Kreativität voraus

Beitragsbild Design Thinking

Oder: It’s not about the design, it’s about the thinking!

Autorin: Katharina Kroupa 


„Man kann über Design Thinking noch so viel Positives erzählen, die Arbeitsweise und ihre Wirkung erklären: Um sie wirklich zu verstehen, muss man sie selber hautnah miterlebt haben.“

 Marcel Plaum, VP Terminal Development Fraport

Na, macht dich das neugierig zu erfahren, was Design Thinking ist? Du hast den Begriff nun schon öfter gehört, aber noch keine Idee, was dahinter alles steckt?

Dann bist du hier genau richtig! Ich bringe dir in diesem Beitrag die Innovationsmethode Design Thinking näher. Was dich alles erwartet im Überblick:

 

Grundsätze des Design Thinkings

Stell dir vor, du arbeitest – sagen wir mal – in einer großen Bibliothek. Ihr stellt Nutzer:innen Medien zur Verfügung, bietet diverse Dienstleistungen an und außerdem kann man bei euch auch vor Ort arbeiten. Eure Bibliothek wird als Lernort grundsätzlich gern genutzt, aber ihr merkt, dass es Verbesserungspotenzial gibt. Euer Gebäude ist schon älter, ebenso die Einrichtung und ihr möchtet den Lernraum für eure Nutzer:innen attraktiver gestalten. Und so bildet sich ein Team aus Mitarbeiter:innen, die sich beratschlagen, was einen modernen Lernraum ausmacht. Eine Kollegin schlägt vor, weitere Computer zur Nutzung anzuschaffen, ein anderer ist der Meinung, dass voll ausgestattete Gruppenarbeitsräume her müssen. Und so suchen Bibliotheksmitarbeiter:innen untereinander nach geeigneten Lösungen.

Doch wofür eigentlich? – Na für ein neues Raumkonzept! – Okay…

Aber für wen eigentlich? – Na für die ganzen Benutzer:innen der Bibliothek!

– Ahaaa..! Aber wäre es da nicht sinnvoll, diese Personen erstmal nach ihrer Meinung zu fragen und sie miteinzubeziehen, wenn man doch für genau diese eine Lösung sucht?

Und damit sind wir beim ersten Grundsatz der Design Thinking Methode, der in jeder Phase des Innovationsprozesses zentral ist: Der Mensch als Inspirationsquelle.

Der Gedanke des Design Thinking ist, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung dann richtig gut werden kann, wenn die Bedürfnisse der Zielgruppe richtig ermittelt und bedient werden. Dazu wird diese Zielgruppe aktiv in den Innovationsprozess miteingezogen.[1] Wie das geschieht, erfährst du in weiter unten im Beitrag.

Ein weiterer Grundsatz der Methode ist das Bilden und Zusammenarbeiten innerhalb multidisziplärer Teams. Die Idee hierhinter ist, dass Menschen verschiedener Disziplinen bzw. Fachrichtungen, ihre unterschiedlichen Erfahrungen in den Ideenprozess einbringen und so gemeinsam eine (bessere) Lösung für das Problem finden können. Diversität in Geschlecht, Alter, Fachrichtung ist hier zielführend. Meist bestehen diese Teams aus 4-6 Teilnehmer:innen, den sogenannten Design Thinkers. Noch unerfahrene Teams werden dazu von ein bis zwei Moderator:innen beim Prozess unterstützt.[2]

Die einzelnen Mitglieder multidisziplinärer Teams entwickeln gemeinsam Ideen.
Quelle: giphy

Da bei diesem Zusammenspiel unterschiedlicher Personen schnell das Ziel – nämlich das Finden einer zielgruppenorientierten Lösung – aus den Augen verloren werden kann, ist es wichtig, dabei einem strukturierten Prozess zu folgen.[3] Das bringt uns zum nächsten Inhaltspunkt dieses Beitrags.

Wie läuft der Prozess der Methode ab?

Der Prozess des Design Thinking besteht aus aufeinander folgenden Phasen. Die Phasen bauen aufeinander auf. Erst, wenn eine Phase abgeschlossen ist, kann mit den dabei entstandenen Ergebnissen in der nächsten Phase weitergearbeitet werden.

In allen Phasen ist die Zielgruppe im Fokus. Innerhalb der ersten drei Phasen (Verstehen, Beobachten, Point of View) empathisiert das Team mit der Zielgruppe. Es versucht das zentrale Problem zu verstehen und zu definieren. In den darauffolgenden Phasen (Ideation, Prototyping, Testen) werden Ideen zur Problemlösung gesammelt und konkretisiert. Prototypen werden erstellt und aus Nutzersicht oder von tatsächlichen Nutzer:innen getestet.

Klicke auf die Info-Buttons der verschiedenen Phasen, um Einzelheiten zu erfahren:

Im besten Fall wird dieser Prozess einmal vom Anfang bis zur Entscheidung durchlaufen. Fallen den Testnutzer:innen in der Testphase allerdings Schwachstellen auf oder sie sind in sonst einer Weise nicht zufrieden mit der Lösung, müssen vorherige Phasen wiederholt werden. Beispielsweise werden in der Ideation-Phase dann noch einmal diverse Ideen gesammelt. Daraus werden dann wieder vereinzelte Lösungsansätze ausgewählt, sodass aus diesen nachfolgend ein Protoyp entwickelt wird. Oder die testende Zielgruppe fühlt sich insgesamt noch nicht ausreichend verstanden. Dann beginnt der Prozess erneut beim Verstehen.[4]

Das wird so lange wiederholt bis sich das Team Schritt für Schritt der idealen Lösung angenähert hat. Diesen Vorgang nennt man Iteration. Demnach wird der Prozess des Design Thinking auch als iterativer Prozess bezeichnet.[5]

Welche Voraussetzungen und Tools unterstützen den Innovationsprozess?

Aus dem vorherigen Abschnitt kennst du nun die einzelnen Phasen des Design Thinking Prozesses. Aber wie oder wodurch kann dieser Prozess unterstützt werden? Und wie fördert man die Kreativität am besten?

Die folgenden Abschnitte geben Einblick über die Voraussetzungen für einen gelungenen Innovationsprozess sowie Beispiele für nutzbare Tools zur Kreativitätsförderung[6]:

Wieso sich Design Thinking in jedem Lebensbereich lohnt

Die Methode findet Anwendung in verschiedenen Bereichen und zu verschiedenen Themen. Beispielhaft werden nachfolgend ihr Nutzen und ihre Anwendbarkeit in einer Tabelle dargstellt:

Nutzen Anwendbarkeit
nachhaltige Teamentwicklung Aufbau von Kundenverständnis
effizientere Innovationsprozesse durch schnelles Feedback Gestaltung neuer Produkte und Dienstleistungen
Kundenloyalität steigern durch Integration Optimierung von Organisationsprozessen
geringe Kosten Erstellen von Marketingkampagnen
Tabelle: Nutzen und Anwendbarkeit von Design Thinking

Als Innovationsmethode definiert sich Design Thinking unter anderem über seine Anwender:innen. Da diese und ihre Probleme sehr unterschiedlich sein können, eignet sie sich für das Finden von Lösung in jedem Lebens(Problem-)bereich.

Wie Bosch Design Thinking für User Experience nutzt

Auch bekannte Firmen nutzen mittlerweile die Design Thinking Technik zur Lösung verschiedenster Probleme oder zur Entwicklung neuer Produkte.

Eine davon ist Bosch. Das Unternehmen nutzt die Technik für eine enge Zusammenarbeit mit ihrer Zielgruppe. Im nachfolgenden Video geben Bosch-Mitarbeiter Einblick darin, wie die Methode in der Firma umgesetzt wird.

Youtube-Video: Design-Thinking bei Bosch – Zwischen Post-Its, Lego und Fritz-Kola[7]

FazitIts’s not about the design

it’s about the thinking!

Die Angst vor Fehlern bringt Menschen dazu, die Risiken im Fokus zu haben – nicht die Möglichkeiten!

Aber aus Fehlern lernt man. Design Thinking gibt den Raum für diese offene Denkweise in einem geführten Prozess. Jeder Prozess-Teil führt zu klaren Ergebnissen, mit denen der nächste Prozess-Schritt beginnt.

Obwohl jede Design Thinking Aktivität darauf ausgerichtet ist, die Erfahrungen der Mitmenschen zu verstehen, verändert sie auch die Erfahrungen und Denkweisen der Innovatoren.


Quellen:

DGO (2017): Der Design Thinking Prozess. In 6 Schritten zum Produkt. Online unter: https://blog.dgq.de/der-design-thinking-prozess-in-6-schritten-zum-produkt/ [Abruf am 31.01.2021]

FAZ (2018): Design-Thinking bei Bosch: Zwischen Post-Its, Lego und Fritz-Kola. Youtube. Online unter: https://www.youtube.com/watch?v=F184mC8K2HI&feature=youtu.be

Kreutzer, Ralf T. (2018): Toolbox für Marketing und Management. Kreativkonzepte, Analysewerkzeuge, Prognoseinstrumente. Berlin: Springer. DOI: doi.org/10.1007/978-3-658-21881-2

Plattner, H.; Meinel, C. u. Weinberg, U. (2009): Design Thinking. Innovation lernen, Ideenwelten öffnen. München: mi.

Schallmo, Daniel (2017): Design Thinking erfolgreich anwenden. So entwickeln Sie in 7 Phasen kundenorientierte Produkte und Dienstleistungen. Wiesbaden: Springer Gabler. DOI: doi.org/10.1007/978-3-658-12523-3


Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Content Management (Wintersemester 2020/21, Prof. Dr.-Ing. Steinberg) entstanden. Die besten Beiträge stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.

DOI: Ein digitaler Objektidentifizierer

Beitragsbild DOI

Autorin: Sabine Volkmer


In diesem Beitrag geht es hauptsächlich um die Frage:
Was ist ein digitaler Objektidentifizierer und wozu ist er gut?

Inhalt:

Offenbar muss heutzutage fast alles mit Hilfe einer Identifikationsnummer zugeordnet werden. Selbst der Mensch. Jeder kennt z. B. mehr oder weniger auswendig seine eigene, ihm individuell zugewiesene Steuer-, Matrikel- oder Personalausweisnummer. Im Bibliothekswesen und im speziellen bei den Büchern nennt sich diese ISBN (International Standard Book Number) und bei den Zeitschriften ISSN (International Standard Serial Number). Jeder, der sich auch nur sporadisch in Bibliotheken aufhält, hat diese gesehen. Jedoch weiß keiner so genau wie der DOI aufgebaut ist. Der DOI – ausgeschrieben als digitaler Objektidentifizierer verhält sich ähnlich wie eine ISBN/ISSN, weil er statt einem Buch oder einer Zeitschrift ein digitales Objekt eindeutig identifiziert.

Dieser Blogbeitrag handelt von der Geburtsstätte der DOI in den Registrierungsagenturen bis zum Zielobjekt – dem digitalen Objekt. Die drei Buchstaben „D-O-I“ stehen für „Digital Object Identifier“ (Digitaler Objektidentifizierer). Diese Identifikationsnummer gehört jeweils zu einem digitalen Objekt. Dies können u.a. Texte oder digitale Forschungsdaten sein. Aber wozu ist eine Zuordnung überhaupt nötig und warum werden DOIs für das wissenschaftliche Arbeiten so dringend gebraucht?

Studierende wissen, dass alle von ihm zitierten Stellen sich auch im Literaturverzeichnis wieder gefunden werden müssen. Da im wissenschaftlichen Bereich dauerhafte Zitatensicherheit gefordert ist und DOIs sich nicht wie URLs verändern, werden diese anstelle von URLs für Literaturverzeichnisse gemeinhin empfohlen. So können Belege auch nach Jahren überprüft werden, weil auf digitale Objekte nachhaltig und eindeutig zugegriffen werden kann. Jedoch ist dies nicht immer der Fall. So gesehen wird eine DOI für die Identifizierung von physischen, digitalen oder anderen Objekten benutzt und führt den Nutzer direkt zum endgültigen Speicherort des bezeichneten Objektes.

DOI-Vergabe

Es haben jedoch noch nicht alle akademischen Texte eine DOI Nummer auch erhalten und erst seit dem Jahre 2000 werden DOIs für Onlineartikel aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften vergeben.[1]EBooks haben ebenfalls in den meisten Fällen eine DOI. Auch verwenden viele wissenschaftliche Verlage DOIs zur persistenten Adressierung ihrer Artikel.[2] Persistenz bedeutet in diesem Fall, dass das digitale Objekt überall wiedergefunden werden kann. Doch wie werden diese nun vergeben? Wird da gewürfelt oder einfach wilde Zahlenreihen ausgelost?

Die Vergabe von DOIs werden von einer amerikanischen Non-Profit-Gesellschaft betrieben. Inzwischen beträgt die Zahl der vergebenen DOIs mehrere Millionen. Die oberste Organisation der DOI ist die „International DOI Foundation“ (IDF). Diese vergibt Lizenzen an über 10 weltweite DOI-Registrierungsagenturen, von denen DOIs erworben werden können. Die wichtigsten Hauptagenturen sind: „Crossref“, „mEDRA“, „Datacite“ (scientific data sets). Von „DataCite“ wird der DOI-Registrierungsservice für Forschungsdaten zur Verfügung gestellt.[3] Die Verteilung der DOIs erfolgt ausschließlich durch die DOI-Registrierungsagenturen, die eine Lizenz von der IDF erworben haben. Somit kann sichergestellt werden, dass Standards von der IDF, eingehalten werden.

Innovation in Bibliotheken: Deichman Bibliothek Oslo

Beitragsbild Innovation in Bibliotheken

Autorin: Merle Stegemeyer


“Wir leben in einer postdigitalen Situation. Die Leute wollen sich wieder real begegnen, öffentliche Räume werden wieder wichtiger.”[4]

– Reinert Mithassel, Leiter der Biblio Tøyen

Reinert Mithassel, Leiter der Biblio Tøyen in Oslo, spricht damit wohl nicht nur die andauernde Corona Pandemie an, sondern äußert den Wunsch vieler Menschen ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen wieder näher zu kommen. Auch wenn die Corona Pandemie uns sicherlich in Hinblick auf Digitalisierung in (Hoch-) Schulen und am Arbeitsplatz große Schritte nach vorn gebracht hat, vermissen und beklagen wir doch, wie sehr uns die sozialen Kontakte fehlen.

Wie aber kann öffentlicher Raum so gestaltet werden, dass Menschen hier Zeit verbringen wollen? Es sind dabei insbesondere die Biblio Tøyen und die 2020 neu eröffnete Bjørvika Bibliothek zu nennen. Sie zeigen uns zwei zukunftsweisende Wege wie das Bibliothekswesen aussehen kann.

Deichman Biblio Tøyen

Die eigentlich in einem Problemviertel liegende Jugendbibliothek Biblio Tøyen steht dem Neubau im entstehenden neuen Kulturhafen Oslos in nichts nach. In Zusammenarbeit mit jungen Osloern und dem niederländischen Architekten/Creative Guide Aat Vos wurde die Bibliothek neu eingerichtet und umgestaltet.[11] Die Idee hinter der Umgestaltung bestand darin, ein Kulturhaus zu schaffen, das Jugendlichen ihren Bezug zur Realität nicht verlieren lässt. Denn durch die immer schneller werdenden Modernisierungen und die rasante Entwicklung der Gesellschaft kann ein solcher öffentlicher Rückzugsort für Jugendliche einen Ankerplatz bieten.[11]

So entstanden in alten, ausrangierten Kleinlastern und Seilbahnkabinen kleine Oasen der Ruhe und Orte zum Lesen. Ebenso Nester aus Kissen oder umfunktionierte Schubkarren dienen als Plätze zum Entspannen oder zum Lesen. Des Weiteren verleihen die vielen schwebende Elemente diesem Ort eine unglaubliche Leichtigkeit.[8][11]

Eltern und Erwachsenen ist der Zugang ausdrücklich nicht erlaubt, sodass die 10- bis 15-Jährigen hier ihre ganz eigenen Erfahrungen mit ihrer Freiheit, Umgebung und eben den Büchern machen können. Diese dadurch entstehende Wohnzimmeratmosphäre dient der Inspiration und lässt seine jugendlichen Besucher viel Freiraum. Dies wird zudem dadurch unterstützt, dass die Räumlichkeiten der Biblio Tøyen auch ohne Bibliothekspersonal zugänglich sind. [8]

Begib Dich auf einen kleinen Rundgang durch die Biblio Tøyen.[6]

Tutorial: Ein Tag mit Bobby

Beitragsbild Tutorial zur Animation: Ein Tag mit Bobby

Autor*in: Julia Solohub 


Animation anschauen

Quellcode (Zip-Archiv zum Download)

Dieser Beitrag ist ein Tutorial zu der Animation „Ein Tag mit Bobby“ bei dem auf die Details zum Code, Inhalt, Besonderheiten, das Konzept und Schwierigkeiten eingegangen wird. Die Bilder dienen zur Veranschaulichung und Nachvollziehbarkeit und sind anklickbar, sodass man diese in Vollbildmodus und besserer Auflösung betrachten kann.

Inhaltsverzeichnis

Das Konzept

Die Animation ist ein Storytelling, bei dem der User mit Hilfe von Buttonklicks durch die einzelnen Szenen geleitet wird.  Dieser begleitet den Hauptcharakter Bobby durch den Tag und führt verschiedene Anweisungen durch, die Bobby in der Sprechblase gibt. Diese können durch einen Buttonklick realisiert werden. Sobald der User auf einen Button klickt, wird entweder die Szene gewechselt oder ein visueller Effekt erzeugt.

Das Ziel ist es mit dem User eine Interaktion zu starten, wobei dieser den Ablauf der Animation lenkt. Der User wird zu Beginn auch direkt von Bobby mit dem Namen angesprochen und aufgefordert mit ihm den Tag zu verbringen.

Die Idee eine Animation mit Hund(en) zu erstellen, kommt von der persönlichen Liebe zu Tieren und insbesondere zu Hunden. Die kindliche und amüsante Darstellung soll den User animieren und erfreuen. Die Hintergrundmusik sorgt für eine zusätzliche entspannte Atmosphäre, die die Stimmung der Animation unterstützt. Der User kann sich somit entspannen, zurücklehnen und die Animation genießen.

Aufbau

Die Animation ist in vier Szenen aufgeteilt:

  1. Start-Szene (div class=“ story_start_scene“)
  2. Bobby im Wohnzimmer (div-class= „dog_in_livingroom_scene“)
  3. Bobby im Park (div class=”background_image_park_day”)
  4. Schluss-Szene bei der Bobby im Park nachts ist (div class=”dog_in_park_night”)

Start Szene

Bei der Start Szene sieht man den schlafenden Bobby auf einem Teppich ohne jeglichen Hintergrund, das sich zu den restlichen Szenen unterscheidet. Der Grund dafür ist, dass man zum einen den beweglichen und farbwechselnden Hintergrund auf sich wirken lassen kann und zum anderen sollte es schlicht gehalten werden, damit der Wechsel zu den Hauptszenen spannender gestaltet wird. Zudem soll der Fokus zu Beginn auf dem Hauptcharakter liegen. Mit dem Buttonklick auf „Aufwecken“ startet die ganze Animation.

Start Szene

Zweite Szene

In der zweiten Szene befindet sich Bobby im Wohnzimmer, wo er zuvor auf dem Teppich geschlafen hat. Der User hat ihn aufgeweckt und nun fragt Bobby ihn nach seinem Namen. Die Abfrage passiert zwischen der ersten und der zweiten Szene, die mit Hilfe von JavaScript erzeugt wurde. Je nachdem welchen Namen der User eingibt, erscheint dieser in dem Begrüßungstext in der Sprechblase. Hier wird der User aufgefordert die Anweisungen von Bobby durchzuführen. In dieser Szene soll der User mit Bobby in den Park gehen.

Zweite Szene
Zweite Szene

Dritte Szene

Die dritte Szene spielt sich im Park tagsüber ab in den mehrere Aktionen passieren. Zu Beginn sieht man den Park, in dem sich ein Grill und Bobby befinden. Bobby weist darauf hin, dass es vom Grill sehr gut riecht und er gerne einen Hot Dog haben möchte. Dieser Bitte kann der User nachgehen, indem er auf den langsam erscheinenden Button „Hot Dog geben“ klicken kann. Sobald dies gemacht wurde, erscheint ein animierter Hot Dog, der vom Grill aus zu Bobby in einer 360 Grad Drehung geworfen wird. Daraufhin bedankt sich Bobby und gibt den nächsten Hinweis, dass er seinen Freund Bello sieht und mit ihm Ball spielen möchte.

Dritte Szene
Dritte Szene

Auch hier kann der User der Anweisung nachgehen, indem er auf den nächsterscheinenden Button „Mit Bello spielen“ klickt. Hier erfolgt die nächste Animation, bei der sich Bello und Bobby den Ball zu werfen. Dabei springen beide versetzt hoch und werfen den Ball mit ihrem Kopf einander zu. Nun erscheint der fünfte Button „Weiter“, der den User darauf hinweist, dass danach die nächste Szene erscheint.

Vierte Szene

Vierte Szene
Vierte Szene

Die vierte und letzte Szene findet in dem selben Park statt. Jedoch ist es schon spät geworden und Bobby ist müde. Er macht vor Freude Rückwärtssaltos und bedankt sich für den großartigen Tag, den er mit dem User erlebt hat. Auch hier weist Bobby daraufhin, dass er müde und erschöpft ist. Hier ist es Zeit sich von Bobby zu verabschieden und ihm eine Gute Nacht zu wünschen.

Letzte Szene
Letzte Szene

Mit dem Buttonklick kann man dies tun, wobei das Bild von Bobby in den ursprünglich schlafenden Zustand zurückgebracht wird. Es taucht ein Eyecatcher auf, der zoomt und sich hin und her in verschiedene Winkel dreht. Dies ist der Abschluss der Animation, der durch den animierten Text „Gute Nacht, Bobby“ kenntlich gemacht wird. Der letzte Button unterscheidet sich in der Erscheinungsweise von allen anderen, denn dieser macht auf sich Aufmerksam, indem sich dieser hin und her bewegt und dabei vertikal spiegelt. Der Grund für diese Erscheinungsweise ist das Aufmerksam machen, dass ab hier keine neue Szene erscheint, sondern alles nochmal vom Anfang beginnt. Somit ermöglicht dieser Button die Animation nochmal neu zu starten

Der Code

Für die Animationen wurden HTML5, CSS3 sowie JavaScript und jQuery benutzt. HTML5 wurde für das Grundgerüst und Aufbau, CSS3 für die Animation sowie das Styling und JavaScript bzw. jQuery für das Auslösen/Verstecken verschiedener Animationsobjekte benutzt.

Allgemeine Einstellungen

In der ID „animation_start“ in HTML5 spielt sich die gesamte Animation ab. Die jeweiligen Szenen sind in einzelne div-classes unterteilt in denen die dazugehörigen Objekte enthalten sind. Die div-classes sind nach den Szenarien benannt, das das Erkennen der Inhalte vereinfacht.

<div id="animation_start"class="whole_animation"> <!--ID der gesamten Animation-->
      <div class="story_start_scene"><!--Erste Szene: Startbildschrim-->
         <img src="sleeping_dog.png" id="sleep"/>
         <img src="carpet.png" id="carpet"/>
       </div>
    
       <div class="dog_in_livingroom_scene"> <!---Zweite Szene: Bobby im Wohnzimmer Szene samt Begrüßung-->
          <div class="living_room_background">
            <img src="room.png" class="backgroundimage_livingroom" style="visibility: hidden;"/>
           </div> 
           <div class="dog_character">
             <img src="standing_dog.png" id="hello_dog" style="visibility: hidden;"/>
             <img src="sprechblase.png" id="speak1" style="visibility: hidden;"/> 
             <p id="welcome_text" style="visibility: hidden;">Hallo! Ich bin Bobby. Lass uns den Tag zusammen verbringen.</p>
           </div>
       </div>

       <div class="dog_in_park_day"> <!--Dritte Szene: Bobby im Park Szene mit dazugehörigen Objekten-->
           <div class="background_image_park_day">
             <img src="meadow_at_day.png" class="backgroundimage_park_day" style="visibility: hidden;"/>        
           </div>
           <div class="park_items">
             <img src="grill.png" id="bbq" style="visibility: hidden;"/>
             <img src="food.png" id="hot_dog" style="visibility: hidden;"/>
             <img src="standing_dog2.png" id="dog_at_park" style="visibility: hidden;"/>
             <img src="sprechblase2.png" id="speak2" style="visibility: hidden;"/>
             <p id="hot_dog_text" style="visibility: hidden;">Das riecht aber toll! Kannst du mir einen Hot Dog geben?</p>
             <p id="thank_you_hot_dog_text" style="visibility: hidden;">Danke! Ouh Schau! Da ist Bello. Ich möchte mit ihm Ball spielen.</p>
             <img src="playing_dog_brown.png" id="bello" style="visibility: hidden;"/>
             <img src="playing_dog_grey.png" id="bobby" style= "visibility: hidden;"/>
             <img src="ball.png" id="toy" style="visibility: hidden;"/>    
           </div> 
       </div>

       <div class="dog_in_park_night"><!--Abschlussszene: Bobby im Park nachts.--> 
           <div class="background_image_park_night">
             <img src="meadow_at_night.png" id="backgroundimage2" style="visibility: hidden;"/> 
             <img src="dog_by_night.png" id="night_dog" style="visibility: hidden;"/>
             <img src="sprechblase3.png" id="speak4" style="visibility: hidden;"/>
             <img src="sleeping_dog2.png" id="tired" style="visibility: hidden;"/>  
             <p id="thank_you_for_the_day" style="visibility: hidden;">Danke dir für den schönen Tag! Ich bin jetzt aber müde.</p>
             <p id="good_night_bobby" style="visibility: hidden;">Gute Nacht, Bobby</p>
           </div>
       </div>
 </div><!--Ende der "animation_start"-->

In der aside-class wurden alle Buttons und der Titel der der Animation eingetragen, da diese Inhalte sich immer an der selben Position befinden.

<body>
  <!--Alle Elemente sind auf "visibility:hidden" gesetzt, die über JavaScript aktiviert werden, wenn man auf einen Button klickt-->
  <script src="animation_functions.js"></script> <!--Einbindung der JavaScript Datei-->
  <aside class="title_and_buttons"> <!--Übergreifende Class für alle Buttons und Titel der Animation (h1) damit die Position die selbe bleibt-->
    <h1> Ein Tag mit Bobby</h1>
    <button id="button_aufwecken">
       <a class="button_1">Aufwecken</a>
    </button>
    <button id="button_park" style="visibility: hidden;">
      <a class="button_2">Lass uns in den Park gehen</a>
   </button>
   <button id="button_hot_dog" style="visibility: hidden;">
      <a class="button_3">Hot Dog geben </a>
    </button>
    <button id="button_play" style="visibility: hidden;">
      <a class="button_4">Mit Bello spielen</a>
    </button>
    <button id="button_next" style="visibility: hidden;">
     <a class="button_5">Weiter</a>
   </button>
   <button id="button_good_night" style="visibility: hidden;">
     <a class="button_6">Gute Nacht!</a>
  </button>
   <button id="button_reload" style="visibility: hidden;">
     <a class="button_7">Neustart</a>
 </button>
</aside> 

Auffallend im Code ist, dass alle Objekte nicht sichtbar sind (visibility: hidden). Diese werden zu dem Zeitpunkt wann die jeweiligen Objekte zu sehen sein sollen mit Hilfe von jQuery sichtbar gemacht. Die allgemeine Position aller Elemente ist in der ID „animation“ sowie dessen class „whole_animation“ zu sehen. So entsteht ein Rahmen für die verschiedenen Bilder, das die Zentrierung der Szenen möglich macht. Die gewählte Größe und Position erstellt eine Box, wo sich die Animation abspielt. Dies soll ein Gefühl erzeugen, als würde man in einem Kino vor einer Leinwand sitzen.

#animation { /*Ausrichtung der gesamten Animation*/
  align-items: center;
  min-height: 100%;
  position: absolute;
}

.whole_animation {
  max-width: 900px;
  margin: 0em auto 0;
  text-align: center;
  max-height:800px;  
  overflow: hidden;
}
  
.title_and_buttons { /*Ausrichtung aller Buttons und der h1*/
  max-width: 900px;
  text-align: center;
  margin: 1em auto; 
  padding:1px;
}
   
h1 {
  color: white;
  font-size: 1.7rem;
}

Im Body ist die Animation des ineinanderfließenden Hintergrundes zu sehen. Die keyframes bringen diese Animation zum Laufen. Zunächst muss man drei Farben definieren, die man in dem Übergang haben möchte. Des Weiteren war es wichtig die Dauer und Länge zu definieren. In diesem Fall sollte der gesamte Übergang 13 Sekunden dauern und unbegrenzt durchlaufen.

body {
  font-family: "Comic sans MS"; 
  background-size: cover; 
  justify-content:center;
  background-position: center;
  background: -webkit-linear-gradient(132deg, #FC415A, #591BC5, #4a8ead); 
  background-size: 400% 400%;
  align-items: center;
  min-height: 100%;
  overflow:hidden;
  -webkit-animation: moving_background 13s ease infinite;
  animation: moving_background 13s ease infinite;
}

@-webkit-keyframes moving_background {  /*Animation des Backgrounds, der in Dauerschleife die Farben wechselt*/
  0% {
      background-position: 0% 50%;
  }
  50% {
      background-position: 100% 50%; /*Inspired by https://www.sliderrevolution.com/resources/css-animated-background/*/
  }
  100% {
      background-position: 0% 50%;
  }
}

Die Buttons

Die Buttons haben wie schon zuvor erwähnt den funktionalen Zweck den User durch die Szenen zu geleiten und verschiedene Animationen hervorzurufen. Somit sind diese essenziel für das Abspielen der Animation. Aus diesem Grund werden diese oberhalb der Animationsbox dargestellt, damit die Aufmerksamkeit des Users zu den bestimmten Zeitpunkten darauf gelenkt wird.

Die Buttons haben alle den selben Stil, jedoch haben alle verschiedene Dauer und Art und Weise der Animation. Daher wurde jeder einzelne Button in CSS3 angelegt. Das Aussehen der Buttons ist Oval und hat drei Farbverläufe, das in zarten und hellen Farben gehalten ist, um mit dem Hintergrund zu harmonieren. Beim Hovern erfolgt ein Spiegeleffekt bei dem die Farben von rechts nach links ineinander laufen. Durch das bewegte Gelb wir ein Relief- bzw. Spiegeleffekt erzeugt. Die transition ermöglicht dies.

#button_aufwecken { /*Design und Animation der Buttons. Alle haben die gleiche Einstellung nur andere Animationsangaben. Daher jeden Button einzeln angelegt, anstatt die zusammenzufassen*/
  border-radius: 50%;
  align-items: center;
  font-size: 15px;
  display: flex;
  margin: auto;
  background-image: linear-gradient(135deg, #ee9ca7 0%, #fbed96 51%, #ee9ca7 100%);  /*Inspired by https://blog.avada.io/css/button-hover-effects/*/
  background-size: 200% auto;
  box-shadow: #a05a9c 0px 0px 5px;
  -webkit-animation: push_buttom 3s infinite;
  animation: push_button 3s infinite;
  outline: none;
}


@-webkit-keyframes push_button {                       /*Inspired by https://css-tricks.com/css-animation-libraries/*/
  0% {
    box-shadow: 0px 0px 4px rgb(255,250,250);
  }
          
  
  50% {
    box-shadow: 0px 0px 23px rgb(255,250,250);
  
  }
  100% {
    box-shadow: 0px 0px 12px rgb(255,250,250);
  }
}

@keyframes push_button {                       
0% {
  box-shadow: 0px 0px 4px rgb(255,250,250);
}
        

50% {
  box-shadow: 0px 0px 23px rgb(255,250,250);

}
100% {
  box-shadow: 0px 0px 12px rgb(255,250,250);
 }
} 

#button_aufwecken:hover {
  background-position: right center;
  transition: all 0.5s ease-out;
  }
      
.button_1{
  flex: 1 auto;
  margin:5px;
  padding:10px 25px;
  text-align:center;
  transition: all 0.5s ease-out;
  cursor:pointer;
  background-size: 200% auto;
  font-family: "Comic sans MS";
}

Animierte Objekte

Alle benutzen Bilder, bis auf die Hintergrundbilder der Szenen, haben einen funktionalen Zweck. Alle Bilder sind PNG Dateien und von Pixabay. Durch die position: relativ war es einfach alle Objekte in einer Szene zu platzieren. Ausgerichtet und an den gewünschten Platz gebracht wurde mit bottom, top, left, right und margin.  Keyframes erzeugen die Animationen der Objekte. Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben die einzelnen animierten Objekte.

Text in Sprechblase

Der sprechende Text, den Bobby in der Sprechblase sagt zoomt rein und raus und wechselt dabei zwischen drei Farben. So sollte die Aufmerksamkeit auf den Text gelenkt werden, damit der User den Anweisungen folgen kann. Dazu wird die animation-timing-function auf ease gesetzt. Zudem soll der Zoomeffekt in Dauerschleife ablaufen. Daher der Wert infinite. Durch scale() konnte die Größe der Transformation des Textes eingerichtet werden. Color sorgt für den Farbverlauf, der sich über die verschiedenen Sequenzen (0%, 50%, 100%) ändert.

#welcome_text { /*Annimation für Text in der Sprechblase. Wird in jeder Szene eingesetzt*/
  position: relative;
  bottom: 392px;
  left: 475px;
  z-index: 4;
  font-size: 10px;
  box-sizing: border-box;  
  overflow: hidden;
  border-width: 20px;
  border: 1px hidden;
  width: 135px;

  -webkit-animation: typing_hello 1.5s ease infinite; 
  -webkit-animation-delay: 0s;
  -webkit-animation-play-state: paused;
  -webkit-animation-fill-mode: forwards;

  animation: typing_hello 1.5s ease infinite;
  animation-delay: 0s;
  animation-fill-mode: forwards;
  animation-play-state: paused;     
}

  @-webkit-keyframes typing_hello {
   0% {
    transform: 
       scale(0.7, 0.7);
       color:rgb(116, 9, 107)
  }
   50% {
    transform: 
       scale(0.9, 0.9);
       color:rgb(85, 25, 134)
  }
   100% {
    transform: 
      scale(0.7, 0.7);
      color:rgb(73, 41, 214)
  }
}

Fliegender Hot Dog

Für die Animation des fliegenden Hot Dogs wurden in den keyframes die Werte translateX(), translateY() und rotate() verwendet. Die beiden ersten Werte sorgen für die Verschiebung auf der X- und Y-Aschse, wobei ein negativer translateY() Wert das Objekt nach oben versetzt. Daher ist bei 50%, das der höchste Punkt der Flugbahn sein soll, ein negativer Wert von -80px. rotate() sorgt für die Rotation des Objektes. Hierbei müssen Gradzahlen eingetragen werden.

#hot_dog { /*Animation des fliegenden Hot-Dogs*/
  width: 47px;
  z-index: 2;
  position: relative;
  bottom: 300px;
  right: 225px;

  -webkit-animation-name: flying_hot_dog;
  -webkit-animation-duration: 2s;
  -webkit-animation-timing-function: linear;
  -webkit-animation-fill-mode: forwards;
  -webkit-animation-delay: 0s;
  -webkit-animation-iteration-count: 1;
  -webkit-animation-play-state: paused;
  
  animation-name: flying_hot_dog; 
  animation-duration: 2s;
  animation-fill-mode:forwards;
  animation-delay: 0s;
  animation-timing-function: linear;
  animation-iteration-count: 1;
  animation-play-state: paused;
}
 
  @-webkit-keyframes flying_hot_dog {
    from  { transform: translateX(0px) translateY(20px)  rotate(0deg) }
    50%   { transform: translateX(220px) translateY(-80px) rotate(180deg) }
    to    { transform: translateX(440px) translateY(95px)rotate(360deg) }
  }

  @keyframes flying_hot_dog {
    from  { transform: translateX(0px) translateY(20px)  rotate(0deg) }
    50%   { transform: translateX(220px) translateY(-80px) rotate(180deg) }
    to    { transform: translateX(440px) translateY(95px)rotate(360deg) }
  }

Bello und Bobby beim Ballspielen

Die Animation der zwei spielenden Hunde war am schwierigsten zu gestalten, da hier der Zeitfaktor eine große Rolle spielt, damit alles synchron abläuft. Zunächst die Gestaltung der beiden springenden Hunde. Hierbei muss man die Sequenzen (0%-100%) der bottom-Wert ändern. Je größer der Wert, desto höher steigen die Objekte auf. Die ease-out Eigenschaft sorgt dafür, dass das Ende der Sequenz langsamer abläuft. So kommt der fließende Sprung zustande. Beide Hunde haben die selben Animationseigenschaften. Der Unterschied liegt im animation-delay. Bello fängt eine Sekunde später an zu springen als Bobby. So entsteht der abwechselnde Sprung.

#bello { /*Ab hier folgt die Animation der zwei mit dem Ball spielenden Hunde*/
  width: 90px;
  z-index: 3;
  position: relative;
  bottom: 430px;

  -webkit-animation: move_bello 2s infinite;
  -webkit-animation-delay: 1s;

  animation: move_bello 2s infinite;
  animation-delay: 1s;
}

@-webkit-keyframes move_bello {
  from { bottom: 477px; animation-timing-function: ease-out; }
  50% { bottom: 570px; animation-timing-function: ease-out; }
   to { bottom: 477px; }
}

@keyframes move_bello {
  from { bottom: 477px; animation-timing-function: ease-out; }
  50% { bottom: 570px; animation-timing-function: ease-out; }
   to { bottom: 477px; }
}

#bobby {
  width: 90px;
  z-index: 3;
  position: relative;
  left: 200px;
  bottom: 430px;

  -webkit-animation: move_bobby 2s infinite;
  animation: move_bobby 2s infinite;;
}

@-webkit-keyframes move_bobby {
  from {  bottom: 477px; animation-timing-function: ease-out; }
    50% { bottom: 570px; animation-timing-function: ease-out; }
     to { bottom: 477px; }
}

Die Animation des Balls wurde nach dem selben Konzept wie die des Hot Dogs gestaltet. Hier bestand die Schwierigkeit mit der Positionierung und der Dauer des fliegenden Balls. Es musste alles auf die beiden springenden Hunde angepasst werden, sodass der Effekt eines Kopfballs entsteht.

Saltomachender Bobby

In der letzten Szene macht Bobby ein Rückwärtssalto. Dieser Effekt wurde mit den gleichen Eigenschaften wie bei dem fliegenden Hot Dog und Ball animiert. Da der Charakter sich auf einer Stelle bewegt und nur hochspringt und dreht, bleibt der translateX()vWert bei 0px. Dem entsprechend muss der translateY() und rotate() angepasst werden.

#night_dog {
  width: 80px;
  position: relative;
  right: 380px;
  bottom: 1039px;
  -webkit-animation: salto_dog 2s infinite;
  -webkit-animation-timing-function: linear;
  animation: salto_dog 2s infinite;
  animation-timing-function: linear;
}

@-webkit-keyframes salto_dog {  /*Animation von Bobby, der eine Rückwärtsrolle macht*/
  from  { transform: translateX(0px) translateY(0px)  rotate(0deg) }
  50%   { transform: translateX(0px) translateY(-80px) rotate(-180deg) }
  to    { transform: translateX(0px) translateY(0px)rotate(-360deg) }
}

Buttons

#button_reload {
border-radius: 50%;
align-items: center;
font-size: 15px;
display: flex;
margin: auto;
background-image: linear-gradient(135deg, #ee9ca7 0%, #fbed96 51%, #ee9ca7 100%); /*https://blog.avada.io/css/button-hover-effects/*/
background-size: 200% auto;
box-shadow: #a05a9c 0px 0px 5px; 
margin-top: -50px;
}

#button_reload {
-webkit-animation-name: button_load;
-webkit-animation-duration: 3s;
-webkit-animation-timing-function: linear;
-webkit-animation-fill-mode: forwards;
-webkit-animation-iteration-count: infinite;
-webkit-animation-play-state: paused;
-webkit-animation-direction: alternate-reverse;

animation-name: button_load; 
animation-duration: 3s;
animation-timing-function: linear;
animation-fill-mode: forwards;
animation-iteration-count:infinite;
animation-play-state: paused;
animation-direction: alternate-reverse;
}

@-webkit-keyframes button_load {
  from  { transform: translateX(-20px) scaleX(1.0)}
  to    { transform: translateX(20px) scaleX(-1.0)}
} 

Die Buttons wurden im vorherigen Kapitel schon beschrieben. Nun wird näher auf die animierenden Effekte eingegangen. Der Effekt des Einblendens wurde durch die opacity Eigenschaft erzeugt, der von 0 auf 1 steigt und durch die animation-duration in die Länge gezogen wird. Der erste und letzte Button haben jedoch ein paar zusätzliche Effekte. Beim ersten Button „Aufwecken“ leuchtet der Button-Hintergrund in Weiß. Durch den versetzten box-shadow und der Dauerschleife (infinite) wird das pulsierende Leuchten erzeugt (siehe Bild ). Der letzte Button „Neustart“ dreht und bewegt sich von links nach rechts und rückwärtsrum, während sich dieser vertikal spiegelt. Die animation-direction: alternate-reverse gibt an, dass die Animation sich vor- und zurückspielen soll. Animation-timing-function sorgt für den linearen. also gleichbleibenden/flüssigen Ablauf. translateX() sorgt dafür, dass sich der Button von links nach rechts bewegt. scaleX() hingegen sorgt für die Spiegelung, wobei der negative Wert die Spiegelung an der X-Achse erzeugt.

Gute Nacht, Bobby Schrift

Der Abschließende Text „Gute Nacht, Bobby“ wurde mit einer Zoom-, Leucht- und Rotations-Funktion gestaltet. Wie schon zuvor erwähnt erzeugt scale() den Zoomeffekt. Für das Textleuchten ist text-shadow zuständig. rotate() sorgt für die Drehung des Textes. Der Unterschied bei dieser Textanimation liegt in der animation-timing-function. Hierbei setzt man cubic-bezier () ein um, einen Verzerrungseffekt zu erstellen.

#good_night_bobby{ /*Verabschiedung durch "Gute Nacht" Text Animation*/
  position: relative;
  bottom: 1500px;
  font-size: 30px;
  color: white;
  -webkit-animation: push_good_night 3s infinite;
  animation: push_good_night 3s infinite;
  animation-timing-function: cubic-bezier(.1,0,.7,1);
  outline: none;
}

  @-webkit-keyframes push_good_night {
   0% {
    transform: scale(1);
    text-shadow: 2px 3px 6px rgb(3, 246, 255);
  }
   20% {
    transform: scale(1.1) rotate(2deg);
  }                                                  
   40% {
    transform: scale(.97);
  }
   50% {
    text-shadow: 6px 6px 8px rgb(19, 236, 184);
 }
   60% {
    transform: scale(.99) rotate(-2deg);
 }
   80% {
    transform: scale(1.05);
 }
   100% {
    transform: scale(1);
    text-shadow: 2px 3px 6px rgb(135, 222, 241);
 }
 }

  @keyframes push_good_night {
   0% {
    transform: scale(1);
    text-shadow: 2px 3px 6px rgb(3, 246, 255);
  }
   20% {
   transform: scale(1.1) rotate(2deg);
  }                                                  
   40% {
   transform: scale(.97);
  }
   50% {
   text-shadow: 6px 6px 8px rgb(19, 236, 184);
}
   60% {
   transform: scale(.99) rotate(-2deg);
}
   80% {
   transform: scale(1.05);
}
   100% {
   transform: scale(1);
   text-shadow: 2px 3px 6px rgb(135, 222, 241);
}
}

JavaScript/jQuery

var name = "Snoopy" /*Variable für die Namensabfrage für die Begrüßung von Bobby*/

$(document).ready(function(){
/*Funktion, bei der bei einem Buttonklick bestimmte Objekte sichtbar oder ausgeblendet werden*/
$("#button_aufwecken").on("click", function() {  /*Button "Aufwecken"*/
    $(".story_start_scene").css({"visibility": "hidden"});
    $(".backgroundimage_livingroom").css({"visibility": "visible"}); 
    $("#hello_dog").css({"visibility": "visible"});
    $("#speak1").css({"visibility": "visible"});
    $("#button_park").css({"visibility": "visible"});
    $("#button_aufwecken").css({"visibility": "hidden"})
    $("#welcome_text").css({"visibility": "visible"});
    $("#name_text").css({"visibility": "visible"});
    $("form").css({"visibility": "visible"});
    
    $("#button_park").css({"-webkit-animation-play-state": "running"}); /*Animationen, die pausiert werden, werden hierbei zum Abspielen gebracht*/
    $("#welcome_text").css({"-webkit-animation-play-state": "running"});

    name = prompt("Bitte gib deinen Namen ein", "Snoopy");     /*Namensabfrage. Inspired by https://www.w3schools.com/jsref/met_win_prompt.asp*/
    console.log(name);

    if (name != null) {                                                                    
        document.getElementById("welcome_text").innerHTML =
        "Hallo " + name + "! Ich bin Bobby. Lass uns den Tag zusammen verbringen.";
      }

});

Um die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen und Animationen möglich zu machen, wurde jQuery eingesetzt. Durch den Buttonklick werden Objekte, die in HTML5 auf „hidden“ gesetzt sind, sichtbar gemacht. Dafür nutzt man die $(“#button”).on(“click”, function() {}}); . Diese zeigt welche Objekte beim Buttonklick gezeigt werden und welche verschwinden sollen. Die Namensabfrage zwischen der ersten und der zweiten Szene erfolgte über JavaScript mit der promt() Methode.

Bobby JS
Bobby JS

Hierbei wurde eine Variable erstellt, das einen default Wert liefert, der in der promp() Abfrage und if-loop eingefügt ist. Es öffnet sich ein Pop-up Fenster bei dem die Aufforderung „Bitte gib deinen Namen ein“ und dem default Wert „Snoopy“ steht. Diese wurden zuvor definiert. Wenn der User seinen Namen eintippt, nimmt die p id=“welcome_text“ diesen entgegen und Bobby begrüßt den User mit „Hallo [Username]! Ich bin Bobby. Lass und den Tag zusammen verbringen“. Falls das Eingabefeld leer bleibt, begrüßt Bobby den User mit dem Namen null. Durch diese Funktion wird eine Bindung zum User aufgebaut.

Die Animationen, die mit Hilfe von transitions und keyframes in CSS3 erstellt wurden, wurden bei webkit-animation-play-state auf paused gesetzt. Der Grund dafür ist, dass bestimmte Funktionen wie animation-delay oder animation-duration ab der Start Szene anfangen zu zählen. Das war aber nicht die Intention. Es sollten alle Abläufe erst nach einem Buttonklick starten. So war das Problem z.B. bei dem zweiten Button „Lass und in den Park gehen“. Dieser wird nach 3 Sekunden eingeblendet. Wäre -webkit-animation-play-state auf running gesetzt, so hätte das Einblenden des Buttons nach 3 Sekunden nicht funktioniert, wenn man sich länger als 3 Sekunden in der Start Szene befunden hätte. Der Button wäre dann beim Szenenwechsel schon da und der Einblende Effekt wäre nicht sichtbar. Damit die einzelnen Animationen erst beim Buttonklick abspielen, muss man diese über jQuery bei -webkit-animation-play-state auf running setzen.

$("#hot_dog_text").css({"-webkit-animation-play-state": "running"});
$("#button_hot_dog").css({"-webkit-animation-play-state": "running"});

Besonderheiten

Eine Besonderheit ist die im Hintergrund eingesetzte Musik, um die Animation spannender zu gestalten und den User in eine angenehme Stimmung zu versetzen. Des Weiteren wurden so gut wie alle benutzen Objekte animiert. Es wurde versucht jedes Animationselement individuell zu gestalten, um verschiedene visuelle Effekte zu erzeugen. Die letzte Besonderheit ist, dass der letzte Button einen Neustart der Animation ermöglicht, falls man erneut das Story Telling durchspielen möchte.

Schwierigkeiten

Beim Erstellen der Animation traten zwei Probleme auf.

  1. Der animierte Sprechtext sollte ursprünglich abgetippt werden. Dafür wurde die step() Methode verwendet. Leider konnte ein Zeilenumbruch für die Animation nicht erstellt werden, da ansonsten der “abgetippte Text” nicht korrekt funktioniert hat wie er es sollte. Dieser hätte in die Sprechblase passen müssen. Daher wurde eine alternative Darstellung des Textes eingebaut.
  2. Die Hintergrundmusik wird manchmal in Google Chrome nicht abgespielt. Daher wird empfohlen sich die Animation in Microsoft Edge anzuschauen.

Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Entwicklung von Multimediasystemen (Sommersemester 2021, Amy Linh Hoang,  Prof. Dr.-Ing. Steinberg) entstanden. Verwendete Techniken sind HTML5, CSS3 und JavaScript. Die besten Tutorials stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.

Moderne Lernraumgestaltung in Universitätsbliotheken

Beitragsbild Moderne Lernraumgestaltung in Universitätsbibliotheken

Autorin: Hjördis Helberg


Warum sollten sich Bibliotheken jetzt mit dem Thema Lernraum beschäftigen?

Die Nachfrage nach physisch vorhandenen Medien sinkt. Dies lässt sich anhand von Ausleihzahlen feststellen. Gerade in naturwissenschaftlichen und technischen Fachrichtungen werden zunehmend elektronische Ressourcen genutzt. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass der Bestand in den Lesesälen dezimiert bzw. magaziniert wird und Freiflächen entstehen.

Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Lern- und Arbeitsraum, da Studium und Arbeitswelt zunehmend virtuell und somit zeitlich und räumlich flexibler werden.[1] Auch wenn es angesichts dieser Ortsunabhängigkeit zunächst paradox erscheint, gewinnen öffentliche Lernräume am Campus im Gegensatz zum heimischen Schreibtisch an Bedeutung. Studierende suchen Lernorte gern gemeinsam als Gruppe auf. [2]

Gruppenarbeit
Quelle: https://unsplash.com/@priscilladupreez

Bibliotheken können auf diesen Trend reagieren, indem sie Lernumgebungen und Serviceleistungen zur Verfügung stellen, die moderne Arbeitsweisen ermöglichen. Dabei müssen grundlegende Bedingungen für eine gute Lernumgebung beachtet werden. Darüber hinaus sollten Bibliotheken neue Ideen und Konzepte wagen. Sie dürfen attraktiv sein, überraschen und im Gedächtnis bleiben!

Dieser Beitrag stellt, neben grundlegenden gestalterischen Aspekten für Lernräume, zwei für Bibliotheken vielversprechende Ideen zum Thema modernes Lernen vor.

Inhalt

Was macht attraktiven Lernraum aus?

Ansprechenden Lernraum zeichnet vor allem eines aus: die Bedürfnisse der Nutzer*innen stehen im Mittelpunkt!

Weil die Bereitstellung geeigneter Möbel, Beleuchtung, Hard- und Software sowie WLAN dabei genauso wichtig ist, wie eine angenehme Atmosphäre, entwickeln sich moderne Bibliotheken zu einer Art Mischform aus öffentlichem Arbeitsraum und Wohnzimmer.[3] Neben dieser essentiellen Ausstattung benötigt es eine lernfördernde Umgebung. So kann ein Angebot unterschiedlicher Lernräume und -szenarien verschiedene Bedürfnisse bedienen. Neben Einzelarbeitsplätzen und Gruppenräumen verschiedener Größe und Ausstattung, ist funktionales und anpassungsfähiges Mobiliar essentiell. Es sollte dauerhaft haltbar sein und es ermöglichen, die Lernumgebung leicht an den eigenen Bedarf anzupassen. So können rollbare Wände, Tische und Whiteboards einen Gruppenraum im Raum schaffen, wenn er benötigt wird.

Darüber hinaus sollte der Lernort Bibliothek leicht zugänglich sein und eine einfache, eigenständige Orientierung im Raum ermöglichen. Zudem darf der „Wohlfühlfaktor“ nicht außer Acht gelassen werden. Eine inspirierende und motivierende Gestaltung der Räume fördert die Aufenthaltsqualität und regt gleichermaßen zum Lernen und zur Kommunikation an.[4] Für beide Zwecke können eigens gestaltete Zonen eingerichtet werden.

Hunt Library, NC State University, Lounge
Quelle: https://www.flickr.com/photos/paytonc/8758631495/ (CC BY 2.0)

Bibliotheken sollten modern und attraktiv gestaltet sein, um ihren Nutzer*innen positiv in Erinnerung zu bleiben. So werden sie zu einem Ort, den sie gern aufsuchen.

Lernerfolge durch Bewegung fördern

Zur Gestaltung erholsamer Lernpausen bieten viele moderne Bibliotheken bereits Zonen mit gemütlichen Sitzgruppen an, die zum Entspannen und zur Kommunikation einladen sollen. Pausen sind dabei besonders wichtig für die Konzentration und den Lernerfolg.[5] Diese Art der Pausengestaltung wird gern angenommen, sollte aber möglichst durch weitere Angebote ergänzt werden. Denn je angenehmer die Unterbrechung des Lernprozesses gestaltet ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er nicht wieder aufgenommen wird. Vielmehr zeigt sich, dass Pausen umso effektiver sind, je mehr sie sich in ihrer Tätigkeit vom Lernen unterscheiden.[6] Zudem ist bekannt, dass die durchschnittliche Dauer sitzender Tätigkeiten insbesondere bei Studierenden besonders hoch ist.[7]

Konzentration, Pause, Lernen
Quelle: https://unsplash.com/@punttim

In Bewegung kommen

Bibliotheken können die Konzentration und somit die Effizienz ihrer Nutzer*innen unterstützen, indem sie ihnen Angebote zur aktiven Pausengestaltung bieten. Stromerzeugende Tischräder können einen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Studierenden leisten und haben zudem einen Nachhaltigkeitsaspekt. Die Möglichkeit, eine Lernpause nicht nur in Bewegung zu verbringen, sondern gleichzeitig das eigene Endgerät durch Muskelkraft mit Strom zu versorgen, macht den Bibliotheksbesuch zu einem Erlebnis. Diese Innovation kann ein positives Image der Bibliothek unterstützen.

Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin hat für Ihre Nutzer*innen ein Schreibtischfahrrad installiert, das für eine aktive Pause genutzt werden kann. Darüber hinaus erlaubt es das Arbeiten am Schreibtisch bei gleichzeitiger Bewegung: [8]

Praktischer Wissenserwerb

Wollen Bibliotheken sich auch in Zukunft als physische Orte legitimieren, benötigen sie neue Serviceleistungen rund um Wissensaneignung und -vermittlung, die nicht ausschließlich bestandsbezogen sind. Eine für wissenschaftliche Bibliotheken vielversprechende, jedoch in Deutschland bisher selten realisierte Idee, ist das Einrichten von Makerspaces. Dabei handelt es sich um Orte für praktischen und innovativen Wissenserwerb. Zunächst sind sie offene Werkstätten, die neben geeigneten Räumlichkeiten auch Geräte wie 3D-Drucker, CNC-Fräsen, Plotter oder Kleingeräte zur Produktion von Modellen und Gegenständen bieten. Insbesondere sind sie aber Orte der persönlichen Begegnung von Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Interessen. Computerspezialist*innen, Designer*innen und Bastler*innen profitieren vom gemeinsamen Wissens- und Erfahrungsaustausch. Wichtig ist, dass Bibliotheken darauf achten, diese Community in die Unternehmung Makerspace aktiv einzubinden und entsprechende Veranstaltungen und Serviceleistungen anzubieten, um einen beliebten Ort produktiver Kreativität zu schaffen.

Makerspace
Quelle: https://unsplash.com/@darya_tryfanava

Die Vorteile

Vielerorts gibt es bereits kommerzielle Makerspace-Angebote. Was sind also die Vorteile für Bibliotheksnutzerinnen? Und was hat letztlich die Bibliothek davon? Makerspaces sind als Angebot einer wissenschaftlichen Bibliothek besonders niedrigschwellig. Der Zugang ist kostenfrei oder kostengünstig. Zudem sind Universitätsbibliotheken eine für die meisten Studierenden bereits bekannte Institution. Im Gegensatz zu den innerhalb der Universität vorhandenen Werkstätten, ist sie fakultätsübergreifend. Sie richtet sich also an Studierende verschiedener Studiengänge und kann der Ort sein, an dem Netzwerke geknüpft und gemeinsame Ideen realisiert werden. Studierende, die die Bibliothek bislang nicht nutzten, können durch das Angebot eines Macerspace wohlmöglich als Nutzerinnen gewonnen werden.

Herausforderungen

Natürlich gibt es auch ein paar Herausforderungen zu beachten: Werkstätten gehen mit einem gewissen Geräuschpegel und einem regen Publikumsverkehr einher. Es muss also ein geeigneter Ort gefunden werden, damit der reguläre Bibliotheksbetrieb nicht beeinträchtigt wird. Zudem wird engagiertes Personal benötigt, das bereit ist, sich eigens in den Betrieb des Makerspace einführen zu lassen und selbst Arbeitsschutzunterweisungen und Geräteeinführungen für Nutzer*innen anzubieten. In den Stellenplänen von Bibliotheken ist diese zusätzliche Arbeit bislang nicht berücksichtigt. [9]

“Wissen kommt von Machen!” – Der Makerspace der SLUB Dresden

Die SLUB Dresden (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek) hat sich diesen Herausforderungen gestellt. Ihr Makerspace hat sich mit Hilfe engagierter Mitarbeiter*innen, einem breiten Netzwerk und interessierten Nutzer*innen aus einem zunächst befristeten Projekt zu einer festen Bereicherung des Bibliotheksbetriebs entwickelt[10]:

Fazit

Bibliotheken waren, sind und bleiben Orte des Wissens. Sie verlieren nicht an Bedeutung, müssen ihr Angebot allerdings kreativ und engagiert erweitern, um attraktiv zu bleiben.

Bibliothek, Bücher, Lesen
Bibliotheken sind Orte des Wissens. Es braucht nicht nur Raum für Bücher, sondern auch für Menschen. Quelle: https://unsplash.com/@osac

Denn die Art, wie wir Wissen aufnehmen und weitergeben, verändert sich mit fortschreitender Digitalisierung. Diese Entwicklung können Bibliotheken nutzen und sich als innovative Orte positionieren, die Nutzer*innen einbeziehen und moderne Arbeitsweisen ermöglichen. Dafür sind sie besonders geeignet, denn sie sind öffentliche, niedrigschwellige Räume, an denen fachübergreifende Netzwerke entstehen können.

Es gibt verschiedene Herangehensweisen zur Gestaltung moderner Lernräume. Dieser Herausforderung begegnen Bibliotheken am besten, indem sie ihre Nutzer*innen und deren Bedürfnisse in den Fokus stellen. Sie bevorzugen einen inspirierenden, motivierenden Lernraum mit hoher Aufenthaltsqualität, an dem sie konzentriert arbeiten und ihr Wissen mit anderen teilen können.

Quellen

[1] Glitsch, Silke u.a. (2017): Arbeitsplatz- und Lernortentwicklung an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. In: Umlauf, Konrad u.a. (Hg.): Strategien für die Bibliothek als Ort. Festschrift für Petra Hauke. Berlin/Boston: De Gruyter Saur, S. 95-110

[2] Semar, Wolfgang (2014): Digitale Veränderungsprozesse: Konsequenzen für das Lern- und Kommunikationsverhalten. In: Eigenbrodt, Olaf (Hg.): Formierungen von Wissensräumen. Optionen des Zugangs zu Information und Bildung. Berlin/Boston : De Gruyter Saur (Age of Access? Grundfragen der Informationsgesellschaft, Bd. 3), S. 11-20

[3], [5] und [8]Wagner, Janet (2020): Bewegung fördert Lernen. Neue Angebote am Lernort Bibliothek dargestellt am Beispiel der Philologischen Bibliothek der Freien Universität Berlin. Bachelorarbeit. Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Informationswissenschaften, Studiengang Bibliotheksmanagement. Potsdam

[4] Stankovic, Marina u.a. (2016): Bibliothek als architektonische Aufgabe. Von der Entwicklung der Gebäudetypologie und der Verschiebung der Schwerpunkte in der Bibliotheksarchitektur. In: Hauke, Petra (Hg.): Praxishandbuch Bibliotheksbau. Planung, Gestaltung, Betrieb. Berlin/Boston : De Gruyter Saur, S. 3-16

[6] Metzig, Werner u.a. (2020): Lernen zu lernen. Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen. 10., überarbeitete und erweiterte Auflage. Berlin : Springer

[7] Statista (2016): Durchschnittliche Dauer von sitzenden Tätigkeiten von Personen nach Bildungsgrad. Online unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/588185/umfrage/durchschnittliche-dauer-von-sitzenden-taetigkeiten-von-personen-in-deutschland-nach-bildungsgrad/ [Abruf am 20.01.2021]

[9] Bonte, Achim (2017): Vorstoß in neue Wissensräume. Makerspaces im Leistungsangebot wissenschaftlicher Bibliotheken. In: Umlauf, Konrad u.a. (Hg.): Strategien für die Bibliothek als Ort. Festschrift für Petra Hauke. Berlin/Boston: De Gruyter Saur, S. 85-94

[10] Dobeleit, Daniela u.a. (2020): Steuerung und Evaluation. Geräteführerscheine am SLUB Makerspace in Dresden. In: Heinzel, Viktoria (Hg.): Lernwelt Makerspace. Perspektiven im öffentlichen und wissenschaftlichen Kontext. Berln/Boston : De Gruyter Saur, (Lernwelten), S. 101-112


Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Content Management (Wintersemester 2020/21, Prof. Dr.-Ing. Steinberg) entstanden. Die besten Beiträge stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.