DOI: Ein digitaler Objektidentifizierer

Beitragsbild DOI

Autorin: Sabine Volkmer


In diesem Beitrag geht es hauptsächlich um die Frage:
Was ist ein digitaler Objektidentifizierer und wozu ist er gut?

Inhalt:

Offenbar muss heutzutage fast alles mit Hilfe einer Identifikationsnummer zugeordnet werden. Selbst der Mensch. Jeder kennt z. B. mehr oder weniger auswendig seine eigene, ihm individuell zugewiesene Steuer-, Matrikel- oder Personalausweisnummer. Im Bibliothekswesen und im speziellen bei den Büchern nennt sich diese ISBN (International Standard Book Number) und bei den Zeitschriften ISSN (International Standard Serial Number). Jeder, der sich auch nur sporadisch in Bibliotheken aufhält, hat diese gesehen. Jedoch weiß keiner so genau wie der DOI aufgebaut ist. Der DOI – ausgeschrieben als digitaler Objektidentifizierer verhält sich ähnlich wie eine ISBN/ISSN, weil er statt einem Buch oder einer Zeitschrift ein digitales Objekt eindeutig identifiziert.

Dieser Blogbeitrag handelt von der Geburtsstätte der DOI in den Registrierungsagenturen bis zum Zielobjekt – dem digitalen Objekt. Die drei Buchstaben „D-O-I“ stehen für „Digital Object Identifier“ (Digitaler Objektidentifizierer). Diese Identifikationsnummer gehört jeweils zu einem digitalen Objekt. Dies können u.a. Texte oder digitale Forschungsdaten sein. Aber wozu ist eine Zuordnung überhaupt nötig und warum werden DOIs für das wissenschaftliche Arbeiten so dringend gebraucht?

Studierende wissen, dass alle von ihm zitierten Stellen sich auch im Literaturverzeichnis wieder gefunden werden müssen. Da im wissenschaftlichen Bereich dauerhafte Zitatensicherheit gefordert ist und DOIs sich nicht wie URLs verändern, werden diese anstelle von URLs für Literaturverzeichnisse gemeinhin empfohlen. So können Belege auch nach Jahren überprüft werden, weil auf digitale Objekte nachhaltig und eindeutig zugegriffen werden kann. Jedoch ist dies nicht immer der Fall. So gesehen wird eine DOI für die Identifizierung von physischen, digitalen oder anderen Objekten benutzt und führt den Nutzer direkt zum endgültigen Speicherort des bezeichneten Objektes.

DOI-Vergabe

Es haben jedoch noch nicht alle akademischen Texte eine DOI Nummer auch erhalten und erst seit dem Jahre 2000 werden DOIs für Onlineartikel aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften vergeben.[1]EBooks haben ebenfalls in den meisten Fällen eine DOI. Auch verwenden viele wissenschaftliche Verlage DOIs zur persistenten Adressierung ihrer Artikel.[2] Persistenz bedeutet in diesem Fall, dass das digitale Objekt überall wiedergefunden werden kann. Doch wie werden diese nun vergeben? Wird da gewürfelt oder einfach wilde Zahlenreihen ausgelost?

Die Vergabe von DOIs werden von einer amerikanischen Non-Profit-Gesellschaft betrieben. Inzwischen beträgt die Zahl der vergebenen DOIs mehrere Millionen. Die oberste Organisation der DOI ist die „International DOI Foundation“ (IDF). Diese vergibt Lizenzen an über 10 weltweite DOI-Registrierungsagenturen, von denen DOIs erworben werden können. Die wichtigsten Hauptagenturen sind: „Crossref“, „mEDRA“, „Datacite“ (scientific data sets). Von „DataCite“ wird der DOI-Registrierungsservice für Forschungsdaten zur Verfügung gestellt.[3] Die Verteilung der DOIs erfolgt ausschließlich durch die DOI-Registrierungsagenturen, die eine Lizenz von der IDF erworben haben. Somit kann sichergestellt werden, dass Standards von der IDF, eingehalten werden.

Innovation in Bibliotheken: Deichman Bibliothek Oslo

Beitragsbild Innovation in Bibliotheken

Autorin: Merle Stegemeyer


„Wir leben in einer postdigitalen Situation. Die Leute wollen sich wieder real begegnen, öffentliche Räume werden wieder wichtiger.“[4]

– Reinert Mithassel, Leiter der Biblio Tøyen

Reinert Mithassel, Leiter der Biblio Tøyen in Oslo, spricht damit wohl nicht nur die andauernde Corona Pandemie an, sondern äußert den Wunsch vieler Menschen ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen wieder näher zu kommen. Auch wenn die Corona Pandemie uns sicherlich in Hinblick auf Digitalisierung in (Hoch-) Schulen und am Arbeitsplatz große Schritte nach vorn gebracht hat, vermissen und beklagen wir doch, wie sehr uns die sozialen Kontakte fehlen.

Wie aber kann öffentlicher Raum so gestaltet werden, dass Menschen hier Zeit verbringen wollen? Es sind dabei insbesondere die Biblio Tøyen und die 2020 neu eröffnete Bjørvika Bibliothek zu nennen. Sie zeigen uns zwei zukunftsweisende Wege wie das Bibliothekswesen aussehen kann.

Deichman Biblio Tøyen

Die eigentlich in einem Problemviertel liegende Jugendbibliothek Biblio Tøyen steht dem Neubau im entstehenden neuen Kulturhafen Oslos in nichts nach. In Zusammenarbeit mit jungen Osloern und dem niederländischen Architekten/Creative Guide Aat Vos wurde die Bibliothek neu eingerichtet und umgestaltet.[11] Die Idee hinter der Umgestaltung bestand darin, ein Kulturhaus zu schaffen, das Jugendlichen ihren Bezug zur Realität nicht verlieren lässt. Denn durch die immer schneller werdenden Modernisierungen und die rasante Entwicklung der Gesellschaft kann ein solcher öffentlicher Rückzugsort für Jugendliche einen Ankerplatz bieten.[11]

So entstanden in alten, ausrangierten Kleinlastern und Seilbahnkabinen kleine Oasen der Ruhe und Orte zum Lesen. Ebenso Nester aus Kissen oder umfunktionierte Schubkarren dienen als Plätze zum Entspannen oder zum Lesen. Des Weiteren verleihen die vielen schwebende Elemente diesem Ort eine unglaubliche Leichtigkeit.[8][11]

Eltern und Erwachsenen ist der Zugang ausdrücklich nicht erlaubt, sodass die 10- bis 15-Jährigen hier ihre ganz eigenen Erfahrungen mit ihrer Freiheit, Umgebung und eben den Büchern machen können. Diese dadurch entstehende Wohnzimmeratmosphäre dient der Inspiration und lässt seine jugendlichen Besucher viel Freiraum. Dies wird zudem dadurch unterstützt, dass die Räumlichkeiten der Biblio Tøyen auch ohne Bibliothekspersonal zugänglich sind. [8]

Begib Dich auf einen kleinen Rundgang durch die Biblio Tøyen.[6]

Makerspaces: Eine Aufgabe für Öffentliche Bibliotheken?

Beitragsbild Makerspaces – Eine Aufgabe für Öffentliche Bibliotheken?

Autorin: Janina Gerten


Ob das Konzept des Makerspace in das Aufgabenportfolio von Öffentlichen Bibliotheken passt, darüber herrschen unterschiedliche Meinungen. Was ein Makerspace überhaupt ist und welchen Mehrwert er Öffentlichen Bibliotheken bieten kann, soll anhand der „MachBar“ der Stadtbibliothek Duisburg in diesem Artikel verdeutlicht werden.

Inhalt

  1. Maker und Makerspaces
  2. Ausstattung und Angebot
  3. Makerspaces als Aufgabe von Öffentlichen Bibliotheken
  4. Anmerkungen und Quellen

„Öffentliche Bibliotheken waren in früheren Zeiten Ausleihstationen für Bücher und audiovisuelle Medien. Dieses Rollenverständnis hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren erheblich verändert. Zum einen haben das Internet und der starke Ausbau der digital verfügbaren Medien das Spektrum der Nutzung, einschließlich der Erschließung von Informationen und Wissen, qualitativ erweitert.“

Dr. Jan-Pieter Barbian, Direktor der Stadtbibliothek Duisburg


Maker und Makerspaces

Die sogenannte Maker-Bewegung, deren Anfänge bereits 25 Jahre zurück liegt, bildet den Ursprung der heutigen Makerspaces. Der Grundgedanke des Teilens stand bereits damals im Vordergrund. Diese Philosophie greifen Makerspaces wieder auf, indem sie einen öffentlich zugänglichen Raum schaffen und entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellen. Hier können Menschen zusammenkommen, um etwas zu „machen“ und ihre Ideen mithilfe von analogen sowie digitalen Werkzeugen umzusetzen.5 Ebenfalls der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle, da oftmals gebrauchte Materialien wiederverwendet und so Ressourcen geschont werden. Dabei geht es jedoch nicht nur um die gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen, sondern auch um den Austausch von Wissen, Kompetenzen und Ideen sowie gemeinsam Neues auszuprobieren und zu entwickeln.4 Die Stadtbibliothek Duisburg hat es für sich wie folgt definiert:

„Die MachBar soll dem gemeinsamen Arbeiten in einer kreativen Umgebung dienen und Hemmschwellen gegenüber neuen Technologien abbauen. Dafür stellen wir unseren Nutzerinnen und Nutzern in einem offenen Raum eine moderne technische Ausstattung zur Verfügung. Sie können neue Techniken ausprobieren, eigene Projekte verwirklichen, Erfahrungen austauschen und Gleichgesinnte treffen.“

Moderne Lernraumgestaltung in Universitätsbliotheken

Beitragsbild Moderne Lernraumgestaltung in Universitätsbibliotheken

Autorin: Hjördis Helberg


Warum sollten sich Bibliotheken jetzt mit dem Thema Lernraum beschäftigen?

Die Nachfrage nach physisch vorhandenen Medien sinkt. Dies lässt sich anhand von Ausleihzahlen feststellen. Gerade in naturwissenschaftlichen und technischen Fachrichtungen werden zunehmend elektronische Ressourcen genutzt. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass der Bestand in den Lesesälen dezimiert bzw. magaziniert wird und Freiflächen entstehen.

Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Lern- und Arbeitsraum, da Studium und Arbeitswelt zunehmend virtuell und somit zeitlich und räumlich flexibler werden.[1] Auch wenn es angesichts dieser Ortsunabhängigkeit zunächst paradox erscheint, gewinnen öffentliche Lernräume am Campus im Gegensatz zum heimischen Schreibtisch an Bedeutung. Studierende suchen Lernorte gern gemeinsam als Gruppe auf. [2]

Gruppenarbeit
Quelle: https://unsplash.com/@priscilladupreez

Bibliotheken können auf diesen Trend reagieren, indem sie Lernumgebungen und Serviceleistungen zur Verfügung stellen, die moderne Arbeitsweisen ermöglichen. Dabei müssen grundlegende Bedingungen für eine gute Lernumgebung beachtet werden. Darüber hinaus sollten Bibliotheken neue Ideen und Konzepte wagen. Sie dürfen attraktiv sein, überraschen und im Gedächtnis bleiben!

Dieser Beitrag stellt, neben grundlegenden gestalterischen Aspekten für Lernräume, zwei für Bibliotheken vielversprechende Ideen zum Thema modernes Lernen vor.

Inhalt

Was macht attraktiven Lernraum aus?

Ansprechenden Lernraum zeichnet vor allem eines aus: die Bedürfnisse der Nutzer*innen stehen im Mittelpunkt!

Weil die Bereitstellung geeigneter Möbel, Beleuchtung, Hard- und Software sowie WLAN dabei genauso wichtig ist, wie eine angenehme Atmosphäre, entwickeln sich moderne Bibliotheken zu einer Art Mischform aus öffentlichem Arbeitsraum und Wohnzimmer.[3] Neben dieser essentiellen Ausstattung benötigt es eine lernfördernde Umgebung. So kann ein Angebot unterschiedlicher Lernräume und -szenarien verschiedene Bedürfnisse bedienen. Neben Einzelarbeitsplätzen und Gruppenräumen verschiedener Größe und Ausstattung, ist funktionales und anpassungsfähiges Mobiliar essentiell. Es sollte dauerhaft haltbar sein und es ermöglichen, die Lernumgebung leicht an den eigenen Bedarf anzupassen. So können rollbare Wände, Tische und Whiteboards einen Gruppenraum im Raum schaffen, wenn er benötigt wird.

Darüber hinaus sollte der Lernort Bibliothek leicht zugänglich sein und eine einfache, eigenständige Orientierung im Raum ermöglichen. Zudem darf der „Wohlfühlfaktor“ nicht außer Acht gelassen werden. Eine inspirierende und motivierende Gestaltung der Räume fördert die Aufenthaltsqualität und regt gleichermaßen zum Lernen und zur Kommunikation an.[4] Für beide Zwecke können eigens gestaltete Zonen eingerichtet werden.

Hunt Library, NC State University, Lounge
Quelle: https://www.flickr.com/photos/paytonc/8758631495/ (CC BY 2.0)

Bibliotheken sollten modern und attraktiv gestaltet sein, um ihren Nutzer*innen positiv in Erinnerung zu bleiben. So werden sie zu einem Ort, den sie gern aufsuchen.

Lernerfolge durch Bewegung fördern

Zur Gestaltung erholsamer Lernpausen bieten viele moderne Bibliotheken bereits Zonen mit gemütlichen Sitzgruppen an, die zum Entspannen und zur Kommunikation einladen sollen. Pausen sind dabei besonders wichtig für die Konzentration und den Lernerfolg.[5] Diese Art der Pausengestaltung wird gern angenommen, sollte aber möglichst durch weitere Angebote ergänzt werden. Denn je angenehmer die Unterbrechung des Lernprozesses gestaltet ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er nicht wieder aufgenommen wird. Vielmehr zeigt sich, dass Pausen umso effektiver sind, je mehr sie sich in ihrer Tätigkeit vom Lernen unterscheiden.[6] Zudem ist bekannt, dass die durchschnittliche Dauer sitzender Tätigkeiten insbesondere bei Studierenden besonders hoch ist.[7]

Konzentration, Pause, Lernen
Quelle: https://unsplash.com/@punttim

In Bewegung kommen

Bibliotheken können die Konzentration und somit die Effizienz ihrer Nutzer*innen unterstützen, indem sie ihnen Angebote zur aktiven Pausengestaltung bieten. Stromerzeugende Tischräder können einen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Studierenden leisten und haben zudem einen Nachhaltigkeitsaspekt. Die Möglichkeit, eine Lernpause nicht nur in Bewegung zu verbringen, sondern gleichzeitig das eigene Endgerät durch Muskelkraft mit Strom zu versorgen, macht den Bibliotheksbesuch zu einem Erlebnis. Diese Innovation kann ein positives Image der Bibliothek unterstützen.

Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin hat für Ihre Nutzer*innen ein Schreibtischfahrrad installiert, das für eine aktive Pause genutzt werden kann. Darüber hinaus erlaubt es das Arbeiten am Schreibtisch bei gleichzeitiger Bewegung: [8]

Praktischer Wissenserwerb

Wollen Bibliotheken sich auch in Zukunft als physische Orte legitimieren, benötigen sie neue Serviceleistungen rund um Wissensaneignung und -vermittlung, die nicht ausschließlich bestandsbezogen sind. Eine für wissenschaftliche Bibliotheken vielversprechende, jedoch in Deutschland bisher selten realisierte Idee, ist das Einrichten von Makerspaces. Dabei handelt es sich um Orte für praktischen und innovativen Wissenserwerb. Zunächst sind sie offene Werkstätten, die neben geeigneten Räumlichkeiten auch Geräte wie 3D-Drucker, CNC-Fräsen, Plotter oder Kleingeräte zur Produktion von Modellen und Gegenständen bieten. Insbesondere sind sie aber Orte der persönlichen Begegnung von Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Interessen. Computerspezialist*innen, Designer*innen und Bastler*innen profitieren vom gemeinsamen Wissens- und Erfahrungsaustausch. Wichtig ist, dass Bibliotheken darauf achten, diese Community in die Unternehmung Makerspace aktiv einzubinden und entsprechende Veranstaltungen und Serviceleistungen anzubieten, um einen beliebten Ort produktiver Kreativität zu schaffen.

Makerspace
Quelle: https://unsplash.com/@darya_tryfanava

Die Vorteile

Vielerorts gibt es bereits kommerzielle Makerspace-Angebote. Was sind also die Vorteile für Bibliotheksnutzerinnen? Und was hat letztlich die Bibliothek davon? Makerspaces sind als Angebot einer wissenschaftlichen Bibliothek besonders niedrigschwellig. Der Zugang ist kostenfrei oder kostengünstig. Zudem sind Universitätsbibliotheken eine für die meisten Studierenden bereits bekannte Institution. Im Gegensatz zu den innerhalb der Universität vorhandenen Werkstätten, ist sie fakultätsübergreifend. Sie richtet sich also an Studierende verschiedener Studiengänge und kann der Ort sein, an dem Netzwerke geknüpft und gemeinsame Ideen realisiert werden. Studierende, die die Bibliothek bislang nicht nutzten, können durch das Angebot eines Macerspace wohlmöglich als Nutzerinnen gewonnen werden.

Herausforderungen

Natürlich gibt es auch ein paar Herausforderungen zu beachten: Werkstätten gehen mit einem gewissen Geräuschpegel und einem regen Publikumsverkehr einher. Es muss also ein geeigneter Ort gefunden werden, damit der reguläre Bibliotheksbetrieb nicht beeinträchtigt wird. Zudem wird engagiertes Personal benötigt, das bereit ist, sich eigens in den Betrieb des Makerspace einführen zu lassen und selbst Arbeitsschutzunterweisungen und Geräteeinführungen für Nutzer*innen anzubieten. In den Stellenplänen von Bibliotheken ist diese zusätzliche Arbeit bislang nicht berücksichtigt. [9]

„Wissen kommt von Machen!“ – Der Makerspace der SLUB Dresden

Die SLUB Dresden (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek) hat sich diesen Herausforderungen gestellt. Ihr Makerspace hat sich mit Hilfe engagierter Mitarbeiter*innen, einem breiten Netzwerk und interessierten Nutzer*innen aus einem zunächst befristeten Projekt zu einer festen Bereicherung des Bibliotheksbetriebs entwickelt[10]:

Fazit

Bibliotheken waren, sind und bleiben Orte des Wissens. Sie verlieren nicht an Bedeutung, müssen ihr Angebot allerdings kreativ und engagiert erweitern, um attraktiv zu bleiben.

Bibliothek, Bücher, Lesen
Bibliotheken sind Orte des Wissens. Es braucht nicht nur Raum für Bücher, sondern auch für Menschen. Quelle: https://unsplash.com/@osac

Denn die Art, wie wir Wissen aufnehmen und weitergeben, verändert sich mit fortschreitender Digitalisierung. Diese Entwicklung können Bibliotheken nutzen und sich als innovative Orte positionieren, die Nutzer*innen einbeziehen und moderne Arbeitsweisen ermöglichen. Dafür sind sie besonders geeignet, denn sie sind öffentliche, niedrigschwellige Räume, an denen fachübergreifende Netzwerke entstehen können.

Es gibt verschiedene Herangehensweisen zur Gestaltung moderner Lernräume. Dieser Herausforderung begegnen Bibliotheken am besten, indem sie ihre Nutzer*innen und deren Bedürfnisse in den Fokus stellen. Sie bevorzugen einen inspirierenden, motivierenden Lernraum mit hoher Aufenthaltsqualität, an dem sie konzentriert arbeiten und ihr Wissen mit anderen teilen können.

Quellen

[1] Glitsch, Silke u.a. (2017): Arbeitsplatz- und Lernortentwicklung an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. In: Umlauf, Konrad u.a. (Hg.): Strategien für die Bibliothek als Ort. Festschrift für Petra Hauke. Berlin/Boston: De Gruyter Saur, S. 95-110

[2] Semar, Wolfgang (2014): Digitale Veränderungsprozesse: Konsequenzen für das Lern- und Kommunikationsverhalten. In: Eigenbrodt, Olaf (Hg.): Formierungen von Wissensräumen. Optionen des Zugangs zu Information und Bildung. Berlin/Boston : De Gruyter Saur (Age of Access? Grundfragen der Informationsgesellschaft, Bd. 3), S. 11-20

[3], [5] und [8]Wagner, Janet (2020): Bewegung fördert Lernen. Neue Angebote am Lernort Bibliothek dargestellt am Beispiel der Philologischen Bibliothek der Freien Universität Berlin. Bachelorarbeit. Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Informationswissenschaften, Studiengang Bibliotheksmanagement. Potsdam

[4] Stankovic, Marina u.a. (2016): Bibliothek als architektonische Aufgabe. Von der Entwicklung der Gebäudetypologie und der Verschiebung der Schwerpunkte in der Bibliotheksarchitektur. In: Hauke, Petra (Hg.): Praxishandbuch Bibliotheksbau. Planung, Gestaltung, Betrieb. Berlin/Boston : De Gruyter Saur, S. 3-16

[6] Metzig, Werner u.a. (2020): Lernen zu lernen. Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen. 10., überarbeitete und erweiterte Auflage. Berlin : Springer

[7] Statista (2016): Durchschnittliche Dauer von sitzenden Tätigkeiten von Personen nach Bildungsgrad. Online unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/588185/umfrage/durchschnittliche-dauer-von-sitzenden-taetigkeiten-von-personen-in-deutschland-nach-bildungsgrad/ [Abruf am 20.01.2021]

[9] Bonte, Achim (2017): Vorstoß in neue Wissensräume. Makerspaces im Leistungsangebot wissenschaftlicher Bibliotheken. In: Umlauf, Konrad u.a. (Hg.): Strategien für die Bibliothek als Ort. Festschrift für Petra Hauke. Berlin/Boston: De Gruyter Saur, S. 85-94

[10] Dobeleit, Daniela u.a. (2020): Steuerung und Evaluation. Geräteführerscheine am SLUB Makerspace in Dresden. In: Heinzel, Viktoria (Hg.): Lernwelt Makerspace. Perspektiven im öffentlichen und wissenschaftlichen Kontext. Berln/Boston : De Gruyter Saur, (Lernwelten), S. 101-112


Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Content Management (Wintersemester 2020/21, Prof. Dr.-Ing. Steinberg) entstanden. Die besten Beiträge stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.

Didaktische Typographie: Weißraum und seine Wirkung

Beitragsbild Weißraum und seine Wirkung

Autor*in: Leonie Thissen


Ein Beitrag zur didaktischen Typographie

Jede*r, der*die lesen kann, kennt den typographischen Weißraum. Und jede*r hat auch schon mal die Wirkung von zu viel oder zu wenig davon auf einer Seite oder in einem Text an sich erlebt. Was einem dabei wohl eher nicht bewusst wurde: dass diese Wirkung mit dem Weißraum zusammenhing.

Der Riese im Hintergrund

Typographischer Weißraum ist alles das, wo keine Schrift steht.1 Er muss nicht unbedingt weiß sein. Mit Weißraum sind aber nicht nur Seitenränder gemeint. Weißraum ist z.B. auch das, was in den Buchstaben weiß ist. Oder der weiße Raum im Zeilenabstand.

Warum Weißraum wichtig ist

Der Weißraum hat großen Einfluss auf die Lesbarkeit eines Textes. Zunächst einmal über seinen Anteil in der Schrift. Eine Schrift wirkt zusammen mit ihrem Weißraum. Das leuchtet sofort ein. Fehlt der Weißraum in dem Buchstaben wirken können, ist die beste Schrift (es ist dann keine gute Schrift) unlesbar. Aber auch eine ausgewogene Schrift (eine in der das Verhältnis Buchstabe zu Weißraum stimmt) kann nicht wirken, wenn der Zeilenabstand (noch mehr Weißraum) zu eng gewählt oder die Seite (ob im Web oder gedruckt) überladen ist. Das Gegenteil – zu große Zeilenabstände, eine kahle Seite – ist genauso schlecht für die Wirkung einer Schrift.2

Leselust durch Layout

Schrift ist doch egal, es geht doch um den Inhalt werden Sie jetzt vielleicht denken. Es ist ganz und gar nicht egal. Zunächst einmal senkt ein schlechtes Layout massiv die Lust darauf, einen Text zu lesen oder eine Webseite näher zu betrachten. Auch das hat jeder schon einmal an sich selbst beobachten können. Der unbeschriebene (weiße) Raum dient als Ruhepol für das Auge.3 Aus aneinandergereihter Schrift wird Text, den wir zunächst als Ganzes erfassen. Am visuellen Eindruck des Textes hat der Weißraum einen großen Anteil. Der Ersteindruck eines Textes sorgt dafür, ob wir Lust bekommen ihn zu lesen, neugierig werden oder es eher als eine Qual empfinden. Denken Sie an den höchst unterschiedlichen Eindruck einer Seite in einem Roman oder dem Beipackzettel einer Arznei.4 Das ist in Ordnung. Unterschiedliche Texte, die Unterschiedliches wollen, brauchen auch unterschiedlichen Weißraum für eine unterschiedliche Art der Aufmerksamkeit bei der*dem Lesenden.

Auf einer Seite

Weißraum macht also eine Schrift erst lesbar. Genügend Weißraum auf einer Seite macht einen guten Texteindruck und Lust ihn zu lesen. Typographie nach didaktischen Gesichtspunkten erhöht zu dem auch noch das Verständnis eines Textes.5 In der didaktischen Typographie wird viel Wert auf Absätze und Zwischenüberschriften gelegt.6 Das erhöht den Weißraumanteil logischerweise weiter. Interessanterweise wirkt derselbe Text mit Absätzen und Zwischenüberschriften so, als wäre weniger Text zu lesen. Tatsächlich kamen aber Buchstaben hinzu (durch die Überschriften).7

Im Bild ist der bisher im Artikel vorgestellte Text zweimal dargestellt. Links als ein großer Textblock mit ingesamt 3 Zeilenumbrüchen, sonst keinerlei Zwischenabsatz. Rechts ist der Text mit allen Umbrüchen, Absätzen und Zwischenüberschriften dargestellt, wie sie auch bisher im Artikel vorkamen.

Das Beispiel zeigt den Unterschied an Weißraum innerhalb eines Textes. Zur guten Gestaltung einer Seite gehört natürlich auch ausreichend leerer Raum um den Text herum, an den Seitenrändern, zwischen den Elementen und was sonst noch so auf einer Seite passieren kann.8

Typographie in der Didaktik

Sie sehen, Leselust und Leseverständnis werden natürlich auch durch den Inhalt, aber erstmal durch die äußere Form bestimmt. Mediengestaltung und Werbung wissen das schon lange.9

Nach langer Ruhezeit wird sich wieder wissenschaftlich mit didaktischer Typographie beschäftigt.10 Wer einen Einstieg in die Lehrtextgestaltung unter didaktisch-typographischen Gesichtspunkten sucht, findet diesen in leicht verständlicher und nachvollziehbarer Form bei Rosalie Heinen:

Rosalie Heinen im Interview mit Lisa Kosmalla zu didaktischer Typographie

Weißraum im Web

Beschäftigt man sich mit Weißraum in Onlinetexten (Blogs, Online-Zeitschriften, Webseiten, etc.) wird die Sache unendlich komplizierter. Denn ist eine Buchseite einmal typographisch gestaltet, ist sie „fertig“ und bleibt in diesem Zustand.

Das Layout einer Webseite muss aber auch noch in vergrößert und verkleinert gut wirken.11 Die Leselust soll gleichermaßen geweckt werden, ob nun auf einem PC-Bildschirm, am Tablet oder auf dem Smartphone gelesen wird. Die Grundbedürfnisse an gute typographische Gestaltung und den richtigen Einsatz von Weißraum bleiben aber dieselben wie bei einer gedruckten Seite.12

Man sollte sich daher erstmal mit den Regeln von guter Typographie für Druckwerke beschäftigen und diese Erkenntnisse dann auf Online-Texte anwenden.13

Ein paar gelungenere Beispiele für den Einsatz von Weißraum im Web:

 

und ein paar nicht so gute:

Ist das wichtig?

Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, warum das alles wichtig sein sollte. Wir lesen doch ständig alles Mögliche und haben uns dabei noch nie Gedanken über das „Nichts“ um die Buchstaben Gedanken gemacht. Das liegt daran, dass

„Gestaltung […] unsichtbar bleiben [muss]. Die Kunst besteht darin, die Information so anzubieten, dass die Leser gar nicht erst darüber nachdenken, dass jemand jede Zeile, jeden Absatz und jede Spalte sorgfältig zu Seiten aufbereitet hat.“14

Erik Spiekermann weiß, wovon er spricht. Er hat dutzende Schriften (und damit auch den Weißraum in den Buchstaben und Wörtern) im öffentlichen Raum entworfen, z.B. die Schrift der Deutschen Bahn, eine eigene Schrift für Bosch oder Schrift auf Verkehrsschildern.15 Sein Schaffen als Designer steht unter dem Motto, dass Schrift immer der zu transportierenden Information dienen muss:

Man liest ja keine Schrift. Man liest ja’n Text.“ 16

oder drastischer

„Das kann man nicht lesen, also ist es scheiße.“17

Überträgt man seine Forderungen auf die Bemühungen der didaktischen Typographie, könnte man sagen:

Wenn etwas so gelayoutet ist, dass es nicht gut verstanden wird, ist es nicht gut.

Was am Weißraum wichtig ist

Wir müssen aber glücklicherweise nicht warten, bis die ersten Handreichungen zur didaktischen Typographiegestaltung von Lehrtexten einsetzbar sind. Ein breites Feld von Mediengestalter*innen, Typograph*innen, Grafiker*innen, Marketingfachleuten und anderen beschäftigt sich ausgiebig auch mit dem Weißraum. Was die Mediengestaltung bereits weiß, kann man auch in der Didaktik anwenden.

Helene Clara Gamper fasst im folgenden Video kurz und knackig das Wichtigste zum Thema zusammen:

HCG zu Weißraum in der Mediengestaltung

Zitate

1 Wikipedia 2020; HCG 2017 Min. 0:19-0:24; Kosmalla Min. 15:14-15:20

2 Spiekermann 2004, S. 113

3 Kosmalla 2020, Min. 14:42-15:13

4 Kosmalla 2020, Min. 4:47-6:20

5 Kosmalla 2020, Min. 18:13-19:02, Min. 20:02-20:26

6 Kosmalla 2020, Min. 10:00-10:51

7 Kosmalla 2020, Min. 10:51, Min. 19:48-19:55

8 Spiekermann 2004, S. 77-95 verbatim

9 HCG 2017, Min. 1:40-1:45; Spiekermann 2004, S. 103

10 Kosmalla 2020, Min. 9:01-9:19

11 Spiekermann 2004, S. 119-121

12 Spiekermann 2004, S. 93

13 Spiekermann 2004, S. 39, S. 81

14 Spiekermann 2004, S. 15

15 DW Deutsch 2012, Min. 3:31-4:45; Typografie.info 2013

16 DW Deutsch 2012, Min. 1:25-1:27

17 Rat für Formgebung 2020, Min. 4:04-4:06

Quellen

DW Deutsch (2012): Der deutsche Grafiker Erik Spiekermann und seine Schriftkunst. Zuletzt aktualisiert am 29.02.2012. Online unter https://www.youtube.com/watch?v=q8BIBx5f8lE [Abruf am 30.01.2021]

HCG corporate designs (2017): Weißraum in der Mediengestaltung. Zuletzt aktualisiert am 20.03.2017. Online unter https://www.youtube.com/watch?v=K9cHnoyND0I [Abruf am 31.01.2021]

Kosmalla, Lisa (2020): Expertinnen Interview „Didaktische Typografie“ mit Rosalie Heinen. Zuletzt aktualisiert am 28.07.2020. Online unter https://www.youtube.com/watch?v=bgv145gB7Jk [Abruf am 31.01.2021]

Rat für Formgebung (2020): Erik Spiekermann: „Wenn man es nicht lesen kann, ist es scheiße.“. ndion Podcast. Zuletzt aktualisiert am 07.01.2020. Online unter https://www.youtube.com/watch?v=xmpr2Vj8rtw [Abruf am 30.01.2021]

Spiekermann, Erik (2004): ÜberSchrift. Mainz: Verlag Hermann Schmidt

Typografie.info (2013): Hausschrift: Bosch. Zuletzt aktualisiert am 19.01.2013. Online unter https://www.typografie.info/3/hausschriften.html/bosch-r41/ [Abruf am 31.01.2021]

Wikipedia (2020): Typografischer Weißraum. Zuletzt aktualisiert am 22.10.2020. Online unter https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Typografischer_Weißraum&oldid=204770024 [Abruf am 31.01.2021]


Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Content Management (Wintersemester 2020/21, Prof. Dr.-Ing. Steinberg) entstanden. Die besten Beiträge stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.

Darf ich dieses Bild aus dem Web nutzen?

Autorin: Dana Thoß


Wer kennt es nicht? Die sozialen Netzwerke leben von den Bildern der jeweiligen Beiträge. Das Internet umfasst Millionen, wenn nicht Milliarden von Bildern zu den verschiedensten Themen und Produkten. Viele dieser Bilder sind lizenziert, bspw. mit einer Creative Commons (CC) Lizenz. In diesem Artikel werden Sie erfahren, was es mit den Creative Commons auf sich hat und anhand eines Beispiels lernen, wie Sie den erlaubten Umgang mit diesen Lizenzen erkennen können.

Inhaltsverzeichnis

Rechtliche Grundlagen

Nach § 7 des Urheberrechtsgesetzes ist jede:r Schöpfer:in eines Werkes auch gleichzeitig sein:e Urheber.:in Das heißt, jedes Selfie, das Sie schießen, und jedes Urlaubsfoto, das Sie machen, ist Ihr Werk und durch das Urheberrecht geschützt. Das bedeutet wiederum, dass alle Bilder und Medien, die im Internet zu finden sind, eine:n Urheber:in haben und rechtlich geschützt sind.1 Aber was genau heißt eigentlich die Bilder sind geschützt?

Mit dem Schutz der Bilder ist gemeint, dass Sie selbst entscheiden dürfen, was andere Menschen mit Ihrem Bild machen und ob sie Ihre Bilder überhaupt verwenden dürfen. Nach § 13 des Urheberrechtsgesetzes dürfen Sie entscheiden, ob Sie als Urheber:in genannt werden sollen und wie diese Bezeichnung aussehen soll. Verstößt jemand gegen die von Ihnen vorgegebenen Einschränkungen, können Sie nach § 97 des Urheberrechtsgesetzes dagegen vorgehen. Sie können den:die Nutzer:in Ihres Bildes auffordern, es nicht mehr zu verwenden und haben die Möglichkeit, gerichtlich dagegen vorzugehen. 2

„Darf ich dieses Bild aus dem Web nutzen?“ weiterlesen

Mehr Interaktivität im Kurs Content Management über h5p

h5p für CM

In den letzten Corona-Semestern konnten viele Kurse nur online angeboten werden. Dadurch sind auch im Kurs Content Management in den Studiengängen Informationsmanagement und Informationsmanagement berufsbegleitend einige Screencasts entstanden.

In einem nächsten Schritt haben wir die Screencast-Videos mit Interaktionselementen wie Wiederholungsfragen, Links, Inhaltsübersichten, Checklisten oder kleinen Quizzes über h5p ergänzt:

Inhaltsverzeichnis im Screencast-Video über h5p

Checklist mit h5p
Checkliste über h5p: Wie gut ist Ihr WordPress-Beitrag?

Im aktuellen Wintersemester 21/22 setzen wir die um h5p erweiterten Screencasts für Content Management das erste Mal aktiv in der Lehre ein und sind gespannt auf die Rückmeldung der Studierenden.

Stud.IP und h5p

Bisher fehlte uns eine zentrale Möglichkeiten der Bereitstellung von h5p-Lernmodulen, da unser Moodle diese Funktionalität nicht bietet. Die Erstellung und Bereitstellung von h5p über WordPress funktioniert zwar gut, aber ist etwas weit weg von unseren Lehrinhalten über separat notwendige WordPress-Installationen. Daher freuen wir uns über den Testbetrieb von Stud.IP seit diesem Semester an der Fakultät 3. In Stud.IP ist jetzt direkt in Veranstaltungen die Erstellung und Einbindung von h5p Lernmodulen möglich – ohne Medienbruch durch den Sprung zu einer separaten WordPress-Installation:

h5p Lernmodule in Stud.IP Veranstaltung

Austausch und Kompatibilität von h5p Lernmodulen

Die Kompatibilität und die Standardisierung von h5p Lernmodulen ist besonders hilfreich, wenn man die Lernmodule nachträglich auf verschiedene Arten bereitstellen möchte. Unabhängig davon, in welcher Umgebung h5p Lernmodule erstellt wurden (WordPress, Stud.IP, …), können sie jederzeit per Download und erneuten Upload in ein anderes System plattformübergreifend bereit gestellt und ausgetauscht werden.

Weitere h5p Lernmodule aus Studierendenprojekt

Studierende im Studiengang Informationsmanagement – berufsbegleitend widmeten sich in einem Studierendenprojekt unter Anleitung von Monika Steinberg der Konzeption und Umsetzung von h5p Lernmodulen zu bestehenden Lehrinhalten.

Im Ergebnis entstand eine Liste von möglichen h5p-Elementen und deren Anwendung sowie ein bunter Mix an Beispielen für deren Einsatz. Mehr dazu in einem Beitrag im QpLuS-IM-Blog:
h5p für interaktive Lernressourcen: Ergebnisse eines Studierendenprojekts

Libraries for Future – Nachhaltigkeit in Bibliotheken im Kontext der Agenda 2030

Nachhaltigkeit in Bibliotheken

 Autorin: Ann-Kathrin Wallmann


Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der uns derzeit so gut wie überall begegnet – auch im Bibliothekswesen wird das Thema seit ein paar Jahren präsenter. Oft wird es jedoch als eher abstrakt wahrgenommen, was beim Versuch der konkreten Umsetzung zu Problemen führen kann. Durch die Konkretisierung in Form der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 ist die Thematik zuletzt deutlich greifbarer geworden und findet bereits vermehrt Einzug in diversen Bibliotheken. Was genau es mit den Nachhaltigkeitszielen auf sich hat, was sie für Bibliotheken bedeuten und wie Institutionen schon mit geringem Aufwand einen Beitrag leisten können, wird im folgenden Artikel kurz vorgestellt.

Inhalt

  1. In 17 Zielen die Welt verändern – die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030
  2. Relevanz und Potenzial der Ziele für Bibliotheken
  3. Vorteile eines Engagements für mehr Nachhaltigkeit
  4. Biblio2030 – Inspiration, Unterstützung, Austausch für Bibliotheken
  5. Einstiegsprojekte für den ersten Schritt in Richtung nachhaltige Bibliothek
  6. Weitere Inspirationsquellen und Hilfsmittel

In 17 Zielen die Welt verändern – die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030


Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.“

Marc-Uwe Kling, Auszug aus „Die Känguru-Apokryphen“


Die Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden zuerst 2015 im Rahmen der „2030 Agenda“ festgelegt und dienen als Aufruf zum Handeln, um Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und das Leben und die Perspektiven aller Menschen weltweit zu verbessern. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen einigten sich dabei auf einen Katalog mit 17 übergeordneten Zielen aus den Bereichen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung, die innerhalb von 15 Jahren erreicht werden sollen. 1 2

Die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 in Kachelansicht
Ziele für nachhaltige Entwicklung (© UN Sustainable Development Goals)

Da dafür nur noch knappe 10 Jahre bleiben, rief der UN-Generalsekretär 2019 alle Bereiche der Gesellschaft dazu auf, sich für ein „Jahrzehnt des Handelns“ auf folgenden drei Ebenen zu mobilisieren:

 

Die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 und ihre Umsetzung in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

Relevanz und Potenzial der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 für Bibliotheken


„Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet.“

Robert Swan


Inwiefern spielen nun die zuvor genannten Agenda 2030 Ziele eine konkrete Rolle in und für Bibliotheken? Auf diese Frage gibt es erst einmal mehr als nur eine (gute) Antwort. Abgesehen vom universalen Appell des UN-Generalsekretärs hat sich auch Deutschland als Mitgliedstaat der UN konkret dazu verpflichtet, an ihrer Umsetzung mitzuwirken. Da scheint es nur konsequent, dass deutsche Institutionen wie Bibliotheken diese Ziele ebenso verfolgen. Sie können als zentrale öffentliche Einrichtungen für Zugang zu Information und Bildung einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der 2030-Agenda leisten und in diesem Sinne zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beitragen. 2

Ebenso werden das wachsende Interesse und Bewusstsein für die Thematik im Bibliothekswesen generell immer sichtbarer. Dies äußert sich neben den konkreten Initiativen einzelner Bibliotheken vor allem in strukturellen Neuerungen wie z.B. dem Aufstieg der IFLA-Interessensgruppe ENSULIB (Environment, Sustainability and Libraries) zur offiziellen IFLA-Sektion, der Einführung des Green Library Awards oder der Gründung des Netzwerk Grüne Bibliothek.
Im Kontext der Nachhaltigkeitsziele geht es oft vorrangig darum, auf welche Weise einzelne Institutionen zu ihrer Umsetzung beitragen können. Insbesondere Bibliotheken können nicht nur vieles zur Erreichung der Ziele beitragen, sie können auch selbst von diesem Prozess profitieren. 3 4 5

Tatsächlich kann das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit ebenso nicht zu unterschätzende positive Nebeneffekte für Bibliotheken haben. Wird dieses Engagement auch gut wahrnehmbar kommuniziert, können sich infolgedessen zahlreiche positive Auswirkungen ergeben:
die Verbesserung in der öffentlichen Wahrnehmung, Vernetzung und Kooperationen mit Einrichtungen vor Ort, überregionale Vernetzung und Austausch mit anderen Bibliotheken, ebenso wie eine Grundlage für erfolgreiche Lobbyarbeit etc. – um nur ein paar zu nennen.

„Macht doch alles nur mehr Arbeit?“ Vorteile eines Engagements im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030


„Das Beste, was der Stadtbibliothek seit langem passiert ist“

Mitarbeiterin der Stadtbibliothek Heilbronn über das Nachhaltigkeitsprojekt „Treffpunkt Deutsch“


Der 2016 entstandene „Treffpunkt Deutsch“ der Stadtbibliothek Heilbronn hatte beispielsweise zum Ziel, freiwillige Mentor_innen und Menschen, die Deutsch lernen möchten, zusammenzubringen. Dies hat er auch sehr erfolgreich geschafft, darüber hinaus aber auch einen lebendigen Treffpunkt für Interessierte, einen Ort für regen Kulturaustausch und nicht zuletzt ein neues Stück Heimat geschaffen. Das zeigt, dass Projekte im Sinne der Nachhaltigkeitsziele auch dabei helfen können, das Potenzial der eigenen Einrichtung neu zu evaluieren. 6

„Treffpunkt Deutsch“ der Stadtbibliothek Heilbronn (© Stadtbibliothek Heilbronn)

Grundsätzlich sind Bibliotheken durch Ihre Angebote und Dienstleistungen bereits in ihrem Kern nachhaltige Organisationen, werden aber selten primär als solche wahrgenommen. Diese Eigenschaft kann jedoch im Rahmen des Engagements im Sinne der Agenda 2030 besonders gut sichtbar gemacht und verstärkt werden. Ein Hinweis darauf, dass Bibliotheken und ihr Potenzial noch viel zu wenig im politischen Bewusstsein verankert sind, zeigt unter anderem eine Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv). Anlässlich des Neuauflagenentwurfs der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, in dem Bibliotheken keine Erwähnung fanden, macht der dbv darin gezielt darauf aufmerksam, dass Bibliotheken bei der Umsetzung der Agenda-Ziele eine wichtige Rolle spielen können. Diese Aussage wird durch konkrete Beispiele für viele der 17 Nachhaltigkeitsziele veranschaulicht (siehe hierzu interaktive Grafik). 7 8

Biblio2030 – Inspiration, Unterstützung und Austausch für Bibliotheken

Nachhaltigkeit kann in Bibliotheken auf viele verschiedene Weisen umgesetzt werden – so viele, dass es zunächst sogar überfordernd wirken kann. Unterstützung und Orientierung bietet dabei unter anderem das Projekt Biblio2030. Die vom dbv betreute Webseite versammelt in ihrer Beispielsammlung hierzu diverse Best Practice Beispiele aus Nachhaltigkeitsprojekten von deutschsprachigen Bibliotheken jeder Ausrichtung und Größe. Dazu gibt es dort auch ein Upload-Portal, um eigene Projekte der Sammlung hinzuzufügen. Als kleinen Einblick in die Projektvielfalt im Folgenden eine Auswahl zu einigen Zielen9:

 

Auf der Biblio2030-Seite haben Bibliotheken außerdem Zugriff auf zahlreiche Materialien zum Download bzw. zur Bestellung, um auf die Agenda2030 und ihre Projekte aufmerksam zu machen. 10

Die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 - Beispiel für Nutzung der Biblio2030-Materialien Bücherei Geldern
Beispiel für Nutzung der Biblio2030-Materialien (© Bücherei Geldern)

Man muss nicht gleich die Welt retten – Kleine Einstiegsprojekte für einen ersten Schritt in Richtung nachhaltige Bibliothek

Auch wenn Biblio2030 und ähnliche Plattformen dafür sorgen, dass man nicht immer gleich das Rad neu erfinden muss, stehen nicht jeder Bibliothek die Ressourcen für umfassendere Projekte wie die Einrichtung von Makerspaces, Repaircafés oder ähnlichem zur Verfügung. Denn aller Anfang ist bekanntlich schwer – womit soll man beginnen und mit welchen Mitteln das Ganze umsetzen?

Im Folgenden dazu einige Beispiele, die auch mit geringen Ressourcen in der eigenen Bibliothek umgesetzt werden können:

Schwer zu tragen? Plastiktüten wiederverwenden!
Oft werden Plastiktüten nach ihrer Verwendung weggeworfen. In der Stadtbücherei Walldorf gibt es daher ein Fach, in dem Tüten gesammelt und für andere zur Nutzung weitergegeben werden.

Ganz auf Plastiktüten verzichten – Die Bio-Baumwoll-LeseStoffTasche zum Ausleihen!
Für die robusten Stofftaschen aus Bio-Baumwolle der Volksbücherei Fürth sind auch die größten Bücherstapel kein Problem. Turnbeutel und Tragetasche gibt es für je 2€ Leihgebühr – wenn die Tasche nicht mehr benötigt wird, kann sie wieder abgegeben werden und man bekommt die 2€ zurück.

Bio-Baumwoll-LeseStoffTasche © Städtische Volksbücherei Fürth

Wer frisst hier den Strom? Energiesparpakete verleihen!
In vielen Haushalten lässt sich einiges an Strom sparen, Elektrogeräte verbrauchen nämlich nicht nur in Benutzung, sondern auch im „Stand-by-Modus“ viel Energie. Wie viel genau, das kann man mit dem Energiesparpaket testen, dass Bibliotheken kostenlos beim Umweltbundesamt anfordern können.

Was grünt und blüht denn da? Saattauschbörse in der Bibliothek!
Saatgut aller Art kann in der Stadtbibliothek Alzenau abgegeben oder entdeckt werden – egal ob Blumen, Gemüse, Obst, Sprossen oder Kräuter, alles findet einen Platz in der Saatgut-Tauschbörse. Die Bibliothek stellt dazu auch vorgebastelte Tütchen bereit, die mit Sortennamen, Säh- und Erntezeitraum beschriftet werden können.

Babysteps in Richtung „Bibliothek der Dinge“ – Regenschirme zum Ausleihen!
Heute muss man nicht mehr alles besitzen, am besten sogar mehrfach. Wenn es regnet, geht man als Bibliothekskunde fix in die nächstgelegene Mülheimer Bibliothek und leiht sich kostenfrei einen Regenschirm aus!

Weitere Inspirationsquellen und Hilfsmittel

Mit den zuvor genannten Beispielen sollte ein erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit für alle möglich sein. Für Interessierte hier abschließend noch eine Liste mit weiteren Anlaufstellen für Informationen, Hilfestellung und Inspiration:

 Die Agenda 2030 und die Bibliothekswelt
Themenseite des Deutschen Bibliotheksverbands

 Bibliotheken und Nachhaltigkeit
Best Practice-Broschüre des Deutschen Bibliotheksverbands

Netzwerk Grüne Bibliothek
Initiative zur Vernetzung von Institutionen und zur Bündelung von Informationen über gezielten Einsatz für die 17 Nachhaltigkeitsziele in Bibliotheken

 17 Ziele als Herausforderung und Chance für Bibliotheken
Online-Seminar im Rahmen von #vBIB20

IFLA Library Map of the World
Interaktive Weltkarte, die u.a. Informationen über das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele in Bibliotheken weltweit verzeichnet

Quellen

1 United Nations (2020): The Sustainable Development Agenda. Online unter https://www.un.org/sustainabledevelopment/development-agenda/ [Abruf am 31.01.2021]

2 Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv) (2020): Die 2030 Agenda für weltweite Entwicklung. Online unter https://www.bibliotheksverband.de/dbv/themen/agenda-2030.html [Abruf am 31.01.2021]

3 International Federation of Library Associations (IFLA) (2020): ENSULIB granted permission in becoming an IFLA Section. Online unter https://www.ifla.org/node/93187 [Abruf am 31.01.2021]

4 International Federation of Library Associations (IFLA) (2021): IFLA Green Library Award. Online unter https://www.ifla.org/node/10159 [Abruf am 31.01.2021]

5 Netzwerk Grüne Bibliothek (2021): Herzlich willkommen im Netzwerk Grüne Bibliothek. Online unter https://www.netzwerk-gruene-bibliothek.de/ [Abruf am 31.01.2021]

6 Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv): Treffpunkt Deutsch in der Heilbronner Stadtbibliothek. Online unter https://www.biblio2030.de/treffpunkt-deutsch-stadtbibliothek-heilbronn/ [Abruf am 31.01.2021]

7 Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv) (2016): Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung-der Beitrag der Bibliotheken zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv). Online unter https://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/positionen/2016_07_31_Stellungnahme_Nachhaltigkeit_endg.pdf [Abruf am 31.01.2021]

8 Die Bundesregierung (2016): Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Neuauflage 2016. Online unter https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975274/214552/bc6c3313d40dd1da060732d16310677a/2016-05-31-download-nachhaltigkeitsstrategie-entwurf-data.pdf?download=1 [Abruf am 31.01.2021]

9 Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv): Beispiele für nachhaltige Bibliotheksarbeit. Online unter https://www.biblio2030.de/beispielsammlung/ [Abruf am 31.01.2021]

10 Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv): Materialien. Online unter https://www.biblio2030.de/materialien/ [Abruf am 31.01.2021]

 

Die Keywordrecherche: Der Grundstein des Online Marketings

Beitragsbild Keywordrecherche

Autor*in: Linda Khorami


Am Anfang steht die Keywordrecherche. Ob Blog, Onlineshop oder Unternehmenswebsite, die Onlinepräsenz spielt heutzutage eine immer größere Rolle und ist nicht mehr wegzudenken. [1] Du möchtest auch mit deiner Präsenz im Netz überzeugen und so viele Menschen wie möglich erreichen? Dann ist die Keywordrecherche genau das Richtige für dich! Finde heraus, worum es sich hierbei handelt und wieso sie so wichtig ist.

Keyword Recherche Titelbild
Quelle: Search Engine Land


Auf diese Infos kannst du dich freuen:


Was ist ein Keyword?

Im Vordergrund der Recherche stehen sogenannte Keywords, aber was genau ist ein Keyword?

Im Deutschen steht der Begriff Keyword für Such- und Schlüsselbegriff sowie Schlag- und Schlüsselwort und wird bei der Recherche im Internet in das Suchfeld einer Suchmaschine eingegeben. [2] Damit die passenden Ergebnisse für deine Suchanfrage rausgefiltert werden, gleicht die Suchmaschine die eingegebenen Keywords mit den Seiten aus dem Index ab. [3]

Arten von Keywords

Bevor du dich mit der Recherche befasst, ist es wichtig, zwischen den verschiedenen Arten und Nutzerintentionen von Keywords unterscheiden zu können. Im Folgenden findest du die wichtigsten Varianten. [4]

 

Fokus Keyword 

Das Fokus Keyword wird von dir definiert und ist der Hauptbegriff,  für den deine jeweilige Seite in den Suchergebnissen ranken soll. [5]

 

Nischen Keyword

Von einem Nischen Keyword ist die Rede, wenn ein Suchbegriff ein niedrigeres Suchvolumen, aber auch wenig Wettbewerb hat. Neben dem Fokus Keyword werden auch Nischenkeywords verwendet, da es hier einfacher ist mit diesen Suchbegriffen zu ranken. [6]

 

Brand Keyword

Von einem Brand Keyword ist die Rede, wenn du mit deiner Suchanfrage nach einer bestimmten Marke suchst. [7]

Google-Suche: Vans
Bildschirmfoto – Brand Keyword

Informationsorientiertes Keyword

Wenn nach einer bestimmten Information gesucht wird, werden informationsorientierte Keywords verwendet. [8]

Google-Suche: Was ist ein Podcast?
Bildschirmfoto – Informationsorientiertes Keyword

Navigationsorientiertes Keyword

Keywords sind navigationsorientiert, wenn du mit deiner Anfrage gezielt nach einer Seite suchst. [9]

Google-Suche: Vans.de
Bildschirmfoto – Navigationsorientiertes Keyword

Transaktionsorientiertes Keyword

Wie der Name bereits verrät, sind transaktionsorientierte Keywords Suchbegriffe, die das Durchführen einer Transaktion zum Ziel haben. [10]

Google-Suche: Schuhe kaufen
Bildschirmfoto – Transaktionsorientiertes Keyword

Compound Keyword

Ein Compound Keyword ist gemeint, wenn du mit deiner Eingabe mehrere Nutzerintentionen erfüllst. Schauen wir uns folgende Suchanfrage an:

Google-Suche: Vans old skool kaufen
Bildschirmfoto – Compound Keyword

Hier suchen wir nicht nur nach einer bestimmten Marke (Brand Keyword), sondern auch nach einer Möglichkeit, den Schuh zu kaufen (transaktionsorientiertes Keyword). [11]

Keywords und ihre Wortlänge

Keywords können zudem auch in ihrer Wortanzahl unterschieden werden.  Hierbei unterscheiden wir zwischen Short-, Mid- und Long Tail Keywords.

 

Short Tail Keyword

Das Short Tail Keyword besteht lediglich aus ein oder zwei Suchbegriffen. Diese haben in der Regel ein hohes Suchvolumen. Aufgrund der Wortanzahl handelt es sich bei den Suchergebnissen eher um unspezifische Treffer. [12]

Mid Tail Keyword

Eine weitere Variante ist das Mid Tail Keyword, welches aus 2 bis 3 Wörtern bestehen kann. Hiermit können Suchergebnisse bereits etwas konkretisiert werden. [13]

Long Tail Keyword

Beim Long Tail Keyword handelt es sich um die spezifischste Suchanfrage. Hier werden Phrasen mit mehreren Wörtern verwendet. [14]

Was ist eine Keywordrecherche?

Bei der Keywordrecherche handelt es sich um eine Methode, mit der du herausfinden kannst, welche Suchanfragen für dich, deinen Kunden oder für deine Zielgruppe wichtig sein können.  Zu beachten ist hier, welche Keywords am meisten gesucht werden und welche Nutzerintention diese haben, denn anhand dieser Informationen kannst du deine Website sinnvoll optimieren und weiter ausbauen. Die Keywordrecherche ist der erste und wichtigste Schritt für dein Optimierungsvorhaben und sollte daher fester Bestandteil deiner Arbeit sein. [15]

Dabei kann dir die Recherche helfen

Die Recherche von Keywords ist für den Erfolg einer Website von großer Bedeutung und daher ein fester Bestandteil des Online-Marketings. Du fragst dich trotzdem wieso du dich an einer Recherche versuchen solltest?  Hier findest du meine Top 4 Gründe:

 

1. Do it for the Blog!

Mit Hilfe der Recherche kann auch die Themenfindung für deinen Blog deutlich vereinfacht werden. Mit der Keywordrecherche kannst du herausfinden wonach deine Zielgruppe am meisten sucht. Schreibe deinen Blogbeitrag und pflege dabei Keywords ein. Starte mit dem Fokus Keyword und füge anschließend passende Nischenkeywords hinzu.

Achtung: Keywords sollten nicht nur verwendet werden, weil sie ein hohes Suchvolumen haben. Die Chancen auf ein gutes Ranking sind hier eher gering, da auch weitere Einflussfaktoren wie der Wettbewerb eine Rolle spielen. Trau dich ruhig Keywords mit etwas weniger Suchvolumen zu nutzen. Eine weitere Alternative wären Long Tail Keywords.[16] 

 

2. Werde dir über den Markt bewusst

Die Keywordrecherche hilft dir dabei den Markt besser kennenzulernen und zu verstehen, denn durch diese Methode können unter anderem Probleme und Ängste deiner Kunden offengelegt, neue Kunden dazugewonnen, Mitbewerber analysiert oder neue Märkte erschlossen werden.[17]

 

3. Für mehr Buzz: Advertising in Suchmaschinen  

Falls du Interesse an der Suchmaschinenwerbung (SEA) hast, wird dir die Recherche auch hier helfen, eine erfolgreiche Ads Kampagne auf die Beine zu stellen. Kampagnen mit den richtigen Keywords haben eine größere Reichweite und bringen dir zudem mehr Traffic.[18]

 

 4. Gib deiner Seite den letzten Schliff

Unabhängig davon, ob du einen Blog, Onlineshop oder einer Unternehmensseite führst, durch die Recherche kannst du wertvolle Erkenntnisse gewinnen, um deine Seite zu optimieren. Je besser deine Inhalte sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass deine Seite gefunden wird!

Tipp:  Setzte dich mit deinen Produkten oder deinen Dienstleistungen auseinander und schaue welche Suchbegriffe genutzt werden. Hier ist dein Verstand gefragt! [19]

Do it yourself!

Du bist neugierig geworden? Dann probier es einfach mal aus! Einen genauen Leitfaden findest du in diesem Video.

Hier findest du eine Übersicht der verwendeten Online-Tools aus dem Video sowie einige Alternativen:

Fazit

Die Keywordrecherche ist ein unverzichtbares Werkzeug im Online-Marketing und ist das A und O, wenn du deine Seite optimieren möchtest. Schöpfe das volle Potenzial deiner Seite aus, schreibe relevante Blogbeiträge, lerne den Markt und deine Kunden besser kennen oder plane eine erfolgreiche Ads Kampagne. Mit dieser Methode gelingt es dir bestimmt!


Quellen

1 vgl. cituro: Warum es so wichtig ist, online präsent zu sein. Online unter https://www.cituro.com/blog/online-auftritt [Abruf am 01.06.2020]

2 vgl. Seo-Küche: Was ist ein Keyword. Online unter https://www.seo-kueche.de/lexikon/keyword/ [Abruf am 15.05.2020]

3  vgl. Ryte Wiki: Keyword. Online unter https://de.ryte.com/wiki/Keyword [Abruf am 15.05.2020]

4  vgl. Seo-Küche: Was ist ein Keyword. Online unter https://www.seo-kueche.de/lexikon/keyword/ [Abruf am 15.05.2020]

5 vgl. ebd.

6 vgl. ebd.

7 vgl. Ryte Wiki: Keyword. Online unter https://de.ryte.com/wiki/Keyword [Abruf am 15.05.2020]

8 vgl. aufgesang(2020):Übersicht: Suchintention, Search Intent & Nutzerintention (Premium). Online unter https://www.sem-deutschland.de/blog/keywords-suchintention/ [Abruf am 15.05.2020]

9 vgl. ebd. 

10 vgl. ebd. 

11 vgl. ebd. 

12  vgl. Alpar, Andre; Koczy, Markus; Metzen; Maik (2015): SEO – Strategie, Taktik und Technik: Online-Marketing mittels effektiver Suchmaschinenoptimierung S. 142

13 vgl. ebd. S. 143

14 vgl. ebd. S. 143

15  vgl. SEMrush: Keyword-Recherche für SEO 2020 – der große Leitfaden. Online unter https://de.semrush.com/blog/keyword-recherche-seo-2020-leitfaden/#header2 [Abruf am 20.05.2020]

16  vgl. Blogmojo: Keywordrecherche. Online unter https://www.blogmojo.de/keyword-recherche/ [Abruf am 20.05.2020]

17 vgl. ebd

18  vgl. ebd

19 vgl. ebd


Dieser Beitrag ist im Studiengang Informationsmanagement an der Hochschule Hannover im Rahmen des Kurses Content Management (Sommersemester 2020, Andre Kreutzmann) entstanden.

Die besten Beiträge stellen wir Euch hier in den nächsten Wochen nach und nach vor.

Bibliotheken im digitalen Wandel: Von der Buchkarte zum digitalen Nutzerkonto

Autorinnen: Anna Pläp und Tamara Schaufler

Bibliotheken befinden sich im digitalen Wandel – in aktuellen Zeiten von Corona mehr denn je.  Dass viele Publikationen online verfügbar sind, wir unsere Medien am Verbuchungsautomaten selbst ausleihen können und diese über das Internet mit ein paar Klicks verlängern, ist für viele Bibliotheksnutzer:innen der ganz normale Alltag. So wird der digitale Wandel in Bibliotheken meist mit Zukunftsvisionen verbunden. Doch wie viel Digitalisierung von Bibliotheksdiensten gab es in den vergangenen Jahr(zehnt)en bereits, und wie sah es eigentlich früher aus? [1]

Inhaltsverzeichnis

Buchkarten und Katalogkarteien – konventionelle Ausleihverfahren

Manch eine:r erinnert sich noch daran: bevor digitale Ausleihsysteme Einzug in die Bibliothekswelt erhalten haben, gestaltete sich das Ausleihverfahren analog. Dies war zum Teil mit erheblichem Aufwand verbunden.

Hierzu gab es verschiedene Vorgehensweisen:

Die Buchkarte

Jedes ausleihbare Buch im Bestand der Bibliothek hatte eine Buchtasche an der vorderen oder hinteren Innenseite des Buchdeckels eingeklebt. Darin befand sich eine Buchkarte, auf der Signatur, Verfasser:in und Titel des Buches vermerkt waren. Ein Großteil der Karte war frei für die Eintragung der Nutzernummer und ggf. Fristdaten des Entleihenden. Wollte man es ausleihen, ging man zur Leihstelle der Bibliothek, wo durch eine:n Mitarbeiter:in die Nutzernummer und teilweise der Name der entleihenden Person auf die Buchkarte eingetragen wurde. Diese wurde anschließend nach Rückgabedatum in die sogenannte Fristkartei einsortiert. Auf dem Vorsatzblatt oder dem Rückcover des Buches gab es ein Fristblatt, worauf das Rückgabedatum gestempelt wurde. [2]

Für die Bibliotheksmitarbeiter:innen ergab sich somit der Aufwand, die Fristkartei regelmäßig manuell zu überprüfen. Waren Leihfristen überschritten, haben sie die Mahngebühren manuell erstellt. Verlängerungswünsche musste man als Kund:in für jedes Buch persönlich vortragen, um die Leihfrist anpassen zu lassen.

Leihscheine

Für die Ausleihe eines Buches hat der Entleihende einen Leihschein ausgefüllt. Dieser bestand in der Regel aus drei Teilen, in einigen Bibliotheken fand er zweiteilig Anwendung. Der erste Abschnitt (Stammabschnitt) enthielt die Daten des Bestellenden sowie Titel und Verfasser:in des Buches. Die beiden weiteren Abschnitte, der Kupon und der Löschabschnitt enthielten die Signatur des Buches und die Benutzernummer des Entleihenden. Bei zweiteiligem Leihschein entfiel der Löschabschnitt.

In der Leihstelle der Bibliothek gab es zwei Karteien: die Benutzerkartei und die Kuponkartei. Die Benutzerkartei war nach Namen oder Benutzernummer aufgestellt. Hier wurden der Stammabschnitt und der Löschabschnitt, gestempelt mit der Leihfrist, einsortiert. Die Kuponkartei war nach Signaturen aufgestellt, sodass anhand dieser festgestellt werden konnte, bei welchem Entleihenden sich ein bestimmtes Buch befindet.

Der Löschabschnitt kam bei der Rückgabe des Buches zum Einsatz. Anhand dieses Abschnitts wurde der Kupon aus der Kuponkartei gezogen. Den Stammabschnitt erhielt der Entleihende des Buches als Rückgabequittung.

Gab es keinen Löschabschnitt, wurde der Kupon anhand der Bücher selbst gezogen. Mitunter gab es keine Kuponkartei, folglich verblieb der Kupon als Repräsentant im Regal an der jeweiligen Stelle des Buches. [3]

Kartenkataloge

Erste Kartenkataloge (auch Zettelkataloge genannt) mit einfachsten Mitteln gab es bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Kartenkataloge, wie wir sie heute teilweise noch kennen, gab es seit Anfang der 1930er Jahre. [4]

Es gab teilweise mehrere Kartenschränke, in denen für jedes Buch im Bestand der Bibliothek eine Karte mit den bibliografischen Angaben lag. Diese wurde mit Hilfe einer Schreibmaschine angefertigt und teilweise handschriftlich ergänzt. Für die Recherche darin konnte nach Verfasser:in, Titel, Schlagwort, Standort (=Signatur) oder Regionen gesucht werden. Natürlich gab es für jede dieser Optionen einen eigenen Kartenschrank mit entsprechenden Karten. Für ein Buch gab es also mehrere Karten.

Viele Bibliotheken haben ihre Kartenkataloge digitalisiert, sodass darin weiterhin nach Altbestand gesucht werden kann.  Zwar sind die Daten zum Teil in digitale Datenbanken eingespielt worden, aufgrund der Vielzahl an Datensätzen jedoch nicht immer vollständig. Beispiele (anklicken, um auf die entsprechende Website zu kommen):

Kartenkatalog der ZBW

Kartenkataloge des Hauses Berliner Stadtbibliothek